Nun gehöre ich endgültig zu den Leuten, die morgens
losgehen, wenn es gerade mal hell geworden ist, und abends nach Hause kommen,
wenn es bereits schon wieder dunkel ist. Und die auch noch froh darüber sind.
Nicht etwa darüber, dass ich – momentan, zu dieser Jahreszeit - kaum Tageslicht
bekomme. Aber darüber, nochmal das Glück gehabt zu haben, einen Job zu finden,
mit dem ich mich gut finanzieren kann. Ich bin in der Tat bereit, dafür einiges
in Kauf zu nehmen. Das war ich auch schon für den Übergangs-Malocher-Job von
März bis September, der noch schlechter bezahlt war. Nur endlich selbst Geld
verdienen. Und nicht mehr das tun, was Helmut Kohl einem einst vorgeworfen hat:
„alles bestreiten, nur nicht den eigenen Lebensunterhalt“.
Wie es irgendwie fast alle tun, die immer beim Punk-Konzert neben einem
gestanden hatten, und auch vorgegeben hatten, auf D.I.Y., Nicht-Kommerz und BlaBlaBla zu
schwören. Warum nur stand ich damit auf einmal alleine da? Jemand wie Moses
Arndt ist heute Arzt. Und auch viele andere haben
– heimlich? - an ihren Karrieren gestrickt. Und
einem irgendwann das Gefühl gegeben, definitiv etwas falsch gemacht zu haben.
Lebenslüge Punk. Man muss sich eben doch anstrengen, man muss gut sein, um zu
überleben. Oder jedenfalls, um halbwegs gut leben zu können. So ist das Spiel.
Die anderen, die die Spiele, die man lernen muss, gelernt haben, haben es
schlicht früher als ich kapiert.
Aber auch wenn Punk einem an dieser Stelle irgendwann nicht mehr weiter bringt,
ist ohne Punk dennoch alles nichts. Wie ohne Fußball. Und Geschichte. Und noch
1-2 Dinge. Die Lebenselixiere geben einem die Kraft zu leben. Und lassen es hinnehmen, Teil der
Armee
der Verlierer zu sein.