Tuesday, August 26, 2014

Berlin, wie haste dir vaändert

Zutreffende Feststellung anlässlich des Wowereit-Abtritts: 
"Wo früher tatsächlich so etwas wie Pioniergeist herrschte, scharen sich heute touristische Zuschauer und Menschen, die unbedingt dabei sein wollen, wenn etwas aufregendes passiert - aber selbst alles andere als aufregend sind. Das zunehmend gentrifizierte Berlin lebt zwar noch gut von seinem Ruf, aber in nicht allzu langer Zeit wird auch der letzte Tourist bemerkt haben, dass er in den im Reiseführer angepriesenen Szenekneipen keinerlei Szene mehr antrifft, sondern nur noch seinesgleichen."
Spiegel online, Stefan Kuzmany


Ebenso zutreffend:

"Zum Versagen gehört, dass die SPD wenig gegen die Schattenseite der Verwandlung Berlins in eine internationale Metropole tat. Investoren drängten rüde auf den Wohnungsmarkt. Stadtviertel wurden umgekrempelt. Mieten explodierten – der Senat nahm es achselzuckend hin. "
taz.de, Stefan Reineke 

Monday, August 25, 2014

Das Duracell-Männchen

Vorletzter Tag heute, morgen geht es in die letzte Runde. Heute war nochmal 5,5 Stunden Duracell-Mann angesagt. Ist das heutzutage überhaupt noch ein Begriff? Das Männchen, das eine Batterie hinten reingepflanzt kriegt und dann nur noch läuft und läuft und läuft. Im vorliegenden Falle: nicht mehr denkt, sondern nur noch läuft und läuft und läuft und das tägliche Programm im Getränke- und Pfand-Bereich eines Supermarktes abspult. Irgendwie auch faszinierend. Irgendwann ist es mir gelungen, das sportlich zu sehen. Kopf aus und laufen und laufen und laufen. Morgen zum letzten Mal. Dann ist vielleicht nicht die Batterie alle, aber dann will der Kopf mal wieder mehr agieren. Und der Geldbeutel verlangt natürlich auch sein Recht. Tschüß KollegInnen, ihr wisst noch gar nicht, dass ich bald nicht mehr komme. Vielleicht erfahrt ihr's nie.

Labels:

Sunday, August 24, 2014

Neue Fundstücke



Labels:

Tuesday, August 19, 2014

Time to say goodbye

Gestern war ein Abtörn-Tag auf Arbeit. Er begann eigentlich halbwegs nett mit dem Kontakt zu einem jungen Kollegen, den ich sonst selten antreffe.
Dann sprang aber jemand durch die Räume, von dem ich meinte, dass ich ihn zuvor noch nicht gesehen hätte. Und er tat das so, als sei er sehr vertraut mit allem. Es stellte sich heraus, dass das der Inhaber war - der, der die tollen Löhne bezahlt. Bah, irgendwie hat sich da bei mir ganz schön was zusammengezogen. Und tut es jetzt wieder, wenn ich darüber schreibe.
Dass der sich da überhaupt hintraut? Was werden wohl die anderen KollegInnen denken, deren Löhne massiv gekürzt wurden, als er vor Jahren das Ruder übernahm? Der eine Marktleiter behandelte ihn auch noch überfreundlich, geradezu zuvorkommend. Ich habe es nicht verstanden.
Noch während der Inhaber da war, verabschiedete sich übrigens mein "Abteilungsleiter", er müsse nun beim (anderen) Marktleiter den Reifen wechseln. Während der Dienstzeit... (Aber diese abstruse Geschichte nur am Rande)
Abends kam dann wieder mein neuer Kollege, den ich neulich schonmal eingelernt hatte. Eigentlich ein netter Typ. Aber schon vor ein paar Tagen war mir bewusst geworden, dass es zwar weniger stressig ist, wenn man die Arbeit zu zweit machen kann. Aber allzu interessant oder gar anregend ist er für mich einfach nicht. Und dann hängt man da gemeinsam in der engen Pfand-Bude herum und steht sich gegenseitig auf den Füßen. Und erzählt sich Dinge, die mich dann auch noch über die Arbeitszeit hinaus beschäftigen. 
Es ist Zeit, dem ganzen Verein langsam Lebewohl zu sagen... Eigentlich wollte ich das erst tun, wenn ich was anderes habe. Aber es geht wieder mehr an die Nerven, und kostet auch Zeit und Kapazität, die an anderer Stelle fehlt. Und viel Neues, das interessant sein könnte, wird wohl nicht mehr kommen.

Labels:

Sunday, August 10, 2014

Dunkles Geheimnis

Durch einen glücklichen Zufall habe ich letztes Jahr ein Bade-Paradies im Berliner Umland gefunden. Ich werde den Teufel tun, und diesen Ort hier nennen, schließlich will ich nicht, dass jener See zu einem neuen Schlachtensee wird, an dem sich am Ende ganz Berlin versammelt.
Beim Weg von der Bahnstation zu jenem See kommt man durch ein Wohngebiet mit halbhohen Plattenbauten. Meistens ist niemand auf den Straßen zu sehen, und irgendwie, so scheint es, hat diese Agglomeration ihr dunkles Geheimnis. Es gibt auch ein "Einkaufszentrum", das zwar relativ neu gebaut, aber völlig verödet erscheint. Hier zwei Fotos, die Samstag nachmittags gegen 15.00 Uhr aufgenommen wurden - die meisten Geschäfte sind um diese Uhrzeit wohlgemerkt noch geöffnet.

Freie Platzwahl an den vorbildlich modernen Fahrradständern...
Am Zeitungskiosk musste ich die "National-Zeitung" erblicken, gleich darunter das "ND", und wiederum darunter eine radikal-kommunistische Zeitung, von der ich dachte, sie existiere überhaupt nicht mehr. Nun zur anstehenden Landtagswahl hängen gleich an der Bahn-Station NPD-Plakate, eines sogar in "komfortabler" Höhe... aber es hängt dort weiterhin.
Da es mir an jenem See so besonders gut gefällt, habe ich mal damit begonnen, mich mehr mit jenem Ort zu befassen. Der Nord-Teil jener Kleinstadt war zu DDR-Zeiten Sitz des Ministeriums für Nationale Verteidigung, die Stadt hat bis heute zwei Bundeswehr-Kasernen. Ganz in der Nähe dieses hier abgebildeten Siedlungsteils liegt nach Wikipedia eine Kaserne, die " zu den größten militärischen Kasernenobjekten im Land Brandenburg " gehört, auf diese bin ich allerdings noch nie gestoßen.
1960 hatte ein verstärkter Wohnungsbau begonnen, seit 1981 liegt die Bevölkerungszahl relativ stabil bei plusminus 25.000 (Zenit nach Wikipedia 1989 mit 28.500).
Ich fürchte, viel mehr muss ich über diesen Ort auch nicht wissen, zumal mir die Leute, denen ich begegne, nicht allzu sympathsich sind. Ich werde weiterhin den See genießen, und alles andere außen vorlassen... 

Labels:

"Man sollte nicht pauschalieren. Das kann sich vielleicht ein Hauptschüler erlauben, der bezieht seine Informationen aus der BILD-Zeitung."

Dieses Zitat seines ehemaligen Englisch-Lehrers will euer Mini-Rallwaff diesem Artikel seiner Enthüllungs-Plattform voranstellen. Denn es gibt neue, wirklich Haar-sträubende Hintergrund-Informationen, und diese stellen vieles auf den Kopf, was er sich bisher zusammengereimt hatte...
Vor wenigen Tagen war ich einkaufen gewesen, "bei den Kollegen", und eine Kollegin hatte offenbar Zeit und ist ins Reden gekommen. Jene (sehr nette und angenehme) Kollegin beginnt noch in diesem Jahr eine Ausbildung bei einem Discounter. Ich erinnere mich nicht an den Anlass, aber sie kam darauf, dass sie dort im dritten Lehrjahr deutlich mehr verdienen wird, als hier im Laden die Marktleiter, dazu gäbe es bereits ab dem ersten Lehrjahr einen Dienstwagen.
Ich habe mich sehr gewundert, hatte mir mittlerweile zurechtgebastelt, dass in Supermärkten offenbar generell wenig verdient wird. Und dann noch bei einem Discounter, die ja öfters mal in den Schlagzeilen sind wegen schlechter Arbeitsbedingungen?
Darauf angesprochen meinte sie schlicht, es käme ganz massiv darauf an, an welchen Betreiber man gerät. EDEKA z.B. ist ja nur noch formal eine Kette, wird aber von ganz verschiedenenen Franchisern geführt. Der, bei dem ich nun gelandet bin, weil er so praktisch gleich bei mir über die Straße liegt, ist demzufolge ein ganz massiver Ausbeuter. Marktleiter erhalten mit rund 1200 € netto nur geringfügig weniger als ihre anderen Vollzeit-Kräfte. Aushilfen bekanntermaßen nur 5 € die Stunde.
In einem anderen EDEKA, gar nicht allzu weit entfernt, würden nach ihrer Auskunft hingegen anstandslos die 8,50 € pro Stunde an Aushilfen bezahlt. Wenn man weiß, dass in allen EDEKA-Filialen die Preise die selben sind, komme ich da doch sehr stark ins Grübeln! Der Betreiber steckt sich demnach die 3,50 € pro Stunde weniger einfach selbst in die Tasche. Und wem's nicht passt, kann gehen - es arbeiten doch eh nur Schwachmaten für ihn, die nix besseres kriegen - oder wie soll man das verstehen?
Bei jenem Discounter, der wegen schlechter Arbeitsbedingungen besonders in den Schlagzeilen war, hat sich meine Kollegin auch vorgestellt. Sie ist schließlich nicht genommen worden, hat aber erfahren, dass sie als Marktleiterin dort bis zu 4000 € hätte verdienen können, Dienstwagen inclusive.
Weiteres zu diesem Thema, wenn ich die Fassung wieder gewonnen habe...

Labels:

Wednesday, August 06, 2014

Zuwachs

Unser Getränketeam hat in der Zeit, als ich hinzu kam und frisch dabei war, offenbar händeringend Leute gesucht. Der Aushang "Aushilfen gesucht" hing noch recht lang da, dazu sprach mich mein "Bereichsleiter" mehrmals darauf an, ob ich nicht noch Leute kennen würde, die sich was dazu verdienen wollten. Ich erinnere mich noch, dass ich erst beim dritten Mal meinte, er solle sich da bitte keine Illussionen machen, angesichts des Lohnes. Ich schlucke diesen Lohn (bzw. "Nicht-Lohn"!) ja nun, für eine Übergangszeit, aber das auch noch jemandem aus meinem Freundeskreis ans Herz zu legen... das wäre nun wirklich zu weit gegangen!
Inzwischen sind jedoch mindestens vier neue Leute dazu gekommen. Einer kam parallel mit mir, dazu noch drei Leute, die nach uns kamen. Und ich muss sagen, dass ich von jedem einzelnen auf seine bestimmte Art einen sehr guten und patenten Eindruck habe. Einer ist noch sehr jung, um 20, zwei sind Mitte bis Ende 20, einer ist wohl schon "Handels-erfahren", was den Verantwortlichen, wie ich merkte, immer am besten gefällt. Lieber so einer, den man nicht mehr groß formen muss, als ein Studierter, der alles hinterfragt, und am Ende noch mehr Geld will... Und ein weiterer ist etwas älter als ich, den hab ich nur einmal kurz getroffen. Ich seh nur immer seine Unterschrift auf dem Stundenzettel... und die wirkt sehr charaktervoll, sag ich als Laien-Graphologe... Während der jüngste bei Begegnungen voll fit und interessiert wirkt, die Buchstaben sehen hingegen eher mühevoll hingekritzelt aus... 
Manchmal denke ich, es wäre so gut, der nächsten Schicht ein paar Zeilen zu hinterlassen, wenn es etwas Besonderes gegeben hatte. Aber vielleicht ist das nur meine Meinung - und mir liegen Lesen und Schreiben eben sehr nahe. Und dass ich keine Vorschläge mehr mache, hatte ich ja bereits erwähnt... ;-)

Labels:

Einblicke (2)

Wie bereits erwähnt, war ich im Laden, in dem ich nun manchmal tätig bin, zuvor schon jahrelang Kunde. Und ein Aushang "Wir suchen Aushilfen" brachte mich dazu, mal anzufragen, wie es aussieht.
Durch die jahrelange "Kundschaft" hatte ich mir auch diverse Eindrücke von den (meist) Mitarbeiterinnen und den paar Mitarbeitern gebildet, soweit sie mir eben begegnet waren: an der Kasse oder auch im Laden selbst.
Da gibt es die, von der meine Freundin und ich dachten, das sei bestimmt ne Nette. Mit einem bisschen Innen-Einblick wurde mir aber bewusst, dass da durchaus ein bisschen Vorsicht angesagt ist. "Nett zu Fremden" sei ich, sagt mir C. manchmal, und meint damit, ich sei zu anderen immer freundlich, aber zuhause und gegenüber ihr - etwas zugespitzt - voll der Arsch. So ist es auch mit jener Kollegin. Nett und freundlich zu den Kunden, aber intern durchaus mal etwas "Kontrolleti"-mäßig unterwegs. Kann ich mir mittlerweile als gute Sozialistin im DDR-Sinne vorstellen: strebsam, ordentlich, mit dem Blick auch auf die anderen... Ferienlager, FDJ,...? Ist wohl auch die mit den meisten Dienstjahren. Ich habe mir noch kein abschließendes Bild gebildet, vielleicht muss das auch nicht sein. Nett ist sie, manchmal, weiterhin - dennoch bleibe ich mal auf Distanz...
Dann gibt's eine jüngere Kollegin, die aber auch irgendwie mehr zu sagen hat als die anderen. Ober-freundlich zu den Kunden, aber intern... geht das doch manchmal in Richtung "Schnepfe".  Auch da scheint mir Distanz angesagt.
Voll die positive Überraschung ist hingegen eine Kollegin, von der ich früher manchmal dachte, die hat sowas von überhaupt keine Lust auf diesen Job. Sie hatte einen irgendwie nie angeguckt, geschweige denn gegrüßt. Zweimal hatte ich mir dann nen Spaß draus gemacht und sie von mir aus besonders freundlich gegrüßt ( worauf sie dann durchaus nett reagiert hatte). Diese Kollegin stellt sich mir mittlerweile als eine total sympathische, reflektierte Frau dar, die schon ewig dort arbeitet und zu den Dienstältesten gehört. Gern würde sie nochmal was anderes starten, hat aber gleichzeitig großen Bammel vor dieser Unsicherheit.
Eine andere, von der ich dachte, sie sei voll das Berliner Original, eigentlich kratzbürstig, letztendlich aber doch okay... scheint mir leider nur kratzbürstig und nichts anderes zu sein. Eine drahtige Person, möglicherweise mal Sportlehrerin gewesen, stelle ich mir vor? Irgendwas hat sie, aber dennoch bin ich nun, da wir "Kollegen" sind, froh, wenn wir nicht zusammen arbeiten müssen. Offenheit gegenüber Neuem gehört, glaube ich, nicht gerade zu ihren Eigeschaften.
Dann gibt es zwei Kolleginnen, mit denen ich sofort warm wurde. Da merkte ich sehr schnell, das passt einfach, "die Schnodderige" und "die Gemütliche". Eine weitere ist auch "schnodderig", hat manchmal einen Ton drauf, der einen kurz zweifeln lässt, wie es nun gemeint ist. In dem Moment ist es sogar wohl deutlich kritisch, ernsthaft, fast schon böse gemeint. "Gehst du jetzt...!" Abgesehen von diesem Ton, den ich 2-3 mal gehört habe, aber eine Person, die mir als durch und durch korrekt, offen und freundlich erscheint.  
Im ganzen ein durchaus nettes Team, in dem es sich aushalten lässt. Aber ich möchte mir irgendwie dennoch nicht vorstellen, mit denen bei einer Weihnachtsfeier oder ähnlichem zusammenzusitzen...
 

Labels:

Friday, August 01, 2014

... Aufkleber


Labels:

Fundstück...

Ende eines Rundweges

Da war er plätzlich zu Ende, der Rundweg um den Griebnitzsee. Weil irgendwelche durchgeknallten Anwohner einfach den öffentlichen Weg als Teil ihres Eigentums beanspruchen und ihn sperrten.
Potsdam ist ohnehin teilweise ganz schön fies... was die Ausbreitung von Neureichen angeht.
Am Abend unseres Spaziergangs dort wurden die Ergebnisse der Europa- und Kommunalwahl in Brandenburg bekanntgegeben, und es beruhigte mich ein Stück weit zu erfahren, dass im Landkreis Potsdam weiterhin die Linkspartei die meisten Prozente errungen hat... ;-)

Totgesagte...

... gesehen an der Grenze Friedrichshain / Lichtenberg

Labels:

Das große Sommer-Thema...


Labels: