Monday, May 28, 2018

DOCTOR

Gesehen in Berlin-Lichterfelde

Sunday, May 27, 2018

Nylonpunk

Johnny Bottrop alias Jacho war bzw. ist das Mastermind von Bands wie HOSTAGES OF AYATOLLAH, der TERRORGRUPPE und den BOTTROPS. Wenn man diese Bands auf einen Nenner bringen wollen würde, könnte man auf die Sänger hinweisen, die offenbar ausgewählt wurden, weil sie nicht singen können. Oder jedenfalls so klingen sollten, als ob sie nicht singen können.
Neben der TERRORGRUPPE, die zumindest 2017 noch live auftrat, und dem Drittprojekt BERLIN DISKRET spielt Johnny Bottrop, der sich offenbar in einer musikalisch hochproduktiven Phase befindet, aktuell in einer neuen Band namens ACHT EIMER HÜHNERHERZEN. Selbstbezeichnung: „Nylonpunk“. Und diese Band bricht mit dem oben beschriebenen Nicht-Singen-Können-Dogma deutlich. Allein schon aus dem Grund, da es sich bei ACHT EIMER HÜHNERHERZEN um eine Frau handelt, die singt. Und zwar keineswegs so, dass es klingen soll, als ob sie es nicht könnte. Und auch nicht etwa, wie man eventuell erwarten könnte, im Stile der großen alten Damen des Deutschpunks von HANS-A-PLAST oder BÄRCHEN UND DIE MILCHBUBIS aus den frühen 80ern, die in der Punk-Szene bis heute großes Ansehen genießen und an denen sich gern mal orientiert wird. Nein, „Apocalypse Vega“, wie sich die Sängerin von ACHT EIMER HÜHNERHERZEN nennt, klingt zwar teils durchaus schrill und schnodderig - dazu gleich noch mehr - ihr Gesang erinnert aber öfter auch an den moderner deutscher Pop-Bands wie z.B. DOTA.
Diese Spur, die mittels des Gesangs zur Pop-Musik gelegt wird, wird jedoch durch in aller Regel sinn-/belanglos-nihilistische Texte (in einem taz-Interview schlicht „Affinität zur Sprache“ selbstbezeichnet) karikiert, die obendrein ganz im Stile von Berliner Bands aus den 90ern wie BERTZ RACHE oder DREI FLASCHEN INNA PLASTIKTÜTE in schnodderigem (Berlin-?) Brandenburgischem Dialekt gesungen werden. Hier ist womöglich auch die Verbindung zum Bandnamen ACHT EIMER HÜHNERHERZEN zu suchen, dieser Landstrich hat nämlich Küchenmäßig nicht viel mehr als das derb-grobschlächtige „Eisbein“ hervorgebracht. Da dürfen es zum Nachtisch auch mal ein paar Hühnerherzen aus Eimern sein?!
Auf der nun veröffentlichten ersten LP „s/t“ (leider ohne Textbeilage – da lässt J. Bottrop zuletzt leider etwas nach?!), die es sicher auch in digitaler Form zu erstehen gibt, sind erste 14 Lieder der Band versammelt. Das Wertvolle daran ist, dass der verstärkte Akkustik-Gitarren-Sound mit einigen schönen Melodien von ACHT EIMER HÜHNERHERZEN in dieser Mischung erfrischend und wirklich mal was Neues ist! Zum Anspielen empfehle ich „Neu in Dur“, „Mittelmaß“, „Tränengas“, „Handy“ und „Kerosin“. Besonders bei „Eis auf Ex“ denke ich übrigens auch an den Surfsound der UNITED BALLS.
Leider macht sich die Band bisher live eher rar oder gibt ihre Termine nur via Mark Zuckerberg an ihre Gefolgschaft weiter. Zutritt also nur mit Facebook-account. Als Liebhaber des fadenscheinigen Materials wäre ich ja hochgespannt, „Nylonpunk“ erstmals live zu erleben… Wenn es dann auch von der Bühne heißt: „Du kannst froh sein, wenn ich dir nicht eine knall!“, „Du kannst froh sein, wenn ich dir nicht eine knall!“, „Du kannst froh sein, wenn ich dir nicht eine knall!“…  

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Thursday, May 24, 2018

Neue Lieblingsmusik


Nach Jahren habe ich endlich mal wieder eine Hitzusammenstellung gemacht, besser gesagt sind es gleich zwei geworden: eine Punk- und eine Pop-Zusammenstellung, beide jeweils etwas über 70 Minuten lang. So dass sie auf jeweils eine CD passen.
Hier die Covers und Titel; beide Zusammenstellungen können bei Interesse gern bei mir angefordert werden, entweder digital via "wetransfer" oder auch per Post oder Übergabe auf CDs.
Ich bedanke mich vor allem bei New Rose Radio und Deutschlandfunk Kultur, durch die ich im Laufe der letzten Monate auf die meisten der Lieder aufmerksam geworden bin! 
Hier die Song-Listen: die Punk-Collection ist die mit den 26 Songs, die Liste mit 22 Songs ist die der Pop-Collection:


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Schriften und Grafiken aus "Die Wahrheit" von 1964

"Die Wahrheit" war das "Organ des Vorstands der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands - Westberlin", und, ohne es nun im Detail zu wissen, ein Ableger der DDR-Staatspartei in West-Berlin. Die Zeitung war mir bisher nur durch eine Ausstellung vor ein paar Jahren mit Fotos von Jürgen Henschel im Kreuzberg-Museum bekannt gewesen. Auch besitze ich das Begleitbuch "Der Fotograf der Wahrheit" mit Fotos aus Kreuzberg 1967-88.
Ein Kollege fand nun neulich ein perfekt erhaltenes gebundenes Exemplar des Jahrgangs 1964 im Mülleimer und war so nett, dabei an mich zu denken und es mir zu sichern.
Ich habe mir bei weitem nicht alles durchgelesen, eher nur mal durchgeblättert. Und neben der erwartbaren prosowjetischen Überschriften überraschte mich, dass die Zeitung offenbar kein reines Propagandablatt war, das der Bevölkerung mit dem Holzhammer die staatskommunistische Doktrin einhämmern wollte. Sondern dass "Die Wahrheit" auf ihren rund 16 Seiten pro Ausgabe, alle etwa drei Tage erscheinend, auch Unterhaltung und dabei u.a. eine durchaus ausgiebige Sportberichterstattung bot.
Besonders großartig finde ich ja die tollen Schriften und Grafiken, mit denen sie sich sichtlich viel Mühe gegeben haben. Hier eine kleine Auswahl. 






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Neulich beim DAMNED-Konzert

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