Wie schon in den vergangenen beiden Jahren nutzte ich auch diesen Weihnachts-Aufenthalt in Stuttgart zu einem Besuch beim örtlichen Eishockey-Verein, der seit einigen Jahren ganz im Trend, sich englische Namen zu geben,
Stuttgart Wizards heißt und in der dritten Eishockey-Liga spielt. Diese nennt sich übrigens Oberliga und ist, anders als noch im Jahr zuvor, eingleisig für ganz Deutschland.
Den Ausführungen meines Bruders zufolge, der eine Dauerkarte hat, ist das Verhältnis des Eishockey-Clubs zur Stadt Stuttgart nicht gerade harmonisch. Im Sommer hätte die Chance bestanden, dass ein renommierter Groß-Investor bei den
Wizards einsteigt, der viel mit dem Verein vorgehabt hätte (beim Eishockey funktioniert das leider NUR noch über die Macht des Geldes...). Die Stadt Stuttgart hätte das jedoch durch verschiedene Nickligkeiten gegen den Verein verhindert. Seither unterlassen die Fans im übrigens jeden Schlachtruf, der das Wort „Stuttgart“ enthält...
In der laufenden Saison sehen die
Wizards kein Land. Belegten sie in den vergangene Jahren jeweils einen Platz im Mittelfeld mit durchaus Ambitionen nach oben, liegen sie nach 24 Spielen mit gerade einmal 3 Punkten am Tabellenende. Immerhin kam nun der Vorletzte aus Oberhausen, der zuvor 7 Punkte hatte sammeln können.
Allerdings begann die Geschichte gleich ganz ganz traurig. Gerade einmal rund 500 Zuschauer waren in die Halle gekommen. Bei meinen letzten Besuchen waren die Ränge mit mindestens 1000 Zuschauern immer viel voller gewesen, und Eishockey lebt u.a. durch eine gute, mitreißende Stimmung im Publikum.
Stattdessen: Bonjour Tristesse.
Und auch die Mannschaft der Stuttgarter zeigte nicht viel. Schnell lag sie 0:2 zurück, es fehlte jegliches Aufbäumen, und auch einfach spielerisches Können. Sie kamen noch mal von 2:5 auf 4:5 heran, aber Endstand war dann 4:8, sie hatten sich abgesehen von diesem kurzen Aufbäumen in ihre Niederlage ergeben.
Ich bin mit Fußball aufgewachsen, und bei manchen Checks, die im Eishockey ganz legal sind, zucke ich immer noch zusammen... Annehmen des Pucks mit der Hand, Checks gegen die Bande, offenes Festhalten des gegnerischen Spielers... Eishockey, ein geiler Sport. Zumindest dann, wenn die Stimmung gut und das Spiel einigermaßen ausgeglichen ist...