Berlin-Abend im RBB. Zunächst ein Porträt von "Ost-Berlin"; einige Bewohner/innen der östlichen Teilstadt, die auch die DDR-Zeit miterlebt haben, schildern ihre Eindrücke. Besonders spannend die Theater-Frau Walfrieda Schmitt und der Fotograf Zayd-Robert Pares. Schilderungen einer untergegangenen Stadt, die ich gern selbst noch erlebt hätte - vielleicht vor allem deswegen eine interessante Sache für mich ganz persönlich. Und wenn Leute vor der Kamera sagen, sie würden lieber noch mit Mauer leben, ist das für mich nicht zuletzt aus Originalitäts-Gründen herzerfrischend.
Im Anschluss 45 Minuten über Kreuzberg im Jahr 2006. Auch hier kommen einige BewohnerInnen vor, die Ihren Stadtteil vorstellen. Die interessanten Projekte, die vorgestellt werden, sind allerdings meist schon bekannt (Wochenmarkt, jüdisches Museum,...). Und geradezu widerlich ist es, wie konflikt- und widerspruchsfrei das aktuelle Kreuzberg dargestellt wird. Über 50 Nationen, Multikulti, alle fnden das voll toll und haben sich lieb... Was für ein mieser Hippie-Mist! Wo eine besonders erfrischende Sache doch ist, dass es viele Leute gibt, die eben nicht alles so toll und rosa sehen, sondern auch mal einen gesunden hang zur Verneinung haben.
Insgesamt ein Film, der als Werbefilm für Kreuzberg von der Bezirksregierung gedreht worden sein könnte - entsprechend uninteressant in seiner Aussage...
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