Ätna oder Stromboli – einen der beiden Vulkane wollte ich bei
meiner Sizilien-Reise erklimmen. Es wurde schließlich
Stromboli, da der Ätna zur
Zeit meiner Reise aktiv war und man nicht ganz hoch hätte können. Dazu bot mein
Quartier in Lipari ein Gesamt-Paket einer geführten Stromboli-Tour incl.
Anreise an. Und ein alter Geographie-Studienfreund, der beides gemacht hatte,
empfahl eher Stromboli. So brach zur Mittagszeit ein kleines Schiff mit rund 20
Leuten in Lipari Richtung Stromboli auf, mit Zwischenstationen auf Panaräa und
unterwegs vor der unbewohnten Insel Lisca Bianca, wo es u.a. untermeerische
vulkanische Bläschen im Wasser zu bestaunen
gab.
Nach eineinhalb Stunden reiner Fahrzeit im Boot war mir erstmal etwas unwohl,
dazu der Blick auf den doch recht massiven und hohen Vulkan (Gipfel auf 926
Meter), und die Hitze an Land… War das eine gute Idee, hier mit hinzukommen…?
Zum Glück hatten wir etwas Übergangszeit, in der ich runter kam. Ehe es dann in
Richtung Gipfel ging. Zunächst, bis angeblich ziemlich genau auf die Höhe von
500 Metern, durch die bewachsene Zone. Dann, ab 500 Metern, durch den Bereich
ohne Vegetation, wo nur noch vulkanischer Sand und Geröll herumliegt. Als die
Vegetation auf einmal fehlte und der Blick auf den durchaus steilen Vulkan frei
wurde, erinnerte ich mich an meine Höhen-Angst… hatte sie aber schließlich zum
Glück im Griff – habe eher nach oben als nach unten geguckt, und mich einer
netten Mitreisenden gegenüber auch offenbart. Stromboli ist permanent aktiv,
stößt ständig Gase und alle paar Minuten auch kleine Lava-Brocken aus. Je näher
man den insgesamt drei Kratern kommt, desto deutlicher hört man auch die
Eruptionen, die klingen, wie das massive Geräusch einer U-Bahn, die in den
Bahnhof hinein rauscht.
Die drei aktiven Krater liegen auf etwas über 700 Meter; der Gipfel ist ein
Rest eines alten Kraters, und von ihm blickt man einerseits auf die untergehende
Sonne, andererseits etwa 150 Meter tiefer in die Krater, die immer wieder Lava
in die Luft schleudern, deren Wärme man spüren kann. Beeindruckend auch die
besondere, unwirklich wirkende Szenerie, die durch das Zusammenspiel der Schwefeldämpfe mit dem Licht
der untergehenden Sonne entsteht!
Nach einer knappen Stunde Aufenthalt auf dem Gipfel, auf dem es wegen des
starken Windes unangenehm kühl wurde, ging es dann eine andere Strecke in knapp
1:20 Stunden zurück.
Auch mit Höhen-Angst, die im Gipfel-Bereich nochmal virulent wurde, ein absolut
großartiges Erlebnis!