Sehr schöner Start in den Tag: Sonne satt, wir frühstücken herrlich draußen. Ich mache Fotos, denn: "Damit können wir in Deutschland angeben!". Gegen 11 starten wir nach
Fano, um unseren Roller abzuholen. 100.- € für drei Tage gelten schon als Ausnahme-Sonderpreis. Als wir losfahren, habe ich noch gar nicht realisiert, was für ein schweres Gerät das ist. Das fällt mir erst beim ersten Halt auf: außerhalb von
Fano Richtung
Pesaro. Lässt sich kaum alleine schieben und auch fast nicht alleine aufbocken. 250 ccm, und ich darf eigentlich nur eine 50er fahren... Auch haben wir nervige Probleme mit dem eigentlich sehr nützlichen Gepäck-Koffer, der hinten drauf montiert ist.
Als wir soweit sind, bemerken wir, dass der Zugang zum Strand unter der Bahnlinie durch völlig unter Wasser steht und für uns nicht zugänglich ist. Beim nächsten klappt es aber tadellos, ein in der Saison (die auch hier bereits vorbei ist) sicher recht gefüllter Strand mit Schirmchen, Spielplätzen für Kinder und einem Campingplatz. Nun ist der Strand völlig leer, abgesehen von ein paar Spaziergängern, z.T. mit Hund. Wir legen uns in den Windschatten, und haben es dadurch ziemlich warm: in der Sonne sind es gefühlt über 20°C.
Wir genießen es 1-1,5 Stunden, aber von
Fano her (Süd/Süd-Ost) ziehen Wolken auf. Bevor wir aufbrechen müssen, gehe ich erstmals ins Wasser. Zunächst zögerlich: es wirkt zunächst schon kalt, dazu ist es unheimlich, dass lauter tote Krebse an Land liegen. In was für Viehzeug mag man da noch alles treten...?
Schließlich ist es aber so wie meist: hat man sich
einmal überwunden, sind die Bedenken schnell vergessen. Es kommen Wellen auf, und es ist großartig, sich von denen zum Strand spülen zu lassen. Auch sind die Temperaturen dann eben doch nicht ganz Nord- oder Ostsee-mäßig. Faszinosum Meer, immer wieder. Aber nun müssen wir endgültig, "es kimmt a Weda!"
Wir fahren weiter Richtung Norden, nach
Pesaro hinein, wo aus welchen Gründen auch immer deutlich weniger Verkehr als in
Fano ist. Am dortigen Strand machen wir Stop und gehen
spazieren, schließlich holt uns aber doch noch der Regen ein. Wir steigen schnell wieder auf und fahren weg, um uns irgendwo unterzustellen. Das gelingt schließlich an einer kleinen Straßenkreuzung. Es gießt 15-20 Minuten. Als es aufhört sehen wir, dass wir zufällig genau an der Straße stehen, die wir suchten: die Straße zum Adria-Panorama-Weg, die uns rauf über die Steilküste führt.
Diese "
Panoramica" wird zu einer Strecke, die schließlich ziemlich kurvig wird: und mit dem neuen schweren Gerät traue ich mich nicht, mehr als 20 oder noch weniger km/h die Kurven zu nehmen. Oben gibt' s dann aber ein grandioses Panorama zu sehen: das weite Meer, und einen Zipfel von
Pesaro. Auch oben holt uns leider der Regen ein, aber wieder ist er nach 20-25 min. vorbei und wir fahren zurück
Richtung
Fano. Die Schnellstraße am Meer entlang fällt mir nun auch leichter als bei der Hinfahrt: mit Rückenwind, weil der Wind von Norden bläst. Dennoch bin ich froh, als wir die Strecke hinter uns haben und wieder im Ort Fano sind: es ist doch unangenehm, auf diesen Schnellstraßen zu fahren, immer mit den schnelleren Autos im Rücken. 50 sind erlaubt, ich fahre schon 60, aber immer wieder ziehen Autos deutlich schneller an uns vorbei.
In
Fano dann der zunächst von mir gefürchtete Verkehr, die Rush-Hour gegen 7 Uhr. Aber es macht mir schließlich eher Spaß, als dass es anstrengend ist. In den Kreisverkehren herrscht schon Gesetzeslosigkeit, jeder fährt irgendwie vor sich hin, natürlich gern zu seinem eigenen Vorteil. Aber eigentlich kommt mir das durchaus entgegen: als Radfahrer in Berlin fahre ich auch so, und ich finde micha uch hier gut zurecht. Zumal die Leute nicht rücksichtslos fahren, sondern zu spüren ist, zur Not würden sie es schon noch hinkriegen zu bremsen.