Monday, November 27, 2006

Der Wrangelkiez im Blätterwald

Auch heute noch ist der unsäglichen Berliner Morgenpost die einmalig stattgefundene Auseinandersetzung zwischen der Polizei und einigen Dutzend Anwohnern die Titelstory auf Seite 1 wert. Heiße Luft um nichts.

Bis heute wüsste ich gerne, was in jener Situation überhaupt genau geschehen ist. Ein Raub von zwei 12-jährigen an einem 15-jährigen. Ein Passant ruft die Polizei. Die Polizei kommt und nimmt die beiden fest. Angeblich fesseln sie sie und lassen sie mit dem Gesicht gegen eine Wand stehen, 15 Minuten lang. Es kommen immer mehr Leute zusammen, die empört sind über den übertriebenen Einsatz gegen zwei Kinder. Einer, der seiner Empörung verbal Luft macht, bekommt wohl zu hören, er solle nach Hause in sein Land gehen. Kein Wunder, dass das die Stimmung anheizt. Soweit die Situation, wie ich sie nach der kritischen Lektüre diverser Berliner Tageszeitungen verstanden habe. Wenn sich die Polizei besonnener aufgeführt hätte, wäre niemals so ein Wirbel entstanden.

Aber es liegt der Verdacht nahe, dass gewisse Personen nur darauf gewartet haben, mal wieder den "Migranten" gegen das Bein zu treten und spektakuläre Schlagzeilen auf ihre Kosten zu produzieren. Einer Gruppe, die keine Lobby hat und keine Chance hat, sich wirklich zu wehren. Unfair und einfach nur billig. Dieses eine Ereignis hätte niemals diese Aufmerksamkeit erlangen müssen. Zumal es bis vor wenigen Jahren noch viel mehr Widerstand von Seiten jugendlicher Migranten in diesem Kiez gegen die Polizei gegeben hat, man muss nur an den 1. Mai denken.

Die Berichterstattung der anderen Berliner Tageszeitungen ebbte zur Mitte, spätestens zum Ende letzter Woche endgültig ab. Dass die Morgenpost heute immer noch eine Verlautbarung eines CDU-Innensprechers zum Anlass nimmt, das Thema auf Seite 1 zu hieven, lässt tief blicken.

"Jürgen Henschel - Fotograf der Wahrheit"

Diese Foto-Ausstellung führte Corinna und mich gestern ins Kreuzberg-Museum. Jürgen Henschel - sein absolut bekanntestes Foto sollte das des sterbenden Benno Ohnesorg vom 2. Juni 1967 sein - war von 1967 - 1988 Fotograf der Zeitung "Wahrheit", der Tageszeitung der "SEW" (Sozialistische Einheitspartei West-Berlins). Die Ankündigung, dass in der Ausstellung auch einige Fotos aus dem Kreuzberg der 70er und 80er Jahre zu sehen sein würden, ließen uns den Sonntag Nachmittag dort verbringen. Und es hat sich gelohnt: in der Tat sind einige interessante Fotos aus Kreuzberg zu sehen; reine Gebäudefotografien, aber auch Fotos von Demonstrationen und Auseinandersetzungen um Hausbesetzungen.

Aber es fiel mir auch auf, was Corinna anschließend sagte: richtig künstlerisch sind die Fotos nicht. Sie dokumentieren vor allem, häufig aus einem spürbar politischen und links-interessierten Blickwinkel. Was die Ausstellung aber nicht weniger sehenswert macht. Zumal sie nichts kostet, und es zumindest gestern noch den Ausstellungskatalog zum relativen Billig-Preis von 5.- zu erstehen gab.

"Nicht alle waren Mörder"

Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich o.g. Film gesehen habe, der die Erlebnisse des Schauspielers Michael Degen als Kind einer jüdischen Familie im nationalsozialistischen Deutschland 1943-45 nachzeichnet. Aber ich frage mich weiterhin, warum mich dieser Film so unmittelbar bedrücken konnte. Da ich diese Zeit ja zum Glück nicht miterleben musste.

Ständig in Angst zu leben. Vor der Bedrohung durch die rohe Gewalt der uniformierten Tiere der Nazis und der Gestapo. Und den garstigen Denunzianten.
Harter Stoff. Und dann kommen heutzutage immer mehr Neonazis an und provozieren mit neuem antisemitischen Scheiß...

"Nicht alle waren Mörder" - der Titel hebt einige Menschen heraus, die nicht dazu gehörten. Er sagt aber gleichzeitig, dass sehr viele es eben doch waren... Eine besondere Figur der Lokführer, der die beiden (Michael Degen + Mutter) zeitweilig versteckt. Ehe sich heraus stellt, dass er "dienstlich" tausende von Juden in Güterwägen in die Vernichtungslager gebracht hat.

Gleichzeitig zu dem Film, der am 1.11. in der ARD lief, ist auch ein Buch unter dem selben Titel erschienen.

Ein Abend im Bethanien

Im Bethanien (genauer gesagt im besetzten Südflügel) bin ich ewig nicht gewesen, obwohl es bei mir quasi gleich um die Ecke liegt. Aber als ich etwa vor einem Jahr bei einer Party dort gewesen bin, hatten die Räume noch einen eher kühlen Charme. Bis Ende 2004 war ja dort noch das Sozialamt für Kreuzberg 36 untergebracht gewesen, ehe der Südflügel im Frühling/Sommer 2005 nach der Räumung der Yorckstr. 59 besetzt wurde.

Eine Misfits-Coverband, eine Party sowie Steff brachten mich aber am Samstag wieder dorthin. Und es hat sich in Bezug auf die Räume wirklich viel getan, viel gemütlicher wirken sie nun. Wohl, weil die Gänge umgestrichen wurden und auch was an der Beleuchtung gemacht wurde. Am Eingang gleich ne witzige Idee: "Feiglings-Eintritt" kostete 3.-, aber wer wollte, konnte sich den Eintrittspreis erwürfeln. Wer ne 6 würfelt, kommt umsonst rein... Ich wollte kein Feigling sein, würfelte glatt ne 5, was eigentlich bedeutet hätte, 5.- zahlen zu müssen. Ich bekam allerdings nen Gnaden-Euro zurück...

Nun dauerte es ewig, bis die erste Band anfing, aber es war nett: in einem Raum liefen Filme, es gab leckeres Essen und immer mehr Leute trudelten ein. Dann die Noise-Band. Eigentlich sympathisch, Bands auch mal stilistisch zu mischen. Aber angehört haben wir uns sie dann, abgesehen von den ersten 1-2 Liedern, doch nicht. Schriller, fieser Krach...

Dann aber eine sehr witzige Performance von 4 Leuten im Wechsel, die (oft verkleidet) eine Playback-Show auf Pop- und Schlager-Songs abzogen. Brachte kräftig Stimmung! Und gegen 2.00 Uhr legte dann endlich die Misfits-Coverband namens MISKIDS los, die uns auch noch viel Spaß in die Backen trieb: und dafür sorgte, dass ich am nächsten Morgen mit zugedröhnten Ohren und heiser in den neuen Tag startete. Sehr sehr netter Abend, und dem Hausprojekt sowie der Initiative Zukunft Bethanien (IZB) ist auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg zu wünschen...

Saturday, November 25, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 25.11.2006)

Nur neun Tractoristi hatten sich in der Karl-May-Gedächtnis-Arena eingefunden, und das bei verhältnismäßig warmem und trockenem Wetter. Aber die Zugvögel haben sich wieder gen Süden aufgemacht, und andere mussten sich Krankheits-bedingt entschuldigen.
So spielten, bei etwas verkleinertem Feld, immer vier gegen fünf gegeneinander.
Zunächst in folgender Konstellation:

Team Weiß: Ralf S., Tommy S., Philipp S., Niels T.
vs.
Team Bunt: Tilman N.N., Moritz, Dirk, Stephan S., Andreas K.

Obwohl in Team Weiß einige Leistungsträger versammelt waren, so dass erwartet werden konnte, dass diese das Spiel siegreich oder zumindest offen gestalten würden könnten, wurde schnell deutlich, dass die Überzahl am heutigen Tage das wesentliche Pfand sein sollte. 3:10 endete das erste Spiel, obwohl die Bunten zwischendurch schon deutlich nachlässiger geworden waren.
Enger wurde es bei den zwei weiteren Spielen mit jeweils veränderten Aufstellungen. Dennoch blieb jeweils die Mannschaft in Überzahl letztlich die siegreiche (u.a. 9:4 im 2. Spiel).
Stets gefährlich und spielstark zeigten sich die beiden relativen Neuzugänge Dirk und Tilman; auffällig weiterhin Assist-König Stephan S. mit zahlreichen mustergültigen Eckbällen, die zu Toren verwertet werden konnten.
Der Verfasser freut sich über sechs erzielte Tore.
(Spielzeit etwa 13.55 bis 16.05 Uhr.)

Friday, November 24, 2006

Kein Frühling

Sonnenschein, Temperaturen im zweistelligen Bereich, es riecht richtig nach Wärme - Ende dieser wie auch letzter Woche. Aber Frühling ist doch was anderes - das wird klar, wenn es um Viertel nach 5 bereits dunkel wie in der Nacht ist...

Sunday, November 19, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 18.11.2006)

"Würdevoller (zeitweiliger) Abschied", oder "Der Tag der hohen Bälle": diese beiden Beschreibungen zogen sich am häufigsten durch die ersten Berichterstattungen über den vergangenen Stralauer Spieltag in den einschlägigen Blättern. Die Karl-Marx-Ged.-Arena war endlich mal wieder frei, dazu relativ warmes Wetter, meist gar Sonnenschein, und eine nahezu optimal zu nennende Anzahl an SpielerInnen hatte sich auf die Halbinsel aufgemacht.
Gespielt wurde zunächst in folgenden Konstellationen:

Team Weiß: Philipp S., Jens G., Brüdi N., Stephan the Other, Ralf S., Florian K.

Team Bunt: Dirk, Stephan S., Frank (Ab-)Seitz, C.I. Norbertinus, Steffen, Niels T., Andreas K.

Die Pressevertreter rieben sich verwundert die Augen: selten hatte der Mannschaftseinteiler seine eigene Mannschaft so offensichtlich bevorteilt, und sich eine Stralauer Top-Elf zusammengestellt, mit Bestbesetzungen auf allen Positionen. Sehr schnell stand es auch 3:0, mit einfachen Hebern war die nicht gerade sattelfeste bunte Abwehr sehr leicht auszuhebeln gewesen. Aber die Bunten hielten sich wacker, kamen auf 2:5 heran. Waren zum Teil gar durchaus spielerisch besser, versäumten es aber, die teils sehr guten Tormöglichkeiten zu nutzen. Da fehlte eben ein Killer ganz vorne... Das erste Spiel ging somit relativ deutlich an Team Weiß.

Dann wurde gewechselt: Ralf S. und Stephan t.O. tauschten mit Steffen und Andreas K., unter Applaus verabschiedete sich Rekonvaleszent Brüdi N., und nun erschien es zunächst ausgeglichener zu sein. Team Bunt leicht vorne, allerdings konnte Team Weiß v.a. gegen Ende nochmal aufdrehen und einen zeitweiligen Rückstand aufholen und umdrehen. Mit seinem insgesamt dritten Tor am heutigen Tage gelang ausgerechnet Jens G. das Golden Goal nach hoher Vorlage von Torwart Philipp S.
Der Autor bedankt sich für Vorlagen zu drei Toren; gibt aber zu, dass es mindestens hätten zwei weitere sein müssen... Stephan S. machte seinem Namen als Assist-König wieder alle Ehre; weiter erwähnenswert die beachtlichen Comebacks von Brüdi N. und Frank (Ab-)Seitz.
Weiterhin beachtlich die Spielzeit, die diesmal über 2,5 Stunden betrug. (!4.00 Uhr bis 16:40 Uhr, als es wegen fehlenden Lichtes nun wirklich nicht mehr ging). Besonderes Kompliment an die selbst ernannten Erz-Geronten, die zwar in der ersten Ballhol-Pause nach etwa 10 Minuten an ihre Trinkflaschen stürzten und beatmet wurden, schließlich aber, nachdem ihr Motor warm gelaufen war, erfolgreich durchspielen konnten.


Thursday, November 16, 2006

Neues aus der Wrangelstraße (7): "Polizisten von Mob bedrängt"

Aus der heutigen Berliner Zeitung; es dürfte sich aber um den östlichen Teil der Wrangelstr. handeln...

Polizisten von Mob bedrängt

Andreas Kopietz

Die drei Polizisten dachten, es sei ein ganz normaler Einsatz. Doch als sie am Dienstag in Kreuzberg jugendliche Straßenräuber verfolgten, mussten sie um Gesundheit und Leben fürchten. Ihr Einsatz endete im Tumult. Sie machten die Erfahrung vieler Kollegen: Wegen steigender Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung werden Routineeinsätze gefährlicher.

(Fortsetzung im Kommentarfeld)

Monday, November 13, 2006

Neues aus der Wrangelstraße (6): Getränke Hoffmann schließt

Wechselbad der Gefühle. Zunächst Verwunderung, am Freitag Abend die eigentlich bereits verrentete alte Betreiberin des Getränke Hoffmann hinter der Kasse der Filiale in der Manteuffelstr. Ecke Waldemar zu sehen. Darauf angesprochen, erzählt sie, sie helfe gerade manchmal aus. "Die Kunden freuen sich" und sie habe auch ihren Spaß daran. Wie um sich selbst zu beweisen, wie gut sie noch in Form ist, tippt sie die Codes für unsere verschiedenen Getränke-Einkäufe aus dem Kopf in die Kasse ein.
Am Ende jedoch die traurige Nachricht: zum Ende des Jahres macht der Laden ganz zu. Die Umsätze würden nicht mehr stimmen. Nachdem mir schon zu meiner Friedrichshainer Zeit zwei Getränke Hoffmanns in der Warschauer Str. und Scharnweberstr. quasi unter dem Geldbeutel wegstarben, nun also auch hier.
Und nach dem Mini-("Kinderkaufladen"-)PLUS verliert der West-Wrangel-Kiez eine weitere seiner alteingesessenen, charakteristischen Institutionen...

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 11.11.2006)

Herbstsaison, bei Regen und kühler Temperatur. Der 9. November und neue Provokationen von Neonazis an jüdischen Gräbern. Kein Wunder, dass auch bei einzelnen Tractoristi erste Depressionen angesagt sind und mühevoll versteckte Empfindlichkeiten an die Oberfläche treten.
Zumal, wenn auch noch die ehrwürdige Karl-Marx-Gedächtnis-Arena von LaCrosse-SpielerInnen belegt ist, und der viel gerühmte Stralauer Platzwart sich wiederum nicht als Freund von Traktor Stralau präsentiert.
Und dann ist auch noch das Aushilfsstadion an der Persiusstraße an alle möglichen anderen Personen vermietet. Und potenzielle MitspielerInnen können erst mit Hinweis auf die stärkeren Muskeln der Tractoristi mit jenen zwangsvereinigt werden. Auch Stralauer sind eben EinheitssozialistInnen...
Nach all dem Ungemach, dem Wiederauffinden eines raffiniert versteckten Balles und längerer Denkpause im Tor seitens des Autors wurde es aber nach und nach - und mit der Zeit sogar richtig gut, in folgenden Konstellationen:

Team Bunt: C.I. Norbertinus, Steffen, Stephan the Other, F. Homo Klosiensis, Robert + 3 SPD-C-Jugendliche
gegen
Team Weiß: Jens "Gille-Pille" G., Ralf S., Stephan S., Andreas K. + 3- SPD-C-Jugendliche

Ein huntes Hin und Her, mit leichten Vorteilen für Team Weiß, ehe den zwangsintegrierten C-Jugendlichen kollektiv die Flucht gelang und die Tractoristi wieder unter sich waren. Inzwischen nur noch vier gegen vier, da zwei der Bunten ausgeschieden waren, allerdings ein Einwechselspieler nachgerückt war. Mit fortrückender Spielzeit ließ sich das Übergewicht von Team Weiß immer weniger verschweigen, und so ging der Sieg nach Toren wie auch durch die Golden Goal-Entscheidung (nach eigentlich viel zu kurzer Spielzeit, aber die einbrechende Dunkelheit ließ nicht mehr zu...) an Team Weiß.
Der Autor bedankt sich für Vorlagen zu rekordverdächtigen sechs Toren.
Genau genommen endete der Spieltag erst um 7.00 Uhr des folgenden Morgens in der Küche einer Kreuzberger WG unter Schmähgesängen auf den treulosen Stralauer Platzwart...

Wednesday, November 08, 2006

Zitate (13)

Bereits mehrmals ist der polnische Ministerpräsident als "guter Mann" aufgetreten. In der vorgestrigen Berliner Zeitung nun ein neuer Beleg dafür. So hat das Presseamt der polnischen Regierung eine neue Richtlinie für Fotografen herausgegeben, die besagt, Jaroslaw Kaczynski dürfe ab sofort nicht mehr von der Seite fotografiert werden.
Auf Nachfrage erklärte Regierungssprecher Jan Dziedziczak, es sei "einfach nicht nötig", den Premier von der Seite zu fotografieren.

(Hintergrund des ganzen ist ein angebliches Doppelkinn von Kaczynski)

Monday, November 06, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (SA, 4.11.2006)

Tractoristi auf der Flucht

Vierzehn Tractoristi hatten sich eingefunden, und mussten glatt komplett umziehen, da die K-M-Gedächtnis-Arena von LaCrosse-spielenden Mädchen besetzt war. Bei Herbstwetter, Regen und einem rutschigen "Roten Platz" im Stadion an der Persiusstraße kam dann ein Technik-intensives Spiel zu Stande, zum Glück waren diesmal wieder Tore vorhanden. Gegen Ende des Spieles sollten unsere tapferen Tractoristi von zwei Kindergärntnerinnen samt ihren Balgen mit Hinweis auf ein angebliches Hausrecht und unter Androhung von polizeilichen Maßnahmen des Feldes verwiesen werden. Dem kamen sie jedoch durch einen vorzeitigen Aufbruch zuvor.

Zum Spielverlauf übernehmen wir heute ausnahmsweise die Bericherstattung unserer Kollegen vom Stralauer Platzwart, da sich unsere Reporter in anderer Mission in Pagelstadt Hannover befanden:

"(...) Spielerisch wusste keine der beiden Mannschaften zu überzeugen, was nicht nur auf den rutschigen Platz sondern dem Fehlen schneller Kombinationen zurückzuführen war. Team Bunt (bestehend aus Stephan S., Norbert P., Florian K., Niels T., einem unbekannten Freund und dem dicken kleinen Bruder von Toni Schumacher) sorgte durch eine bessere Chancenverwertung jedoch für einen einigermaßen klaren Sieg von 17:13 gegen Team Weiß (bestehend aus Philipp. S, Ralf S., Stephan M., Jens G. Tommy, Moritz und zwei jüngeren Spielern). "

Thursday, November 02, 2006

Pfandboy' s paradise!

Pfandboy's paradise, ich sag' s euch, ist neuerdings bei Lidl in der Wrangelstraße. Ich gehe sonst verdammt ungerne dahin, und bin auch heute Abend eher nur notgedrungen hingegangen, weil sich eben von Parties so viele Flaschen von denen im Keller angesammelt hatten. Aber: nun müssen nicht mehr die armen, gebeutelten Verkäuferinnen die Flaschen von Hand abzählen und sortieren, nein, nun gibt es einen abgetrennten Sonderbereich, in dem zwei Automaten stehen! Und diese Automaten fressen alles! Alle diesen Plastikflaschen, egal ob von Penny, Plus, Lidl und was weiß ich. Alle die, die ich zuvor manchmal einfach weg geworfen habe... Und dazu geben sie, egal in was für ner Größe, 25 Cent das Stück! So konnte ich es gar nicht glauben, als ich schließlich drei Bons mit insgesamt 7,75 in der Hand hatte!
Nach so eienm Erfolgserlebnis gleich die nächste Fuhre, diesmal zum Spätkauf meines Vertrauens. Alle Bionade-und Mezzo Mix- Plastik-Flaschen der letzten Zeit. 1,86, naja. Und dazu hab ich ausgerechnet dort (wo' s am teuersten ist) zwei neue Flaschen geholt, und musste dafür sogar noch was drauf legen.
Dennoch war ich vom Lidl-Trip noch euphorisiert, und brachte auch noch die letzten drei Stofftaschen voller Pfandflaschen und Dosen an ihren Bestimmungsort, was ich eigentlich eher morgen früh hatte machen wollen. Zu Rewe (zuvor Minimal) am Ostbahnhof. Drei wirklich schwere Taschen, und dafür 3,43... naja... Die Ansprüche waren mittlerweile einfach gestiegen...
Dennoch: Keller und Wohnung sind aufgeräumt, und insgesamt knapp 20.- Euro... Dachte ich heute Früh noch, die ganze Pfandgeschichte sei letztendlich eher Balsam für eine über die plötzliche finanzielle Ebbe geschockte Seele als ein pekuniär nennenswerter Betrag, hat es sich nun doch definitiv gelohnt. Auch wenn es wirklich "Arbeit" war: insgesamt hab ich alleine heute Abend 10 (!) Stofftaschen weggebracht und war inklusive allem 1 1/2 Stunden damit beschäftigt .

Engeldamm und Köpi

Bereits seit einigen Wochen geht' s ihm an den Kragen: das bisher schön abgewrackte, recht alleine stehende alte Haus am Engeldamm Ecke Köpenicker Straße in Mitte wird saniert. Wie es aussieht, bis zur völligen Unkenntlichkeit. Der Historiker hat zwar ausgiebig Fotos davon gemacht, und Anfang 2001 sogar dort gedreht, weil es mir besonders gut gefiel. Dennoch... traurig, dass es nun endgültig Vergangenheit wird.

Nicht nur traurig, sondern richtig bedrohlich sind diese Baumaßnahmen aber für die nahegelegene "KÖPI". Neben sie wird ein neues Haus gebaut, direkt an die Wand hin, auf der der legendäre Spruch "Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten" zu lesen ist. Das heißt, dieser Spruch wird dann sicher bald nicht mehr zu lesen sein. Und es ist zu erwarten, dass die Eigentümer dieses dann in einigen Monaten entstandenen Hauses kein Interesse an dem vermeintlichen "Schandfleck" KÖPI und ihren ihnen wohl ungenehmen Bewohnern und Gästen haben. Ich fürchte, da steht Ärger an...
Den hat die KÖPI zwar glücklicherweise schon mehrmals überstanden, aber nun wird es wohl immer enger...
(Hier ein

Link

zu einem Aufruf von 1999!)

Pfand-Boy

Der Pfand-Express rollt mal wieder. Durch eine zu sorglose Geldverprassung in den letzten Wochen bin ich zum Monatsbeginn ganz schön ins Minus gerutscht. Da unser Vermieter die Miete immer allzu pünktlich abbucht und ich erst um den 5. eines Monats herum Lohn erhalte.
So hieß es gestern: Schulden eintreiben. Dazu beschloss mein Finanzministerium eine radikale Haushaltssperre und empfahl mir, mal wieder die Wohnung und den Keller aufzuräumen und Pfand wegzubringen.
Hier die ersten Zahlen von gestern Abend und heute Vormittag, die mir, obwohl sie vermeindlich gering sind, gut tun:
1,35 vom neuen Spätkauf Wrangelstr. Ecke Eisenbahn (nett)
4,48 vom mürrischen Neu-Verkäufer im Getränke Hoffmann.
Heute Abend werde ich nochmal ne kleine Runde machen und irgendwo einen befreundeten Automaten aufsuchen. Ein Glück hab ich sehr faule Mitbewohner, die nicht im Traum daran denken, selbst diese Einnahmequelle zu gebrauchen...

Wednesday, November 01, 2006

Zitate (12; Killerpilze)

Bisher ist es mir nicht schwer gefallen, die Band "Killerpilze" einfach zu ignorieren. Vier Jungs im Alter von 13 bis 17, die, wenn ich mich recht erinnere, als regelrechte Punk-Boygroup zusammen gestellt wurde und (das auf jeden Fall) von der Bravo ohne Ende gepusht werden.
Mit dem sehr kurzen Interview in der gestrigen Berliner Zeitung (ein längeres hätte ich wohl nicht gelesen) haben sie es aber doch geschafft, Brechreiz bei mir auszulösen:

"(...) Wir machen unsere Konzerte so früh wie möglich, damit jeder kommen kann. (Anm.: Das Konzert in Berlin am 31.10. begann um 19.50 Uhr!) Wir wissen, wie es ist, am nächsten Tag zur Schule zu müssen. Wir haben uns ja auch dafür entschieden, auf jeden Fall die Schule fertig zu machen. Wer weiß, wie lange das mit der Musik geht..."

Berl.Z: Das klingt aber vernüftig. Punk sein wollen und Schule zu Ende machen - passt das zusammen?


"Wir sind nun mal keine Punks aus Kreuzberg. Wir sind normale Jungs, die Musik machen. Aber wir machen eine echte Rock'n'Roll-Show. Wir blasen jedem den Arsch weg, auch wenn er Vorurteile hat."