Wednesday, June 28, 2006

Veranstaltungshinweis

Görlitzer Park: Viertelfinalaus- Feier
Die längst überfällige Deutschland-draussen-Party, "que se vayan todos los Deutschland Heinis!" Nachdem Schweden uns im Stich gelassen hat, heisst es nun dankbar "gracias Argentina!" zu sagen. Es gibt wenns klappt parilla, empanadas, Musik und Wein und sehr erleichterte Stimmung hoffentlich...
Ort: Görlitzer Park im Krater.

Hoffen wir das beste...

(Quelle: Stressfaktor, http://www.stressfaktor.squat.net/)


Sunday, June 25, 2006

Patriotismusdebatte

Interessante Artikel zum Thema gibt' s in der aktuellen JUNGLE WORLD.

In seiner differenzierten Herangehensweise gefällt mir am besten der Artikel von Deniz Yücel:

http://jungle-world.com/seiten/2006/25/7957.php


Ein Beispiel für fast schon bewundernswerte antideutsche Paranoia ist der Artikel von Alex Feuerherdt. Auch der aktuelle „nationale Taumel“ richte sich natürlich in allererster Linie gegen die USA und Israel, und die deutsche Bevölkerung (der vom Autor ein einheitlicher Wille unterstellt wird) werde immer formierter. So einen undifferenzierten Quatsch zu lesen, ärgert mich immer wieder aufs Neue. Früher dachte ich ja, so was sei Provokation und als solche okay. Leider musste ich jedoch feststellen, dass diese Leute das durchaus ernst meinen.

Antworten auf Fragen, die ich mir stelle, oder auch nur Beobachtungen, die ich teile, hat dieser Artikel leider überhaupt nicht.

Dennoch hier der Link:

http://jungle-world.com/seiten/2006/25/7959.php

Ich bin immer dankbar für Hinweise auf weitere Artikel zum Thema!

Saturday, June 24, 2006

Und nochmal Fußball-WM und Patriotismus

Nun hat es die deutsche Mannschaft ins Viertelfinale geschafft. Hat sich an ihren Aufbau-Gegnern aufgerichtet, sich von Spiel zu Spiel gesteigert und heute schon zum zweiten Mal überzeugt. Und das nach einer Vorbereitung, die wirklich nur ganz GROSSES erwarten ließ, was ein schnelles Aus anbetraf.
Ich finde die Mannschaft gar nicht so schrecklich. Abgesehen von so dumpfen Typen wie Schweinsteiger und Podolski, auch Ballack ist keineswegs ein Symphat für mich. Aber sonst fehlen die wirklich widerlichen Figuren.
Nur mit diesen schwarz-rot-goldenen Fahnenmeeren komme ich nunmal gar nicht zurecht. Und den hämischen Kommentaren einiger Reporter. Da wünscht man sich doch schnell wieder: "Deutschland, halt' s Maul..."
Hoffen wir auf Argentinien, und das der Spuk damit dann vorbei ist.

Auch wenn das mit dem "Neuen Patriotismus" schon eine interessante Sache ist. Zumindest im Hinblick auf die vielen migrantisch-stämmigen Einwohner (und Einwohnerinnen!), die diese ganze Beflaggung mitmachen! Hier in Kreuzberg kommt es mir gar so vor, als ob der s-r-g Fahnenkult ganz wesentlich von denen betrieben wird!
Heute auf der Wiener Straße, nach dem Deutschland-Spiel:
zwei offensichtlich türkischstämmige Mädels (ca. 17-19) fangen an, "Deutschland, Deutschland!" zu rufen, keiner der um sie Stehenden, Laufenden und Sitzenden stimmt mit ein. Eine der beiden sagt dazu:

"Wenn ihr' s nicht macht, müssen wir Ausländer es machen! Deutschland, Deutschland!"

Das ist neu, und darauf schlagen auch altvertraute Reflexe fehl, was man davon halten soll...

Interessant, dass die Begeisterung dieser Bevölkerungsteile in der medialen Berichterstattung bisher gar nicht oder nur am Rande vor kommt.
Weiter interessant wäre, was Konservative und Rechtsradikale darüber denken, wenn auf einmal die "Ausländer" s-r-g Fahnen wedeln und "Deutschland, Deutschland!" singen...

Freitag Abend in Berlin

Gut und wichtig, dass die u.g. Fahrradpanne nicht schon am gestrigen Abend passiert ist. Denn da bin ich am Abend durch die halbe Stadt unterwegs gewesen. Zunächst trat im Rahmen von "48 Stunden Neukölln" die Jazz-Band von Florian, Niels & Co. in einer Galerie in der Weisestraße (natürlich eben in Neukölln) auf. Eine eigentlich ziemlich gemütlich und schön wirkende Gegend, die ich zuvor noch nie besucht hatte, aber so ist das in Berlin...
Wie es nunmal in Berlin auch so ist, lauter Leute zu kennen, die in Bands spielen bzw. mit irgendwelchen Bands verbandelt sind. Nach dem sehr schönen, sehr angenehm-relaxten Jazz-Konzert im Künstler-Ambiente zog es mich dann auch noch zu was räudigerem. Die KVU hatte Sommerfest, und ab 23.00 Uhr waren Grubby Things mit Dada und Sixteen Eyes angekündigt, die auch immer einen gewissen Dunstkreis an Leuten mit sich ziehen, wenn sie sich denn mal wieder herablassen zu spielen.
In 28 Minuten von Neukölln in die Kremmener Straße am Prenzlauer Berg geheizt, erst den Berg runter, später wieder hoch, in für mich schnellem Tempo. Und es hat sich voll gelohnt. Die beiden Bands... Insbesondere Sixteen Eyes, für mich der Inbegriff von High-Energy-Punkrock, und das von Leuten gespielt, die quasi "incognito" unterwegs sind, denen man ihren Musikstil wohl nicht ohne weiteres ansehen würde. Und dazu viele viele Bekannte aus dem erweiterten KVU-Umfeld.
Ein richtig schöner Abend, mit toller Mucke und Bier. Und als ich kurz nach 3 hier zu Hause ankam, fragte ich mich, wie ich das eigentlich geschafft hatte, noch nach Hause zu finden...

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 24.6.2006)

Nur 5 Tractoristi hatten sich zur vereinbarten, vorverlegten Zeit von 13.00 Uhr im Stadion an der Persiusstraße eingefunden. Aber gut.
Die 5 machten sich nicht viel draus und schnappten sich kurzerhand einige umherschweifende Nachwuchstalente, schätzungsweise aus der D-Jugend.
Gespielt wurde mit Jens G. und Norbert P. + Anhang gegen Stephan S., Tommy und Andreas K. samt Anhang, insgesamt meist 6 gegen 6.
Das genaue Ergebnis ist nicht bekannt. Es war aber ein lustiges Spielchen, und weniger ernsthaft als sonst so oft, was auch mal wieder gut getan hat. Zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen traten die beiden Mannschaften übrigens im "Center court" des Stadions an der Persiusstraße an, das heißt, auf Naturrasen.

Dieser Naturrasen wurde unserem kleinen Helden allerdings zur Falle. Als er um 15.00 Uhr seinen Auftritt beendete, wollte er noch Auslaufen. Und das - weil er heute mal ausnahmsweise die Gelegenheit hatte, das auf Rasen zu tun - strümpfig. Er muss dabei jedoch auf eine umherschwirrende Hummel getreten sein, denn ein stechender Schmerz, der immer heftiger wurde, meldete sich an seiner Fußsohle.
Zurück an seinem Fahrrad angekommen, fand er dieses platt vor. Die darauf gefolgte Aufpumpaktion brachte auch nix, sehr schnell war der Schlauch wieder leer. So musste er sich auf den mühsamen Fußweg von der Persiusstraße zurück in die Wrangelstraße machen.
Weiter verlief der Tag mit einem leider sehr schwachen Auftritt der schwedischen gegen die deutsche Mannschaft, wiederum sehr zum Verdruss des beschriebenen Herren. Der zudem gegen Abend einen leichten Sonnenstich wahrnehmen musste.
Und die vergangenen 2 Stunden verbrachte er damit, das Leck im Fahrradschlauch zu flicken. Wie es zu so einem Tag gehört, gelang auch das nicht wirklich! Ein unsauber platzierter erster Flicken, dazu veraltetes Material... nun steht er vor der Frage, woher er am Sonntag einen neuen Fahrradschlauch bekommen kann, da Montag in aller Frühe ein wichtiger Termin ansteht, wozu das Rad wieder gebraucht wird, und das natürlich fahrtüchtig...

Wirklich erwähnenswert im Gegensatz zu all diesem Gewäsch ist jedoch die Tatsache, dass Tommy heute das Spiel Deutschland-Schweden bei Radio Eins kommentieren durfte: ein Job, den er sicherlich mit Bravour gelöst haben wird.

Wednesday, June 21, 2006

Verlegung wegen Fußball-WM

Um die Bekanntgabe der folgenden Mitteilung bat mich der ÄltestInnenrat des OrganisatorInnen-Teams des Stralauer Fußballsports:

Hallo, ihr Stralauer Fußballfreundinnen und -Freunde,

weil ab kommenden Samstag, 24. Juni, die Finalrunde der WM beginnt und zum ursprünglichen Termin wohl fast keiner gekommen wäre, spielen wir ab sofort und bis zum Ende der Fußball-WM jeweils


!! samstags um 13.00 Uhr !!
(gleich am Stadion an der Persiusstraße!)

Bitte beachtet das.

http://der-stralauer-platzwart.blogspot.com

Monday, June 19, 2006

WM und der Patriotismus mancher Deutscher

Anbei der Link zu einem Artikel, der die Eindrücke eines Menschen mit teils jüdischen Vorfahren (traurig traurig, dass das immer noch bzw. wieder ein Thema ist) in München nach dem WM-Spiel Deutschland-Polen widergibt.
Schauder, schauder...

Eine Nacht in München

P.S.: Übrigens gibt es eine längere Diskussion zum Thema "Fußballpatriotismus" auf dem Blog vom Kollegen Klaus N. Frick. Hier der direkte Link zum Thema:

http://enpunkt.blogspot.com


Straßenfußball am Mariannenplatz

Ich staune immer wieder, für was die ohnehin wenigen Grünflächen im Berliner Innenstadt-Gebiet alles hergegeben werden.

Am absurdesten sicher die „Neuköllner Maientage“, ein Rummelplatz, der drei Wochen lang mitten in der Hasenheide abgehalten wird. In anderen Städten gibt es Festplätze, oder Straßen, die für eine bestimmte Zeit für derlei Feste gesperrt werden. In Neukölln hingegen werden Karussels, Schießbuden usw. einfach auf der Liegewiese aufgebaut.

Zur WM ist nun im Tiergarten eine riesige „Fanmeile“ für 500.000 Menschen aufgebaut. Schon seltsam, vor wenigen Jahren wurde die „Loveparade“, die immer in dieser Gegend verlief, aus irgendwelchen Naturschutzgründen verboten. Ein mehrwöchiges, noch viel größeres Event muss das natürlich nicht fürchten...

Auch die große Wiese im Treptower Park ist von einem umzäunten Groß-Gelände zum Fußball-kucken belegt.

Und auf dem Mariannenplatz wird gerade ein 2000 Leute fassendes Mini-Stadion aufgebaut. Für eine Straßen-Fußballer-WM, die vom 2. bis 8. Juni dort stattfinden soll, angeblich gesponsort von Coca Cola.

Die letzten Tage bin ich dran vorbei gekommen, und war schon erleichtert zu sehen, dass offenbar nicht der ganze Platz, sondern nur die Mitte mit der Treppe belegt werden soll.

Dennoch finden sich u.a. in der Naunynstraße Protestplakate gegen das Vorhaben. Dass der Platz belegt ist. Dass die Straßenfußballer aus aller Welt ihre Anreise trotz Sponsorengelder selbst bezahlen müssen. Dass Anwohner nicht die Möglichkeit haben, eigene Verkaufsstände aufzubauen. Dass sie nichtmal kostenlos die Spiele besuchen dürfen. Dass Coca Cola sich hier einfach mal eben einkaufen und den Mariannenplatz belegen kann...

Neueste Meldung dazu heute in den Briefkästen. Die BSR (Berliner Stadt Reinigung) ruft in Flyern die Bevölkerung dazu auf, am Samstag vor dem Event den Mariannenplatz zu säubern. „Um den Gästen einen sauberen Eindruck zu geben.“

“Let’ s putz“, ja sind wir denn in Stuttgart? Haben die berüchtigten Exil-Schwaben nun endgültig das Ruder übernommen?

Saturday, June 17, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 17. Juni 2006)

Nahezu ideale Bedingungen auf Stralau: zwar bedeckt, aber trocken, und Temperaturen im unteren 20°C Bereich. Dazu konnte anfangs mit 6 gegen 6, später gar mit 7 gegen 7 gespielt, und das auf dem ansprechenden „Grünen Platz“ im Stadion an der Persiusstraße.

Folgende Teams standen sich gegenüber:

Team DDR-Blau, mit: Moritz E., Stephan S., Ralf o.S., Ralf m.S., Norbert P., r.N.N., Niels T.

Team Hell, mit: Jens G., Florian K., Tommy S., Christopher, Tom K., Martin W., Andreas K.

Es entwickelte sich ein ansehnliches und engagiert geführtes Match von 2 ½ Stunden Länge. Es endete schätzungsweise 21:16 für Team Hell, das insgesamt über eine bessere Spielanlage und abgebrühtere Torschützen verfügte.

Dieses Team hatte mit Christopher und Florian K. seine am heutigen Tage torgefährlichsten Spieler; die Anzeigetafel sah sich wiederum außer Stande, alle Tore anzuzeigen, die Florian K. erzielte. Zum auffälligsten Spieler bei Team DDR-Blau wurde Ralf „mit Sohn“ S. bestimmt, der als ewiger Antreiber fungierte, leider jedoch viel zu oft alleine gelassen wurde.

Insgesamt ein sehr sehenswertes Spiel, das glücklicherweise auch nicht von zwei zunächst ernsthaft aussehenden Verletzungen überschattet werden konnte, die sich als doch nicht so bedrohlich erwiesen (dennoch auf jeden Fall gute Genesung von dieser Stelle!).

Der Autor selbst bedankt sich für die Vorlage zu einem Tor und freut sich, dass er nach mehreren Wochen pomadigen Spiels endlich wieder konditionell mithalten konnte.

Thursday, June 15, 2006

WM in Kreuzberg

Nun läuft sie also, die seit Monaten vorbereitete Fußball-WM. Ich muss sagen: bisher ist mein Eindruck positiver als gedacht. Sie kommt mir vor wie ein Unterhaltungsprogramm, dem man sich hingeben kann, ihm aber auch entgehen kann. Und da ich mich für Fußball ja eigentlich interessiere, passt das schon für mich. Auch ab und an Fans der schwedischen, kroatischen und brasilianischen Mannschaft in Berlin zu begegnen, find ich durchaus schön.

Nervig nur das Theater, wenn die deutsche Mannschaft spielt. Schwarz-rot-goldene Fahnen, wenn ich aus dem Fenster schaue. An Fenstern und Balkonen, an Autos. Beim türkischen Kiosk unten bei uns im Haus, beim türkischen Bäcker an der Ecke. Vor dem Laden gab' s gestern Abend ne Übertragung mit ein paar Bierbänken auf dem Gehweg, was ich eigentlich wiederum nett fand.

Aber der glückliche (wenn auch nicht unverdiente) Sieg gestern lässt Schlimmes erahnen. So können Weltmeister aussehen, zumal diese Kulisse wirklich nicht zu unterschätzen ist...
Wenn ich die nach dem Spiel immer wieder gezeigten schwarz-rot-goldene Fahnenmeere sehe, bekomme ich einfach zuviel, und ich hoffe, der Spuk ist spätestens im Viertelfinale, wenn sie auf Holland oder Argentinien treffen können, vorbei...

Bemerkenswert am Rande: In der gestrigen Berliner Zeitung wird DFB-Präsident Theo Zwanziger mit den Worten zitiert, es komme in Deutschland leider vor "dass unter dem Deckmantel des Patriotismus Menschen anderer Nationalitäten herabgesetzt" würden.
Solche aufgeklärten und kritischen Worte wären seinen Vorgängern sicher nicht in den Sinn geschweige denn über die Lippen gekommen...

Saturday, June 10, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 10.6.2006)

Hoffnung für den Stralauer Fußballsport

Nach zwei sehr ärmlich besuchten Spieltagen fanden sich heute immerhin wieder neun MitspielerInnen zum allsamstäglichen Spiel auf dem wunderbar-hervorragenden Kunstrasenplatz zu Stralau zusammen. Und das bei bestem Wetter, die Sonne schien ständig und die Temperaturen erreichten den End-20er-Bereich.

Folgende beiden Teams traten gegeneinander an:

Team "Oberkörper frei", selbstredend mit Florian K. und Stephan S., sekundiert von Martin Wiener und Jan r.N.N. Hamburger.

Team Bekleidet mit: Jens "Gille" G., Andreas "Koloss" K., Tommy S., Tom K. sowie Norbert P.

Es zeigte sich, dass die eher zufällig geschehene Zusammenstellung der Mannschaften durchaus geglückt war. War Team "Oberkörper frei" insgesamt vielleicht homogener besetzt, überzeugte Team Bekleidet mit einer bestechenden Mischung aus dynamischem und wacker kämpfendem Personal.
So ging das erste Spiel an Team Bekleidet, ehe nach diversen Umbesetzungen, Ausstiegen und Neuzugängen Team "Oberkörper frei" im zweiten Spiel etwas mehr Tore als ihre Kontrahenten erzielen konnte.
Insgesamt eine Leistung mittelmäßiger Qualität von beiden Teams. Dem Autor selbst war vorbehalten, das viel umjubelte "Golden Goal" zu erzielen, und das mit seinem lang ersehnten ersten Treffer am heutigen Spieltag.