Intimes im Schnee
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Sieben Jahre war es ruhig. Doch jetzt marschieren die Bambule-Anhänger wieder – und besetzten ein Mehrfamilienhaus in Hamburg, steckten Barrikaden an, verletzten Polizisten. Und: Die Autonomen haben jetzt selbst einen Wasserwerfer!
Die Bauwagen-Demo begann am Sonnabend um 14 Uhr an der Feldstraße. Dort versammelten sich rund 1450 Demonstranten mit 29 Wohnwagen und älteren Transportern. Für Aufregung sorgte bei den 700 eingesetzten Polizisten ein alter Wasserwerfer. Die Bambulisten hatten sich das grüne Metall-Monster aus den 70er-Jahren, das früher im Ausland im Einsatz war, in Bayern besorgt.
Nach einer Polizei-Kontrolle stand aber fest: Der Wasserwerfer darf im Demo-Zug mitfahren, hat eine Tageszulassung und kein Wasser geladen. Ein Demonstrant kündigte an: „Den werden wir jetzt häufiger in Hamburg einsetzen.“
Das „Bündnis Bambule Forever“ hatte unter dem Motto „Sieben Jahre Bordsteinkante sind genug, wir stehen immer noch auf der Straße“ zur Demo durch St. Pauli aufgerufen. Die Bambule-Anhänger protestieren gegen die „Privatisierung der Stadt“, fordern mehr Sozialwohnungen, niedrigere Mieten. Vor sieben Jahren gab es zuletzt Bambule. Damals machten Links-Autonome nach der Räumung ihres Bauwagenplatzes an der Vorwerkstraße monatelang Randale.
Während der Protestzug am Sonnabend friedlich Richtung „Rote Flora“ zuckelte, besetzten um 14.40 Uhr acht Männer und zwei Frauen mit Schlafsäcken, Radiogeräten und Bierflaschen das Mehrfamilienhaus Marktstraße 139. „Das Gebäude steht seit mindestens fünf Jahren leer, gehört einer Privatperson“, so eine Anwohnerin.
Die zehn Vermummten verbarrikadierten die Haustür mit Holz-Platten und Stahlstangen, hängten Plakate mit den Aufschriften „Besetzt“ und „Wir bleiben alle“ an die Fassade. Als sie das Gebäude trotz Aufforderung der Polizei nicht verlassen wollten, rückten die Beamten kurz vor 17 Uhr mit Bolzenschneider, Brecheisen und Flex an. Haus geräumt, Platzverweis für alle Besetzer!
Später zündeten 100 Chaoten in der Marktstraße Ecke Glashüttenstraße Mülltonnen und Holzpaletten an, bauten Barrikaden. Beim Einschreiten der Polizei wurden zwei Beamte durch Flaschenwürfe verletzt, zwei Chaoten festgenommen.
Für den 18. Dezember, mitten im Weihnachtsgeschäft, ist die nächste linke Groß-Demo angekündigt.
Quelle: http://www.bild.de/BILD/regional/hamburg
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