Wednesday, August 29, 2007

Arcanoa

Gestern zum 1. Mal im "Arcanoa" gewesen, obwohl ich da seit Jahren immer wieder vorbeikomme, ist es doch nur wenige 100m vom Archiv entfernt.

Kurzfilme wollten wir zu dritt gucken, die dort jeden Dienstag gezeigt werden. Der Laden beeindruckt sowieso durch ein abwechslungsreiches, respektables tägliches Programm.

Als wir gegen 21.00 Uhr dort ankamen, empfing uns gleich eine Frau, offenbar eine der Betreiberinnen, und meinte bedauernd, dass sie heute nicht auf mache. Sie hätte alle Tische neu gestrichen, und zum Draußen sitzen sei es ja wohl zu kalt.

Schade, aber okay. Wir warteten aber noch, um den 3. abzufangen, mit dem Corinna und ich verabredet waren.

Nach wenigen Minuten kommt die Frau nochmals heraus und meint, also einen nicht-getrichenen Tisch hätte sie noch, auf der Bühne, und da könnten wir uns schon hinsetzen. Aber eben ohne Filme, weil das lohne sich nicht.

Wenig später, unser 3. war immer noch nicht da, gehen zwei Jungs hinein. Denen sie wohl zunächst das gleiche erzählt wie uns, aber sie bleiben dann drin, besetzen offenbar den einzigen Tisch.

Wir warten weitere wenige Minuten, als die Frau wieder heraus kommt und meint, also eigentlich hätte sie ja drei benutzbare Tische, und wenn wir wollen, können wir wirklich reinkommen.

Dann sehen wir Thomas nahen, und als auch sie sieht, dass wir wohl wirklich drei sein werden, macht sie das Angebot, die Filme nun doch zu zeigen, obwohl sie ja eigentlich schon einige Leute weggeschickt hätte.

So kamen wir noch in den Genuss von 5 Super-8-Filmen; die meisten in Berlin spielende Amateur-Filme von Anfang der 90er, sehr frisch und witzig!

Und das in einem wirklich gemütlichen, netten Laden. Leider etwas ab vom Schuss, und wohl mit wenig "Lauf-Kundschaft". Anders als das alte Arcanoa, das wohl in der Zossener Straße war.

Das Foto ist von der Arcanoa-Homeoage, wo' s noch verschiedene weitere Infos gibt. Hier der Link: Arcanoa Berlin

Tuesday, August 21, 2007

Im Rausch der Geschwindigkeit (2)

20 Minuten Brandenburger Tor.
33 Minuten - wegen bekloppter Bauarbeiten - am Ernst-Reuter-Platz.
40 Minuten Sophie-Charlotte-Platz.
55 Minuten Olympiastadion, Fahrradabstellplatz.

Spät dran gewesen, und geheizt. Genauso schnell gewesen wie letztes Jahr, als Hertha gegen Stuttgart spielte.
(Und Rückfahrt wie letztes Jahr umso gemächlicher)

Vgl.:

Im Rausch der Geschwindigkeit

Glaubensfrage

Peinliches Eigentor der Stasi-Akten-Beauftragten zum 13. August dieses Jahr. Im Freitag war die Rede von "Geschichte als Glaubensfrage", im ND davon, dass sich in der darauf gefolgten Debatte nur die äußerten, die sowieso eine vorgefertigte Meinung zu den Ereignissen haben, pro DDR oder entschieden contra DDR.
Der Kalte Krieg geht weiter.

Thursday, August 09, 2007

Noch ein Freund (2) ...

... und doch noch ein Brief...

"... die Entscheidung über die Bewilligung von Leistungen zur sicherung des Lebensunterhalts wird (...) aufgehoben.
Grund für die Aufhebung der Entscheidung:
Wegfall der Hilfebedürftigkeit wegen Arbeitsaufnahme.

Diese Entscheidung beruht auf § 7 Abs. 1, § 8 und § 9 Abs. 1 SGB II und § 48 Abs. 1 Satz 2 des Zehnten Buches Sozialgesetzbuch (SGB X) in Verbindung mit § 40 Abs. 1 SGB II und § 330 Abs. 3 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (SGB III).
(...)

Gaffer und Andi...

... Ende Juli 2007 im Archiv, Bravo-Ausstellung, 70-er-Jahre-Zimmer...

Wednesday, August 08, 2007

Noch ein Freund

Auch einen anderen könnte ich inzwischen als "meinen Freund" bezeichnen.
So schreibt mir Herr Gl., Mitarbeiter der Leistungsstelle des Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg, seit einigen Wochen immer wieder Briefe. Reizende Standardschreiben, angeklammert Rechtshilfebelehrungen.

Ich erhielt zusätzlich zu meinem Job im Archiv rund 40.- ergänzendes ALG* 2. Und im Juli wurde moniert, ich hätte für das Jahr 2007 insgesamt 42.- Euro zu viel erhalten. Anbei gleich Drohungen für den Fall, dass ich mich sträube, diese paar Groschen zurück zu erstatten.

Nachdem mein befristeter Job abgelaufen war, bewilligte er mir ungefragt den ALG 2-Vollsatz, obwohl ich bereits darauf hingewiesen hatte, dass ich denke, ALG 1 berechtigt zu sein. Dass ich das beantragt habe und davon ausgehe, das auch bewilligt zu bekommen.

Er schickte mir darauf in einem weiteren Schreiben zunächst kommentarlos den ALG 2-Berechnungsbogen. Ein Tag später wieder Post von ihm, in der er darauf beharrte, mir ALG 2 zu zahlen, nach seinen Unterlagen sei ich nicht ALG 1 berechtigt.

Es kommt, wie es kommen musste, und natürlich wird mein ALG 1-Antrag bewilligt, kurz vor Monatsende. Und ich erhalte wenig später den Vollsatz ALG 2 aufs Konto, und dazu noch ALG 1. Zusammen, sozusagen, ALG 3.

Vorgestern wieder Brief von "ihm": er hat ALG 1 zur Kenntnis genommen, und verlangt nun eine Rückzahlung des großen Teiles von ALG 2.

Gestern ein weiteres Schreiben, Inhalt die Neuberechnung meines ALG 2-Anspruchs, verrechnet mit den "Einnahmen" aus ALG 1.

Mindestens zwei weitere Briefe stehen mir bevor, ich weiß es genau. Nachdem ich ihm exakt an dem Tag, an dem er mir die "Neuberechnung" abschickte, faxte, dass ich nun wieder einen vollbezahlten Job habe (rückwirkend zum 1.7.).

Mein Freund wird rotieren. Ob es für diesen Vorgang auch ein Standard-Schreiben gibt? Ich warte neugierig darauf...

*ALG= Arbeitslosengeld

Tuesday, August 07, 2007

Linkliste überarbeitet

Liebe Leute,

bitte beachtet, dass ich die Link-Liste überarbeitet habe! Einige sind neu hinzugekommen, andere wurden noch nicht gelöscht, aber quasi zur Vorwarnung ans Ende gestellt! Das, weil sie lang nichts mehr geschrieben haben...

Bitte an euch Leserinnen und Leser: schickt mir doch kurz auch die Links zu euren Seiten oder die eurer Bands, ich verlinke die gern auch noch!

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Monday, August 06, 2007

Mein Freund (3)

In der Videothek gegenüber der Markthalle stehen zwei recht junge Mädchen, vielleicht um 20, am Tresen und empfangen mich gleich jubelnd, für wen denn die schönen Blume sei, und was sie mir denn Gutes tun könnten.
Ich bestelle die Filme, alle da, alles ist gut und wunderbar, und beschwingt gehe ich Richtung zu Hause.

Nach wenigen Metern halte ich aber an. Wenn die beiden Netten so ne Freude an der Blume haben, sollen sie sie doch haben. Ich dreh nochmal um und bringe sie ihnen. Strahlen, Freude, und bis bald.

Nun haben aber Corinna und ich keine Blume mehr. Deswegen gehe ich auf dem Heimweg nochmal bei "meinem Freund" vorbei. Er steht mit einem älteren Mann im Laden, die beiden unterhalten sich auf Türkisch (oder einer anderen Sprache, die ich nicht verstehe), der Ältere amüsiert sich königlich.
Und sein Lachen steigt noch an, als er mich mit der Sonnenblume in der Hand eintreten sieht.
"Es ist also tatsächlich jemand so blöd und kauft den Mist", mag er sich denken. (Nicht wissend, dass es bereits die zweite ist, die ich innerhalb einer Viertelstunde kaufe)

Der Spätverkäufer, offenbar auch sein Freund. Ein Spaß: Sein Freund der Blumenhändler.

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Mein Freund (2)

Vorgestern mein erster Besuch nach unserem ersten Gespräch.
Er nestelt gerade draußen an den Blumen herum, die er in einem Kasten Cola auf dem Fensterbrett stehen hat: die Blumen in je einer Flasche. Sonnenblumen, 1.- das Stück. Wir lächeln uns wissend an.

Spontan nehme ich mir eine. Pfand zurück, dazu noch meine Standard-Ration und weiter zur Videothek: Filme ausleihen, wie mit Freundin Corinna abgesprochen.

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Mein Freund (1)

Vor wenigen Tagen habe ich zum ersten Mal mit "meinem Freund" gesprochen. So nenne ich immer den Inhaber eines Spätkaufs in der Manteuffelstraße.

Wenn jemand seinen Laden betritt, kommt er immer halbverschlafen aus seinem Kämmerchen hervor gekrochen. Dazu lächelt er, ein eher Schweigsamer, immer nett-verschmitzt. Er ist mir sehr sympathisch, und so bin ich sein Stammkunde geworden. Abgepackte Gummischlümpfe und eine Tafel Ritter Sport wird er wohl durchschnittlich jeden 2. Tag an mich los.

Neulich kurz nach 12 also unser erstes längeres Gespräch. Dass er es eigentlich leid sei, jeden Tag das selbe zu machen. Der Laden würde zwar langsam wachsen, aber reich davon werde er nicht. Nun würde er sogar Blumen anbieten. Von einer Frau aus der Nachbarschaft, die einen Garten hätte.

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