Sunday, March 12, 2006

Das Ergebnis aus Stralau (Sa, 11.März 2006)

Über DAS Sportereignis des Samstag, 11.3.2006, schreibt heute wiederum unser Gast-Starkolumnist Stephan Schmauder, der wiederum so nett war, mich in der Reporter-Funktion zu vertreten. Vielen Dank! Und mein Respekt an alle, die bei DIESEM Wetter (Schneesturm inclusive) den beschwerlichen Weg nach Stralau auf sich nahmen!

Eine beachtliche Schneedecke von womöglich mehr als 15 cm lud auch an diesem gesegneten Sonnabend einige unentwegte ballverliebte Frohnaturen auf dem heiligen, in jedem Falle vorzüglichen Kunstrasen der Halbinsel-Stralau-Karl-Marx-Gedächtnis-Arena zu einer in jeder Phase sehenswerten Schnee- und Spielpartie ein. Bedauernswerterweise wurde der zahlenmäßig nur als nivellierend zu erachtende Anteil der Kreuzberger und Neuköllner Spaßfußballer an diesem Spieltag v. a. von den sichtlich abgehärteteren Ostberlinern und naturalisierten Immigranten bitterlich beklagt. Die Folgen einer durchzechten Geburtstags- und gleichzeitig Abschiedsparty (Kuttner & Müller), welche offenbar irgendwo in den Weiten Neuköllns stattgefunden hatte in der vorhergehenden Nacht, zeitigte sichtlich Folgen und entband offenbar so manchen wackeren Allwetterfußballer von seinen wochenendlichen Bewegungskultur-Diensten, dabei wirkt ja so ein Katerkick manchmal wahre Wunder, so weiß der Ostberliner Ersatzchronist aus umfangreichem Erfahrungsschatz zu berichten.Nichtsdestotrotz kam eine muntere Begegnung zustande, da eine Abordnung A-Jugendlicher vom SFC Friedrichshain, die einen Ligaspiel-Ausfall zu beklagen hatten, dank eines fürsprechenden Engels ihren Weg in die Karl-Marx-Gedächtnis-Arena gefunden hatten.

Es kam zu folgender Spiel-Konstellation:
Team Weiß (traditionell in westlicher nach östlicher Spielrichtung agierend) mit: Ralf ohne-Sohn Forster, Stiasny-Phillip, Admiral zur Rummesburger See Norbertonius Pagellantopoulos, Jo Baur
vs.
Team Bunt mit drei wackeren A-Jugendlichen des SFC Friedrichshain + Schmaudronius

Die technisch in beachtlicher Höhe spielenden A-Jugendlichen rannten sich die erste Viertelstunde die Lunge aus dem Leib, um die abgeklärte, ja italienisch anmutende Überfallstrategie des Team Weiß zu kompensieren, während der von der gestrigen Party sichtlich gezeichnete Schmaudronius im Tor verblieb und mit wagemutigen
Panthersprüngen versuchte, das sich (kliensmannsesk) abzeichnende Desaster für Team Bunt in Schranken zu halten. Schließlich jedoch brach der Widerstand und Team Weiß führte in kürzester Zeit mit 4:0. Einer der etwas betagteren Mitspieler machte den Vorschlag, die Teams umzubauen und somit einen bunten Mix aus Jung und Alt zusammenzustellen, zur Freude aller und also eine praktikable Methode, die wahrscheinlich auch anderen überaus labilen mitteleuropäischen Spielgebilden ganz gut zu Gesichte stehen würde.

So wurde Team Weiß in mehreren Schritten reformiert und spielte am Ende in folgender Besetzung: Admiral Norbertonius etc., etc., Ralf ohne-Sohn Forster, ein A-Jugendlicher, Schmaudronesius
vs.
Team Bunt mit Jo Baur, Stiasny-Phillip, zwei wackeren (spielfreien) A-Jugendlichen vom SFC Friedrichshain
Alsbald entwickelte sich ein ziemlich ausgeglichenes Match mit fliegenden und schnell wechselnden TorhüterInnen, das von sehr sehr vielen Torszenen gekrönt wurde. Sogar dem Ersatz-Chronisten gelangen diesmal derer fünfe, was für den Ersatz-Chronisten schon mehr als ungewöhnlich bezeichnet werden kann. Am Ende siegte Team Weiß mit 10:7, nachdem die A-Jugendlichen dem anfänglich sehr hoch gegangenen Tempo ihren Tribut zollen mussten und am Ende recht entkräftet über den Platz schlichen, während v. a. Ralf ohne-Sohn Forster und Jo Baur mit ihren üppigen läuferischen Fähigkeiten glänzen konnten. Die A-Jugendlichen waren am Ende des Lobes voll über die Karl-Marx-Gedächtnis-Arena, seine tapferen BallerInen und den famosen, überaus vorzüglichen Kunstrasen, der dieses Mal allerdings wegen robustem Neupulverschnee-Bezug eine eher untergeordnete Rolle spielte, und schworen wiederzukommen, wenn einmal wieder ein Liga-Spiel abgesagt oder der FC Eisern Union Berlin am Sonntag in der Alten Försterei spielen würde.
(Stephan Schmauder)

Einzelwertungen im "Kommentar"-Feld!
Betont werden soll noch, dass mit einem Plagiat des "Teamgeist"-Balles gespielt wurde, der sämtliche SpielerInnen zu Entzückungs-Schreien hinriss!

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Auch die Einzelwertungen von Stephan Schmauder:

Nun kommen wir zur zuverlässigen, seriösen und immer rein subjektiven
EinzelspielerInnen-Bewertung:
Stiasny-Filippo: Gewohnt meinungsstark, schnell auf den Beinen, gewandt am Ball, lieferte eine durchweg solide Leistung, hatte aber dieses Mal Schwierigkeiten mit der Chancenauswertung
Norbertonius Pagellantopoulos: Ballverteiler mit Weitblick, setzte
zuverlässig seine Mitspieler in Szene, konditionell noch nicht ganz
wieder der Alte nach der langen niedersächsischen Rekonvaleszenz, ihm blieb es vorbehalten, das Tor des Wochenendes zu schießen, klagte
nach 2-einhalb Stunden über den s. E. voreiligen Abbruch des Spiels
Ralf ohne-Sohn Forster: überaus laufstark, dieses Mal eher defensiv
orientiert, räumte hinten wirklich alles fair ab, was da so kam und
agierte als souveräner Mittelfeldmotor, hatte aber v. a. bei seinen sehenswerten Weitschüssen immer Ärger mit dem Aluminium und mit der zielwasserischen Feinjustierung
Schmaudronesius: wie schon gesagt gezeichnet von den nächtlichen
Neuköllner Exzessen, verdingte sich weite Strecken als Torhüter, trank die übliche Menge an Magnesiumslösung, wurde dann stärker, erzielte erstaunlich abgebrüht insgesamt fünf Tore, wurde allerdings von den Mitspielern auch glänzend eingesetzt, wollte am Ende
natürlich weiterspielen
Jo Baur: neuer Stern am strahlenden Firmament des Erzengel-Karl-Marx-Gedächtnis-Amphitheaters, läuferisch imponierend ausdauernd, sehr durchsetzungsstark, guter Blick für den freien Mitspieler, eigentlich konnte nur Ralf ohne-Sohn Forster mit seiner Dynamik mithalten

die A-Jugendlichen: durchweg gute, faire & höfliche Mitspieler,
technisch am Ball stark, torgefährlich, aufgeweckt, immer in der Lage, einen kreativen Pass zu spielen, allerdings konditionell noch nicht ganz an die raue Lebenswirklichkeit der Stralauer Heldenarena
adaptiert, ist auch kein Wunder, bei denen dauert das Spiel ja nur 90
Minuten

2:49 PM  

Post a Comment

<< Home