Thursday, October 30, 2008

The ME-JANES - Baby

So viel Zeit bekommen bei mir nicht viele Platten oder CDs. Nichtmal welche, die ich selbst gekauft habe. Die "ME-JANES" legte ich aber mal bei der Arbeit auf, als ich sonst nichts da hatte, und auch nicht lange suchen wollte. Die CD lag dann an meinem Schreibtsich, und wanderte immer wieder in den Player. Weil es eben die einzige war, die da rum lag.
Und von Mal zu Mal gefiel sie mir besser. Oder passender: ich entdeckte immer mehr Lieder, die mir ganz gut gefielen. Die Band, bestehend aus 3 Frauen, offenbar aus Deutschland, hat auch auf jeden Fall Substanz. Sie spielt eher softeren, ich-sag-mal angepunkten Sound, auch mal mit langsameren, melancholischeren Stücken.
Eigentlich nicht 100% mein Sound. Aber inzwischen bin ich bei vier (von 15) Songs, die mir so richtig gut gefallen: "Come on Baby", "Forbidden", "Hatred at first sight" und "I'm not angry" (im Original von Elvis Costello, wie der Hülle zu entnehmen ist). Anders als bei reinen Punk-Songs entwickeln sich diese Songs richtig in ihrem Verlaufe, und nach einer Minute ist noch keinesfalls klar, wo die Reise hingehen wird. Nach einigem Zögern habe ich mich dazu entschieden, das wütendste der Lieder, "Hatred at first sight" auf meine aktuelle C90 zu nehmen.
Ich weiß nicht viel mehr über diese Band, ob es sie noch gibt, keine Ahnung. Die CD jedenfalls könnte von ca. Ende der 90er sein. "100343.2645(at)compuserve.com" ist als Kontakt-Adresse angegeben - ich denke, sowas Kryptisches gab' s nur in den Früh-Zeiten des Internets.

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Tempelhof dicht

Nun ist er zu, der "Zentralflughafen" Tempelhof. Am gestrigen letzten Tag, an dem er öffentlich zugänglichen war, hab ich sogar noch einen kleinen "Betriebsausflug" dorthin angeregt, weil unser Archiv in direkter Nachbarschaft gelegen ist.
Aber wir waren natürlich nicht die einzigen, und so war der einmalige Charme der 50er Jahre und gähnend leeren Gänge, der sonst charakteristisch für dieses monströse Gebäude war, schon gestern nicht mehr.
Nun ist es ganz vorbei: ab dafür, und von mir aus. Fliegen ist eh scheiße.
Leider nur fehlt mir jegliches Vertrauen in die Entscheiderinnen und Entscheider, die nun über den weiteren Verbleib des Grundstücks verfügen können. Es wird alles nicht besser.

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Sunday, October 26, 2008

Baader-Meinhof-Komplex

Viel ist über diesen Film geschrieben worden, viel Schlechtes: er sei zu Effekt-hascherisch, und versuche die Geschichte der RAF und der BRD (diesen "Komplex") im gewünschten Sinne umzuschreiben. Die Werbe-Kampagne dafür sei obendrein zu durchsichtig gewesen: viele Medienvertreter hatten den Film ja zum Top-Thema gemacht, nicht zuletzt der Spiegel, der mit dem Zitat aus dem Film: "Seht sie nicht so, wie sie nicht waren" aufmachte.

Für mich war es trotz alledem keine Frage gewesen, den Film anzuschauen. Zu sehr hatte mich das dem Film zugrundeliegende Buch von Stefan Aust fasziniert, als ich es 1990 - mit einer Klassenfahrt zu Gast in Berlin - entdeckte und anschließend mehrmals verschlang.

Und nachdem ich ihn gesehen habe, kann ich festhalten: auch der Film hat mich wieder in seinen Bann gezogen, er war spannend inszeniert und trotz Überlänge hätte er für mich noch länger gehen können.
Der Film arbeitet an einigen Stellen wirklich mit Überspitzungen. So zeichnet er die Vietnam-Konferenz an der Berliner FU 1967 als Veranstaltung, in der die versammelten Studentinnen und Studenten in einen beängstigenden Wahn verfallen. Wer einmal eine linke Veranstaltung miterlebt hat, wird sich sofort über die dort dargestellte Einigkeit gewundert haben. Es gibt noch 2-3 weitere solche Beispiele. Auch ist wirklich zu fragen, was die exzessive Darstellung der Ermordung von Jürgen Ponto 1975 aussagen soll. Wieder verhalten sich die Beteiligten Täter/innen wie Wahnhafte im Rauschzustand.
Man wundert sich über diese Überspitzungen, letztendlich fallen sie aber nicht ins Gewicht. Stefan Aust ist mit dem Thema viel zu sehr vertraut, um daraus eine zu verzerrte oder tendenziöse Geschichte zu machen.

Insgesamt ein sehenswerter Film, der eine Interpretation der Geschichte der frühen RAF bis 1977 nachzeichnet - wer die Geschichte erwartet oder behauptet, sie dargestellt zu haben, ist wie immer auf dem falschen Dampfer.

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Friday, October 24, 2008

Kreuzberg wird teurer...

... und nur langsam formieren sich Aktionen dagegen.

Gerade am Laufen, leider zu spät mitgekriegt, eine vor-Ort-Protest-Versammlung an der Kreuzung Reichenberger- Ecke Liegnitzer Straße, wo in Zusammenarbeit mit der Porsche AG für die "Carlofts" geworben werden soll.
Hier mehr darüber:

http://de.indymedia.org/2008/10/230343.shtml


Und für Samstag, 29.11., ist ab 14.00 Uhr eine Demo geplant gegen die gestiegenen Mieten in SO 36. Mehr darüber siehe:

www.kreuzberg-info.de

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Tuesday, October 21, 2008

Ortseingang Friedrichshain

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Monday, October 20, 2008

Fanzinearchivarsschicksal...

...nach 7 Tagen Urlaub

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Italien-Urlaub, 7. Tag: Torrette

Mieses Scheiß-Wetter, kühl und mit Regen, hielt uns zunächst zu Hause. Von Ferne sahen wir aber, dass das Meer deutlich bewegter war als die letzten Tage. Den letzten Tag, den würden wir trotz der 15 km Strecke, ggf. eben nach einer Fahrt durch den Regen, am Strand verbringen. Die Fahrt sehr unangenehm. Weniger wegen des Regens, aber der starke Wind hätte uns mehrmals fast vom Roller geblasen, jedenfalls fiel es sehr schwer, halbwegs auf der Spur zu bleiben.
Unser Ziel heute der Strand von Terrotto, südlich von Fano, jenseits des Metauro. Eine ätzende Fahrt vor allem auf der Schnellstraße außerhalb des Ortes: wo uns zusätzlich zum Hindernis Wind auch noch ständig Busse und LKWs überholten.
Am Strand angekommen jedoch sofort die Überzeugung, dass es sich gelohnt hat: der Sturm, das aufgepeitschte Wasser, geil geil geil.


Nach einigen Stunden - irgendwann wurde es uns doch recht kalt - die Rückkehr nach Fano, den Roller noch aufgetankt und zurück gegeben. Froh, das schwere Teil heil zurück gebracht zu haben...
Das Wetter beruhigte sich anschließend, und wir konnten uns nach einem kleinen Rundgang durch Fano das Warten auf den Bus noch mit einem Aufenthalt auf einem netten kleinen Markt verkürzen.

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Monday, October 13, 2008

Italien-Urlaub, 6. Tag: Lucrezia, Saltara

Wir lassen den Tag mal wieder sehr ruhig angehen: Power-Urlauber sind wir wirklich nicht gerade. Wie gestern Frühstück bei Sonnenschein draußen, anschließend gemütlich-faules Liegen im Garten. Warum riskieren, dass das Wetter anderswo schlechter ist? Gegen 1 kommen Wolken auf und es wird gleich etwas kühler: wir steigen schließlich gegen 3 wieder auf den Roller, fahren zum Einkaufen nach Lucrezia, wollen anschließend am Schloß Saltara Pause machen, enden aber an irgendeiner anderen Stelle oberhalb von Saltara, von wo wir einen schönen Blick über das Tal bis rüber zum ca. 15 km entfernten Meer haben.

In Lucrezia haben alle Geschäfte von 13.00 bis 16.00 Uhr geschlossen, auch sonst ist der Ort wie ausgestorben. Ich fühlte mich dort noch nie wohl: es ist öde, alles zubetoniert. Kein bisschen Charme wie die älteren, oft am Berg liegenden Ortschaften hier in der Gegend. Das im Tal liegende Lucrezia hat sich erst in den letzten Jahrzehnten zu einem größeren Ort entwickelt. Verwaltungsrechtlich gehört es weiterhin zum inzwischen viel kleineren Cartoceto.
Auf dem Heimweg stoppen wir kurz in Cartoceto, wo uns der Regen einholt, wir stellen uns unter, können aber bald weiter. Da aber weiterer Regen droht, fahren wir schnell heim und lassen die berühmte Klosterkirche von Mombaroccio links liegen.

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Italien-Urlaub, 5. Tag: Pesaro + Panoramica

Sehr schöner Start in den Tag: Sonne satt, wir frühstücken herrlich draußen. Ich mache Fotos, denn: "Damit können wir in Deutschland angeben!". Gegen 11 starten wir nach Fano, um unseren Roller abzuholen. 100.- € für drei Tage gelten schon als Ausnahme-Sonderpreis. Als wir losfahren, habe ich noch gar nicht realisiert, was für ein schweres Gerät das ist. Das fällt mir erst beim ersten Halt auf: außerhalb von Fano Richtung Pesaro. Lässt sich kaum alleine schieben und auch fast nicht alleine aufbocken. 250 ccm, und ich darf eigentlich nur eine 50er fahren... Auch haben wir nervige Probleme mit dem eigentlich sehr nützlichen Gepäck-Koffer, der hinten drauf montiert ist.

Als wir soweit sind, bemerken wir, dass der Zugang zum Strand unter der Bahnlinie durch völlig unter Wasser steht und für uns nicht zugänglich ist. Beim nächsten klappt es aber tadellos, ein in der Saison (die auch hier bereits vorbei ist) sicher recht gefüllter Strand mit Schirmchen, Spielplätzen für Kinder und einem Campingplatz. Nun ist der Strand völlig leer, abgesehen von ein paar Spaziergängern, z.T. mit Hund. Wir legen uns in den Windschatten, und haben es dadurch ziemlich warm: in der Sonne sind es gefühlt über 20°C.
Wir genießen es 1-1,5 Stunden, aber von Fano her (Süd/Süd-Ost) ziehen Wolken auf. Bevor wir aufbrechen müssen, gehe ich erstmals ins Wasser. Zunächst zögerlich: es wirkt zunächst schon kalt, dazu ist es unheimlich, dass lauter tote Krebse an Land liegen. In was für Viehzeug mag man da noch alles treten...?
Schließlich ist es aber so wie meist: hat man sich einmal überwunden, sind die Bedenken schnell vergessen. Es kommen Wellen auf, und es ist großartig, sich von denen zum Strand spülen zu lassen. Auch sind die Temperaturen dann eben doch nicht ganz Nord- oder Ostsee-mäßig. Faszinosum Meer, immer wieder. Aber nun müssen wir endgültig, "es kimmt a Weda!"

Wir fahren weiter Richtung Norden, nach Pesaro hinein, wo aus welchen Gründen auch immer deutlich weniger Verkehr als in Fano ist. Am dortigen Strand machen wir Stop und gehen spazieren, schließlich holt uns aber doch noch der Regen ein. Wir steigen schnell wieder auf und fahren weg, um uns irgendwo unterzustellen. Das gelingt schließlich an einer kleinen Straßenkreuzung. Es gießt 15-20 Minuten. Als es aufhört sehen wir, dass wir zufällig genau an der Straße stehen, die wir suchten: die Straße zum Adria-Panorama-Weg, die uns rauf über die Steilküste führt.

Diese "Panoramica" wird zu einer Strecke, die schließlich ziemlich kurvig wird: und mit dem neuen schweren Gerät traue ich mich nicht, mehr als 20 oder noch weniger km/h die Kurven zu nehmen. Oben gibt' s dann aber ein grandioses Panorama zu sehen: das weite Meer, und einen Zipfel von Pesaro. Auch oben holt uns leider der Regen ein, aber wieder ist er nach 20-25 min. vorbei und wir fahren zurück Richtung Fano. Die Schnellstraße am Meer entlang fällt mir nun auch leichter als bei der Hinfahrt: mit Rückenwind, weil der Wind von Norden bläst. Dennoch bin ich froh, als wir die Strecke hinter uns haben und wieder im Ort Fano sind: es ist doch unangenehm, auf diesen Schnellstraßen zu fahren, immer mit den schnelleren Autos im Rücken. 50 sind erlaubt, ich fahre schon 60, aber immer wieder ziehen Autos deutlich schneller an uns vorbei.

In Fano dann der zunächst von mir gefürchtete Verkehr, die Rush-Hour gegen 7 Uhr. Aber es macht mir schließlich eher Spaß, als dass es anstrengend ist. In den Kreisverkehren herrscht schon Gesetzeslosigkeit, jeder fährt irgendwie vor sich hin, natürlich gern zu seinem eigenen Vorteil. Aber eigentlich kommt mir das durchaus entgegen: als Radfahrer in Berlin fahre ich auch so, und ich finde micha uch hier gut zurecht. Zumal die Leute nicht rücksichtslos fahren, sondern zu spüren ist, zur Not würden sie es schon noch hinkriegen zu bremsen.


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Jörg Haider bei Auto-Unfall gestorben...

... unglaublich, dass einer wie er frei rumlaufen und ohne Leibwächter unterwegs sein konnte.

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Immer wieder Freitag

"Sie will auch für das Unternehmen Börse und die Einrichtung Aktie werben" - Dietrich Leder über die Sendung "Börse im Ersten": http://www.freitag.de/2008/41/08411404.php

"Der Sinn ist längst abhanden gekommen" - Mark Terkessidis über Ämterterror und den Wandel der Funktion von Bürokratie: http://www.freitag.de/2008/41/08411901.php


"Und uns bleiben bis auf weiteres zwölf neue nervige Neubötzowviertler nebst Anhang erspart. Die Kreditkrise hat eben mitunter auch etwas Gutes" - Annett Gröschner in ihrer regelmäßigen Kolumne "Berliner Abende":

http://www.freitag.de/2008/41/08412002.php


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