Saturday, November 04, 2023

Smirk

Neulich bin ich mal ganz unvorbereitet mit zu einem Konzert gegangen. Die Band sagte mir nix, aber es sollte an dem Abend eigentlich gar nicht um die Band gehen, sondern einfach darum, gemeinsam einen netten Abend zu verbringen. In einem Laden, von dem ich schon vor Jahren gehört hatte. In dem ich nie gewesen bin, den ich mir nach Erzählungen aber ziemlich genau so vorgestellt hatte, wie ich ihn vorfand. "An der Autobahn", außerhalb des S-Bahn-Rings in Neukölln. Im dritten Stock eines Gebäudes im Industriegebiet. Schon irgendwie geil, aber für Berlin doch ungewöhnlich, wie ich finde.
Innen drin sehr nett, ich kannte tatsächlich exakt eine Person. Und auch insgesamt war alles ein bisschen anders als ich es sonst kenne. Auf den Flyern, die so rumlagen, stand niemals eine Adresse. Es gibt offenbar auch keine Website. Am Tresen hing dann ein Zettel, dass man sich bei einem Telegram-Verteiler anmelden kann, um auf dem Laufenden zu bleiben. Das Publikum schien mir zwischen 20 und 30 zu sein, einer hat mich Grauhaarigen sehr nett und vielleicht auch etwas bewundernd begrüßt. Und viel Englisch war zu hören. Wie auch immer, es spielten schließlich drei Bands. Von der ersten habe ich den Namen vergessen; die zweiten hießen Skeleton Glove und waren aus Berlin. Da ließ der exzentrische Sänger und der Sound aufhorchen, der mich an alten dänischen Punk erinnerte. Nach rund 20 Minuten war schon wieder vorbei, das war aber echt ganz gut gewesen! Wenig später die Haupt-Band Smirk aus den USA, bestehend aus recht jungen Leuten. Es war ganz nett; sie hatten zwei Gitarren und insbesondere die schnelleren Songs gefielen mir ganz gut. Ausstrahlungs- oder Show-mäßig passierte da allerdings nicht viel, und möglicherweise hätte ich die Band sehr schnell wieder abgehakt. 
Wenn nicht im New Rose-Radio einige Tage später der Song "Imaginary Harry" gespielt worden wäre, der mir wirklich herausragend gut gefiel. Von wem ist der, "Smirk"? Daraufhin habe ich mir ihre Bandcamp-Seite angesehen und angehört, und ihre E.P. von 2021 gefällt mir - auch vom Cover her - insgesamt sehr gut! Dreckiger Midtempo-Punk, cool!

1 Comments:

Anonymous Gaffa said...

Deswegen gehe ich auch immer noch zu kleinen Konzerten. Manchmal ist es öde manchmal grandios. So entdeckte ich die Band NIKRA für mich. Deutsche Texte, Sound irgendwo zwischen Neo NDW , viel Punkrotz und Indierock mit echt guten, wütenden Texten.

3:12 AM  

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