Friday, March 31, 2006

Street-Art

Bisher habe ich es ja vermieden, in meinem Blog Werbung für Bücher des "Archiv der Jugendkulturen", an dem ich immer noch beteiligt bin, zu machen. Gestern jedoch bekam ich das aktuellste Buch in die Finger, und ich bin wirklich begeistert.
Es geht um "Street-Art", und nachdem ich letzten Sommer von der genialen "Backjumps"-Ausstellung im Kreuzberger Bethanien zum selben Thema ebenso begeistert gewesen bin, hab ich mir das Buch mit großem Vergnügen durchgeblättert und auch schon erste Erläuterungen gelesen.
Den überwiegenden Teil machen (qualitativ sehr gute) Fotos aus, auf denen Street-Art-Aktivitäten dokumentiert werden. Ich bekomme da immer Lust, selbst los zu legen...
Mit 28.- Euro ist das Buch leider eher teuer. Die vielen Fotos haben aber leider ihren Preis...
Das Buch wurde allerdings in Zusammenarbeit mit KM 4042 erstellt, vielmehr ist das "Archiv" eigentlich nur der Verlag und hatte mit dem Inhaltlichen nicht viel zu tun.
Auf der web-Seite von KM 4042 gibt es erste Eindrücke zu gewinnen... Viel Spaß!

Wednesday, March 29, 2006

Perverse Scheiße

Eigentlich würde diese Meldung ja unter die Rubrik "Absurditties" gehören, wenn sie nicht Ausdruck des alltäglichen Wahnsinns wäre...

Heutiger Berliner Zeitung zufolge wehrt sich die Lobby der "Nutztiergeflügelwirtschaft" gegen das eigentlich für 2007 geplante Verbot der Käfighaltung von Nutztieren. Ihr werdet es schon erraten, unter welcher Begründung: "Die Halter fürchten Standortnachteile gegenüber ausländischen Produzenten", wenn die Hühner-Käfige (derzeit "in Größe eines Briefbogens") vergrößert oder gar nicht mehr erlaubt sein sollen.
Neu-Agrarminister Seehofer unterstütze die Forderung der Agrarwirtschaft zur Einführung von neuen Gemeinschafts-Kleinkäfigen (sg. Kleinvoliere) mit dem Hinweis: "Wenn die nicht zugelassen werden, erfolgen die Investitionen im Ausland."

Da bleiben einem eigentlich auch noch die letzten Worte weg. Dass die Standort-Propaganda auch dafür angewandt wird... eigentlich hätte man es ahnen müssen. Ob es irgendwann auch die Mehrheit der Menschheit begreift, dass dieses System, das einzig die Profit-Maximierung zum Ziel hat, nur ins Verderben führen kann?
"Irgendwann wird der Sozialismus sich durchsetzen", sagte mir vor einigen Jahren ein ehemaliger Widerstandskäpfer aus Rohracker. Und fügte an: "Sonscht fresset se sich gegeseitig uff." ("se"=sie=die Menschen)
Schön, wer noch eine solche Hoffnung haben kann...

Tuesday, March 28, 2006

Absurditties (2): Gelbe Karte für Hallensprecher


Aus einer Meldung der Berliner Zeitung vom Montag, 27.3.2006:

Phantomtor gegen Düsseldorf

Handballer legen Protest ein

(sid) BERLIN. Der Abstiegskampf in der Handball-Bundesliga wird möglicherweise durch ein Phantomtor entscheidend beeinflusst. Bei der 25:26-Niederlage der HSG Düsseldorf bei der SG Kronau-Östringen erzielte der Düsseldorfer Rechtsaußen Frank Berblinger in der 25. Minute das Tor zum 9:10-Anschluss für die Gäste - das jedenfalls dachten die Zuschauer. Auf der Anzeigetafel bekamen die Gastgeber allerdings das Tor zugesprochen; 11:8 für Kronau stand dort, beim nächsten Düsseldorfer Treffer hieß es 11:9. Jörg Siegert, der sportliche Leiter der HSG, wies das Kampfgericht und die Schiedsrichter Hagen Becker und Axel Hack auf den Fehler hin - vergebens. Hallensprecher Jürgen Essig sagte Berblingers Ausgleichstreffer zum 10:10 an und erhielt von den Unparteiischen aus Halberstadt dafür die Gelbe Karte. (...)

Im Internet zu finden unter: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/sport/537316.html

Der Rest des Textes ist im Kommentarfeld zu finden.
In der Berliner Zeitung vom heutigen Dienstag, 28.3.2006, gab es auch noch ein Interview mit HSG-Trainer Nils Lehmann, das in der aktuellen Ausgabe von
http://der-stralauer-platzwart.blogspot.com/ eine hervorragende Persiflage gefunden hat...

Saturday, March 25, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 25.3.2006)

Von optimalen Spielbedingungen zu reden, die auf Stralau geherrscht hätten, wäre sicher übertrieben. Temperaturen von 4-5°C über Null, zunächst trocken, später aber teils schwacher, teils stärkerer Regen. Im Gegensatz zur Vorwoche war das Spielfeld jedoch Eis- und Schnee-frei, und auch ein Teilnehmerfeld von zunächst 10, später 11 Spielern wäre eine gute Voraussetzung für ein ansehnliches Spiel gewesen. Der Ball rollte gut und es war genug Platz, ein geschicktes Bewegungs-orientiertes Spiel aufzuziehen.

Die Mannschaften standen sich wie folgt gegenüber:

Team weiß (traditionell von West gen Ost): Bories, Thies, Stephan the Other, Norbert, Tommy, Andreas

Team bunt (von Ost nach West): Stephan Schmauder, Florian, Philipp, Niels, Ralf mit Sohn

Über die Qualität des Spiels mögen andere urteilen. Es mag die Leserinnen und Leser jedoch erstaunen, dass die Mannschaft in Überzahl, die zudem viele der in den letzten Wochen auffälligsten Spieler aufbieten konnte (Stephan the Other, Thies, Norbert), das Spiel nur zeitweise ausgeglichen halten konnte und letztlich verlor.
Das "Golden Goal" erzielte wieder einmal Stephan Schmauder.

Weitere Reportagen ab spätestens Anfang der Woche unter: http://der-stralauer-platzwart.blogspot.com/

NUN AUCH MIT FOTO-BERICHTERSTATTUNG!!!

Thursday, March 23, 2006

Aus für: "Ich mag diesen Geruch des Mülls"

Laut heutiger Berliner Zeitung könnte das Ende für den amtierenden Chef der Berliner Stadt-Reinigung (BSR) Gerhard Gamperl kommenden Montag gekommen sein. Als Grund wird vom BSR-Aufsichtsrat kolportiert, Herr Gamperl sei "überfordert" und habe seinen Bereich "Finanzen" nicht im Griff.
Gamperl (wie anders, bei diesem Namen, ein Zugereister aus Österreich) war bei seinem Antritt 2004 mit einem ganzseitigen Interview im Berlin-Teil der "taz" vorgekommen. In dicken Lettern stand über diesem sein Zitat: "Ich mag diesen Geruch des Mülls"; am Ende des Interviews folgte:

"(...)Als ich nach meiner Achtstundenschicht aus meinen Klamotten gestiegen bin und diesen süßlichen Geruch an mir gespürt habe, dachte ich: Ich mag diesen Geruch des Mülls. Er gehört zu meinem Leben.(...)"

Die vollständige Fassung dieses denkwürdigen Interviews ist immer noch im Internet zu finden, und zwar unter:
http://www.taz.de/pt/2004/04/19/a0265.1/text.ges,1

(Besondere Grüße an alle Ex-MitbewohnerInnen...)

Wednesday, March 22, 2006

Zur Entstehung des Schlachtensees

Auch wenn sich der Berliner Schlachtensee am vergangenen Sonntag wegen des hohen Geräusch-Pegels nicht gerade als DER Winter-See präsentiert hat, hier der Versuch einer Würdigung seiner Entstehung. Am Nord-Ost-Ende stehend, bot er einem übrigens ein Bild, als sei er immer noch mit einem Gletscher, der einem langsam entgegen strebt, verfüllt...

Der Schlachtensee wird zu den Rinnenseen gerechnet. Diese entstehen durch subglaziäre Schmelzwasser-Erosion, das heißt: Schmelzwässerabflüsse mit Materialabtragung unter der Gletscher-Oberfläche. (Daran, dass die letzte Eiszeit ("Weichseleiszeit") den Berliner Raum bis ca. vor 10 000 Jahren mit Eis bedeckte, sei hier nur kurz erinnert)

Eigentlich wären diese Rinnenseen deutlich länger. Immer wieder werden diese jedoch durch Schwellen voneinander getrennt. Der Schlachtensee gehört eigentlich zu einem ganzen Kettensystem von Rinnenseen, die generell oft "perlschnurartig aufgereiht" in Erscheinung treten. Weitere Seen dieses Systems sind u.a. die Krumme Lanke und der Grunewaldsee.

Die Schwellen, die zwischen diesen einst verbundenen Seen (genauer gesagt: Hohlformen) liegen, sind in Folge von sogenannten Toteis-Blöcken entstanden.
Dieses Toteis (gemeint ist zurück gebliebenes Eis, nachdem die Gletscher eigentlich schon abgetaut waren) verhinderte, dass diese Hohlformen zusedimentierten.
Zusedimentiert wurden hingegen Bereiche, in denen kein Toteis lag. Das waren unter anderem die Zwischenräume zwischen Schlachtensee und Krummer Lanke sowie zwischen Krummer Lanke und Grunewaldsee.

Nachdem dieses Toteis jedoch irgendwann auch abschmolz, blieben diese Hohlformen erhalten und wurden sichtbar. Sie füllten sich schließlich bis zur Grundwasseroberfläche mit Wasser.
Und da können wir bis heute drin baden.

Was aber, wie oben erwähnt, im Sommer angenehmer ist als jetzt gerade...

Saturday, March 18, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 18.3.2006)

Ab sofort gibt es Reportagen, Presseschauen u.ä. zum Sportereignis auf Stralau auch bei den Kolleginnen und Kollegen von: http://der-stralauer-platzwart.blogspot.com
Viel Erfolg, Leute!!

Es lag wieder Schnee auf Stralau. Aus diesem Grunde wurde das Spiel vom eigentlichen Spielfeld auf das südliche Feld (fortan: Südfeld) verlegt. Dort schaute wenigstens an einigen Stellen der (heute im doppelten Sinne) wunderbar-hervorragende Kunstrasenplatz hervor. Leider waren jedoch auch weite Teile des Südfeldes mit Schnee und Eis bedeckt. An zwei Stellen gab es gar richtiggehende mehrere Meter lange Schnee-Schwellen, was dazu führte, dass insbesondere diese Bereiche sehr unangenehm zu bespielen waren. Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt und trübe Witterung („Berliner Suppe“) taten ein übriges, ein über weite Strecken unansehnliches Spiel herauf zu beschwören.

Folgende Teams standen sich gegenüber:

Team 1 in den weißen Trikots, zunächst von Ost nach West (später wurde ein Seitenwechsel vollzogen): Philipp Stiasny, Ralf Forster, Norbert Pagel, Stephan the Other, Raphael, Frank (Ab-)Seitz

Team 2, zunächst von West nach Ost (auch dieses Teams wechselte später die Seiten...): Thies History, Stephan Schmauder, Andreas Kuttner, Michael, Ralf mit Sohn, Tommy, Damian

Die Aufstellung mag schon gezeigt haben, dass mit Frank (Ab-)Seitz und Damian zwei Kicker wieder dabei waren, die lange Zeit nicht mehr aufgelaufen waren. Viel mehr positives hatte das heutige Spiel jedoch leider nicht zu bieten. Team 2 führte zunächst mit 3:1, ehe sich Florian Klose verabschiedete. Er hinterließ eine zunächst lauf- und moralschwache Mannschaft, die sich allerdings wieder (v.a. Dank des Zukaufs von Ralf mit Sohn) wieder fangen konnte. Dennoch offenbarte diese Mannschaft einige Defizite. Sie spielte sehr viele Fehlpässe, von einem Mittelfeld war lange Zeit nichts zu sehen.

Team 1 mit ihren robusteren, kämpferisch starken Allroundspielern (Philipp, Norbert, Frank, ...) hatte (insbesondere für die heutigen Platzverhältnisse) die entscheidenderen Spieler und bot insgesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung. Hätten sie ihre zahlreichen Torchancen besser genutzt, wäre das oft überforderte Team 2, bei dem noch Thies History wegen seiner zahlreichen Tore herausragte, untergegangen.
Wegen der recht guten Torausbeute der
2er (der Autor selbst bedankt sich für schöne Vorlagen zu drei Toren: einmal Rumpf, zweimal Linksschuss) endete das Spiel jedoch mit einem Unentschieden.

Kurios und verwirrend auch die heutige Entscheidungsfindung: insgesamt drei „Golden Goals“ wurden erzielt, ehe die Herrschaften sich entschieden, nun doch endlich das Spielfeld zu verlassen.

Insgesamt ein Spiel, wie man es von Platzverhältnissen, spielerischer Darbietung und z.T. auch Atmosphäre auf dem Platz (auch wenn das Ende versöhnlich war) auf Stralau nicht häufig sehen will.

Thursday, March 16, 2006

15. März – Tag zweier Abschiede

Erst heute, ein Tag später, fällt mir auf, dass der gestrige Tage zwei Abschiede mit sich brachte.

Zum einen hatte mein Vater seinen letzten Arbeitstag, ging in Rente. Mit 63 Jahren, nach rund 48 Jahren Betriebszugehörigkeit. Immer in der selben Firma gearbeitet, niemals eine komplette Woche krank gewesen... Eine Laufbahn, und auch eine Wertvorstellung, wie sie meine Generation nicht mehr kennt. Nicht ohne Sorge hoffe ich, er wird diese Veränderung gut verkraften. Auch wenn ihm die jüngsten Entwicklungen in „seiner“ Firma längst nicht mehr gefallen hatten und ihm der Abschied dadurch hoffentlich wirklich leichter fällt.

Der zweite Abschied: Julian siedelte nach England über, auf dem Weg in eine neue Zukunft. Der Gedanke, heute in einer neuen Umgebung aufzuwachen. Langsame, neugierige Schritte, sich neu zurecht zu finden...

Ein Gedanke, der mir gut gefällt.

Und da mein Verdruss-Pegel in Berlin ohnehin mehr und mehr steigt, sollte vielleicht auch ich mal gründlich in mich gehen...

Solange aber erst mal alles Gute Euch beiden!

Wednesday, March 15, 2006

Demos in Friedrichshain gegen Nazis

Am kommenden Freitag und Samstag wird es in Friedrichshain Demos gegen Nazis geben, nachdem diese dort, im bisher als eher links-alternativ geltenden Bezirk, zuletzt immer mehr aus ihren Löchern kriechen und sich immer weiter vorwagen (u.a. nachzulesen im frisch erschienenen Reader "Fight.back 03"). Sich eine Infrastruktur aufbauen und wahllos auf Leute, die ihnen nicht passen, gewalttätig losgehen.
Auch ich sehe es als wichtig an, dass ihnen mit einer möglichst großen Demo entgegen getreten wird! Zumindest am Freitag, 19.00 Uhr, werde ich mit dabei am Boxhagener Platz sein und ggf. auch mit Richtung Lichtenberg ziehen. (Am Samstag ist leider parallel eine Anti-Repressions-Demo in Potsdam. Dazu mobilisiert laut heutiger Berliner Zeitung nun die NPD für den Vormittag in Charlottenburg...)
Weitere Infos findet ihr auf: http://www.kp-berlin.de/ und zur
Samstags-Demo: http://friedrichshain.blogger.de

Sunday, March 12, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (Sa, 11.März 2006)

Über DAS Sportereignis des Samstag, 11.3.2006, schreibt heute wiederum unser Gast-Starkolumnist Stephan Schmauder, der wiederum so nett war, mich in der Reporter-Funktion zu vertreten. Vielen Dank! Und mein Respekt an alle, die bei DIESEM Wetter (Schneesturm inclusive) den beschwerlichen Weg nach Stralau auf sich nahmen!

Eine beachtliche Schneedecke von womöglich mehr als 15 cm lud auch an diesem gesegneten Sonnabend einige unentwegte ballverliebte Frohnaturen auf dem heiligen, in jedem Falle vorzüglichen Kunstrasen der Halbinsel-Stralau-Karl-Marx-Gedächtnis-Arena zu einer in jeder Phase sehenswerten Schnee- und Spielpartie ein. Bedauernswerterweise wurde der zahlenmäßig nur als nivellierend zu erachtende Anteil der Kreuzberger und Neuköllner Spaßfußballer an diesem Spieltag v. a. von den sichtlich abgehärteteren Ostberlinern und naturalisierten Immigranten bitterlich beklagt. Die Folgen einer durchzechten Geburtstags- und gleichzeitig Abschiedsparty (Kuttner & Müller), welche offenbar irgendwo in den Weiten Neuköllns stattgefunden hatte in der vorhergehenden Nacht, zeitigte sichtlich Folgen und entband offenbar so manchen wackeren Allwetterfußballer von seinen wochenendlichen Bewegungskultur-Diensten, dabei wirkt ja so ein Katerkick manchmal wahre Wunder, so weiß der Ostberliner Ersatzchronist aus umfangreichem Erfahrungsschatz zu berichten.Nichtsdestotrotz kam eine muntere Begegnung zustande, da eine Abordnung A-Jugendlicher vom SFC Friedrichshain, die einen Ligaspiel-Ausfall zu beklagen hatten, dank eines fürsprechenden Engels ihren Weg in die Karl-Marx-Gedächtnis-Arena gefunden hatten.

Es kam zu folgender Spiel-Konstellation:
Team Weiß (traditionell in westlicher nach östlicher Spielrichtung agierend) mit: Ralf ohne-Sohn Forster, Stiasny-Phillip, Admiral zur Rummesburger See Norbertonius Pagellantopoulos, Jo Baur
vs.
Team Bunt mit drei wackeren A-Jugendlichen des SFC Friedrichshain + Schmaudronius

Die technisch in beachtlicher Höhe spielenden A-Jugendlichen rannten sich die erste Viertelstunde die Lunge aus dem Leib, um die abgeklärte, ja italienisch anmutende Überfallstrategie des Team Weiß zu kompensieren, während der von der gestrigen Party sichtlich gezeichnete Schmaudronius im Tor verblieb und mit wagemutigen
Panthersprüngen versuchte, das sich (kliensmannsesk) abzeichnende Desaster für Team Bunt in Schranken zu halten. Schließlich jedoch brach der Widerstand und Team Weiß führte in kürzester Zeit mit 4:0. Einer der etwas betagteren Mitspieler machte den Vorschlag, die Teams umzubauen und somit einen bunten Mix aus Jung und Alt zusammenzustellen, zur Freude aller und also eine praktikable Methode, die wahrscheinlich auch anderen überaus labilen mitteleuropäischen Spielgebilden ganz gut zu Gesichte stehen würde.

So wurde Team Weiß in mehreren Schritten reformiert und spielte am Ende in folgender Besetzung: Admiral Norbertonius etc., etc., Ralf ohne-Sohn Forster, ein A-Jugendlicher, Schmaudronesius
vs.
Team Bunt mit Jo Baur, Stiasny-Phillip, zwei wackeren (spielfreien) A-Jugendlichen vom SFC Friedrichshain
Alsbald entwickelte sich ein ziemlich ausgeglichenes Match mit fliegenden und schnell wechselnden TorhüterInnen, das von sehr sehr vielen Torszenen gekrönt wurde. Sogar dem Ersatz-Chronisten gelangen diesmal derer fünfe, was für den Ersatz-Chronisten schon mehr als ungewöhnlich bezeichnet werden kann. Am Ende siegte Team Weiß mit 10:7, nachdem die A-Jugendlichen dem anfänglich sehr hoch gegangenen Tempo ihren Tribut zollen mussten und am Ende recht entkräftet über den Platz schlichen, während v. a. Ralf ohne-Sohn Forster und Jo Baur mit ihren üppigen läuferischen Fähigkeiten glänzen konnten. Die A-Jugendlichen waren am Ende des Lobes voll über die Karl-Marx-Gedächtnis-Arena, seine tapferen BallerInen und den famosen, überaus vorzüglichen Kunstrasen, der dieses Mal allerdings wegen robustem Neupulverschnee-Bezug eine eher untergeordnete Rolle spielte, und schworen wiederzukommen, wenn einmal wieder ein Liga-Spiel abgesagt oder der FC Eisern Union Berlin am Sonntag in der Alten Försterei spielen würde.
(Stephan Schmauder)

Einzelwertungen im "Kommentar"-Feld!
Betont werden soll noch, dass mit einem Plagiat des "Teamgeist"-Balles gespielt wurde, der sämtliche SpielerInnen zu Entzückungs-Schreien hinriss!

Thursday, March 09, 2006

„Absolut perfekt, wie es läuft!“

Unter dem Subject „In Vorfreude auf die WM“ schickte Alex heute folgendes per mail herum:

Jürgen K. heute im Kicker:

"Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es absolut perfekt ist, wie es bisher läuft."

Und in der Tat, nach all den nervenden bzw. bedrohlichen Schlagzeilen, die diese Veranstaltung bisher hervorgerufen hat (Awacs-Flüge, Panzer, Bundeswehr, ...; ich bin mir fast sicher, dass die Scharfmacher es bedauern, dass bei der Winter-Olympiade nicht irgendwas passiert ist)...

Nach all diesen Schlagzeilen ist das nun endlich Unterhaltung, wirkliche Unterhaltung, wie man sie haben will!
1:4, die krasse Klatsche von Florenz.
Die Presse ließ sich nicht lange bitten. Aber dass sich auch Politiker in die Debatte einmischten, und den guten Botnanger Bäckerssohn Jürgen K. vor den Sportausschuss zerren wollten...
Und immer wieder unser aller Liebling Franz. B. Nun droht er Klinsmann schon, sich auf keinen Fall gegen Kahn im Tor zu entscheiden.

Doch, diese Konstellation ist ganz hervorragend.
Ein offenbar tatsächlich sturer Jürgen K., der den guten Kaiser (bei dem ich oft an Gerhard Polt denken muss, aber ich glaube, er meint seine Aussagen ernst) immer wieder zu Höchstleistungen animiert!

Mehr davon!

Tuesday, March 07, 2006

„Sommer vorm Balkon“ – eher ein „Frauen-Film“?

Gestern sah ich „Sommer vorm Balkon“, und war nicht ganz so begeistert wie viele oder fast alle oder gar alle, die mir zuvor davon vorgeschwärmt hatten. DER aktuelle Berlin-Film, der alles dermaßen Detail-getreu nachstelle und überhaupt ein super-Film sei.

Mir war er mitunter etwas zu zäh, es plätscherte eben eher so vor sich hin.

Allerdings, als er vorbei war, fand ich es eigentlich schade, er hätte ruhig noch ein bisschen weiter „plätschern“ können. Und Träume vom Sommer wecken; ja, die Sommer-Aufnahmen waren schon klasse. Die ausdrucksstarke Schauspielerin Inka Friedrich hat mir auch ganz gut gefallen, und manches Detail war eigentlich wirklich klasse. Ich wurde an meine Eindrücke von „Sonnenallee“ seinerzeit erinnert, bei dem ich zunächst auch nur mit den Schultern zucken konnte, dann jedoch hinterher merkte, dass ich mir doch ziemlich viel davon behalten hatte...

Corinna, der er ganz hervorragend gefallen hatte, mutmaßte im Scherz, ob es vielleicht eher ein „Frauen-Film“ sei?

Vielleicht ist für meine eher schlechte Meinung auch mitverantwortlich, dass mich die auch in diesem Film anklingende Berliner Mietshauskasernen-Romantik nur noch nervt. Ich bin ihnen eigentlich erlegen, diesen wunderbaren, mächtigen alten Kästen. Allerdings schmerzt es, ihr Siechtum mitansehen zu müssen. Berlin wird immer schicker gemacht, und Schritt für Schritt werden nun auch die letzten dieser wundervoll-geheimnisvollen Häuser bis zur Unkenntlichkeit saniert und renoviert. Wie auch das Haus im Film, das man am Ende eingerüstet sieht: ready to renovate. Ja scheiße, die Zeit dieser alten Mythen ist einfach vorbei. Wenn sich der Film leise von dieser Romantik verabschieden wollte, hat er etwas zutreffendes ausgesprochen. Aber auch etwas schmerzendes...

Sunday, March 05, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 4. März 2006)

Ideale Bedingungen herrschten vor auf Stralau. Als die ersten unsrigen eintrafen, verschwanden gerade die letzten, die unseren ganz hervorragend-wunderbaren Platz zuvor belegt hatten, und auch der Platzwart übersah uns wieder willentlich-sympathisierend.
Auf dem Platz angelangt: Sonnenschein, und ein trockener, Schnee- und Eisfreier Platz! Das hatte man lange nicht mehr gehabt. Der Frühling, er ist angekommen auf Stralau! Zusätzlich spektakulär am Rande die immer noch zugefrorene, weiß schimmernde Rummelsburger Bucht, auf der trotz 4-5°C über Null noch einige EisläuferInnen ihre Runden zogen!

Leider und ganz überraschenderweise verloren sich trotz dieser idealen Sportbedingungen gerade mal 10 Hanseln in der Karl-Marx-Gedächtnis-Arena. Anfangs gar nur neun, was verhängnisvoll insofern gewesen war, dass man umstellen konnte, wie man wollte: die Mannschaft in Überzahl dominierte jeweils voll und ganz. Das erste kurze Spiel wurde beim Stande von 5:0 abgebrochen, das zweite bei 0:4.
Dann kam jedoch mit Jo Baur der rettende 10. Mann, und dann endlich konnte von einem ausgeglichenen und interessanten Spiel die Rede sein.

Die Aufstellungen:

Team 1 von West nach Ost: Florian Klose, Michael, Stephan the Other, Thies Dr. History, Jo Baur
Team 2 in den weißen Trikots von Ost nach West: Philipp Stiasny, Thilo the Göppinger, Raphael 'Ralph' Ojeih, Tommy Sverige, Andreas Kuttner

Es standen sich zwei nahezu gleichstarke Mannschaften gegenüber; mal führte die eine mit zwei oder drei Treffern, dann kam jedoch die andere wieder heran und ging selbst in Führung. Team 1 hatte mit Stephan the Other einen verlässlichen Goalgetter, Team 2 überzeugte durch eine geschlossene Teamleistung, die eigentlich zum Sieg hätte führen müssen. Die Entscheidung im „Golden Goal“ gelang jedoch schließlich, nach rund 2 Stunden Spielzeit, der Mannschaft von Team 1.

Einzelbewertungen im Kommentar-Feld!

Stimme zum Spiel: „Das Kicken hat heute trotz widrgier Windverhältnisse doch enormen Spaß gebracht, das hält jetzt wieder ein paar Tage, hoffentlich.“ (Klose)