Monday, December 26, 2005

Zitate (7)

Arturo von den Lurkers schreibt im aktuellen News-Letter der Band über Weihnachten:

"I don' t hate christmas. I just ignore it."

Und ich sage dazu nur:
The Lurkers.
Punkrock.

Beim Eishockey in Stuttgart

Wie schon in den vergangenen beiden Jahren nutzte ich auch diesen Weihnachts-Aufenthalt in Stuttgart zu einem Besuch beim örtlichen Eishockey-Verein, der seit einigen Jahren ganz im Trend, sich englische Namen zu geben, Stuttgart Wizards heißt und in der dritten Eishockey-Liga spielt. Diese nennt sich übrigens Oberliga und ist, anders als noch im Jahr zuvor, eingleisig für ganz Deutschland.
Den Ausführungen meines Bruders zufolge, der eine Dauerkarte hat, ist das Verhältnis des Eishockey-Clubs zur Stadt Stuttgart nicht gerade harmonisch. Im Sommer hätte die Chance bestanden, dass ein renommierter Groß-Investor bei den Wizards einsteigt, der viel mit dem Verein vorgehabt hätte (beim Eishockey funktioniert das leider NUR noch über die Macht des Geldes...). Die Stadt Stuttgart hätte das jedoch durch verschiedene Nickligkeiten gegen den Verein verhindert. Seither unterlassen die Fans im übrigens jeden Schlachtruf, der das Wort „Stuttgart“ enthält...
In der laufenden Saison sehen die Wizards kein Land. Belegten sie in den vergangene Jahren jeweils einen Platz im Mittelfeld mit durchaus Ambitionen nach oben, liegen sie nach 24 Spielen mit gerade einmal 3 Punkten am Tabellenende. Immerhin kam nun der Vorletzte aus Oberhausen, der zuvor 7 Punkte hatte sammeln können.
Allerdings begann die Geschichte gleich ganz ganz traurig. Gerade einmal rund 500 Zuschauer waren in die Halle gekommen. Bei meinen letzten Besuchen waren die Ränge mit mindestens 1000 Zuschauern immer viel voller gewesen, und Eishockey lebt u.a. durch eine gute, mitreißende Stimmung im Publikum.
Stattdessen: Bonjour Tristesse.
Und auch die Mannschaft der Stuttgarter zeigte nicht viel. Schnell lag sie 0:2 zurück, es fehlte jegliches Aufbäumen, und auch einfach spielerisches Können. Sie kamen noch mal von 2:5 auf 4:5 heran, aber Endstand war dann 4:8, sie hatten sich abgesehen von diesem kurzen Aufbäumen in ihre Niederlage ergeben.
Ich bin mit Fußball aufgewachsen, und bei manchen Checks, die im Eishockey ganz legal sind, zucke ich immer noch zusammen... Annehmen des Pucks mit der Hand, Checks gegen die Bande, offenes Festhalten des gegnerischen Spielers... Eishockey, ein geiler Sport. Zumindest dann, wenn die Stimmung gut und das Spiel einigermaßen ausgeglichen ist...

Nur wundern

Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, es immer noch nicht verinnerlicht, obwohl es mittlerweile doch schon einige Jahre so ist. Punk ist ein fester Teil, zumindest eine feste Nische der Unterhaltungsindustrie.
Ich bin sprachlos-beeindruckt von einem Linienbus, der komplett mit dem Green Day-Schriftzug geschmückt ist.
Und verwundert, beim Streifen durch den Zeitschriften-Laden im Ostbahnhof das Ox, das Plastic Bomb und das Trust zu finden.
Hallo, langsam könnte ich das echt kapieren... Oder sträubt sich da immer noch etwas in mir dagegen?

Zitate (6)

Auch zum Obenstehenden interessant, was Anja Rützel in Sonntag Aktuell vom 25.12.2005 über das dritte Album der Strokes schreibt :

„Auch wenn es manchmal schwer fallen mag, eigene Entdeckungen, Geheimtipps, von anderen verkannte Liebschaften plötzlich teilen zu müssen: In einer Kulturlandschaft, in der es kein Eingeweihten-Geheimwissen mehr gibt, weil alle Informationen, alle Musik nicht zuletzt über das Internet (zumindest theoretisch) für alle gleichermaßen zugänglich sind, ist echte Abgrenzung allein über den musikalischen Geschmack eben kaum noch möglich (oder nur, wenn man bereit ist, den Preis des Obskuren zu zahlen).“

Neues aus der Wrangelstr. (1): Mitternachts-Prüfung

„Tinoni, Tinoni!“ „Tinoni, Tinoni!“ Sonntag Früh, 3:30 Uhr. Was ist? Das Handy klingelt und ich wache auf, finde nur langsam zu Bewusstsein. Ein drittes Mal: „Tinoni, Tinoni!!“
Auf dem Display erscheint, dass es R. ist, einer meiner Mitbewohner. Kommt er nicht zur Tür rein? Klemmt die Tür? Hat er seinen Schlüssel verloren? Oder steckt er in sonstigen Problemen? Hilfsbereit wie ich nun mal bin gehe ich ran:
„Hallo Andy. Kannst du mir sagen, bei welcher Punkrock-Band Sid Vicious gespielt hat? Ich muss das hier jemandem sagen.“ Partystimmung dröhnt durch das Telefon, und R. hört sich zumindest etwas angeheitert an. Oh Mann, spielen die da „Wer wird Millionär“, und ich war der für den Telefon-Joker?
Ich antworte „Sex Pistols“, verabschiede mich schnell und versuche wieder ein zu schlafen, was zum Glück gelingt.Am nächsten Vormittag weiß R. nichts mehr von diesem Anruf, zumindest zunächst, ehe es ihm wieder dämmert, und ich wie so oft höre: „Ah, da war diese Frau...“

Tuesday, December 20, 2005

Zitate (5)

Aus der Berliner Zeitung vom Montag, 19.12.2005:

Zu Meldungen, im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba werde gefoltert, sagte Schäuble im Deutschlandfunk, "dafür habe ich niemals seriöse Hinweise gehabt."

Interessanter Klitterungsversuch...

Saturday, December 17, 2005

13.1.06: KVU-Konzert mit DJ-Auftritt

Am 13.1. gibts nach längerer Zeit mal wieder einen DJ-Auftritt von mir in der KVU. Zuvor spielt u.a. die TOTEN HOSEN-Coverband 5 kleine Jägermeister, die allerdings vor allem neue Lieder covert. Da werd ich gerne einige alte Schätzchen dagegen halten... Sind für mich die ersten 3 Toten Hosen-LPs (Opel-Gang, Unter falscher Flagge, Damenwahl; und dazu auch die Live-LP) doch richtig super Punkrock.
Konzert ab 22.00 Uhr in der Kremmener Str. 11, Berlin-Mitte.

Turbostaat...

Turbostaat, eine sagenhaft gute Band, spielten im sagenhaft unsympathischen "Knaack". Aber ihr Sound, schnell, melodisch, rockend nach vorne, dazu ein sehr guter Sänger... Da konnten die teils etwas dümmlichen Ansagen des einen Gitarristen nicht weiter stören.
Diese Band ist gut, sehr gut sogar. Und leider hat man diese Band längst nicht mehr für sich alleine, sondern teilt sie mit immer mehr Kiddies. Und die Band wird wohl auch weiter diesen Weg gehen.
Letztendlich stellten sie sich als nette, artige Jungens vor. Ich verstand die Welt nicht mehr, als sie am Ende auf der Bühne standen, dem Publikum zu applaudierten, sich gegenseitig umarmten und küssten... Nur eine Verneigung hat noch gefehlt, wie im Theater. Dann sangen sie sogar noch alle 5 zusammen ein Kinderliedchen in die Mikrofone.
Wie auch immer. Die Band wird ihren Weg gehen und sicher weiter an Popularität gewinnen. Verdientermaßen, weil sie sehr gute Musik spielen. Verdientermaßen aber auch insofern, da sie sich durch ihr Auftreten für ein breiteres, unkritischeres, unrockigeres Publikum empfehlen.
Sie sind nicht die Ärzte oder die Terrorgruppe, die immer Punkrocker waren und es immer bleiben werden. Turbostaat waren vielleicht nie Punkrocker im über die Musik hinausgehenden Sinne, und ihr Erfolg bringt sie gewiss auch nicht in diese Spur.

Tuesday, December 13, 2005

Todesstrafe

Nur um es festzuhalten: gestern wurde in Kalifornien mal wieder ein dunkelhäutiger Mensch per Todesspritze hingerichtet.
Und Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat das an ihn gerichtete Gnadengesuch abgelehnt.

Sunday, December 11, 2005

Zitate (4)

Am Samstag, beim ausverkauften EA 80- Konzert im SO 36 (800 Zuschauer) mitgehört. Die Band ging nach etwa der Hälfte des Sets von der Bühne und machte rund 5 Minuten Pause.

"Warum machen die denn ne Pause? Weil sie alte Männer sind?

"Nee, weil det anders is."

Saturday, December 10, 2005

Zitate (3)

An der Fassade des Eckhauses Oranienstraße/Manteuffelstraße in Berlin-Kreuzberg ein Kommentar zur absurden und blödsinnigen "Du bist Deutschland"-Kampagne:

"Du warst Deutschland", zu sehen ein Bundeswehrsoldat und eine Holzkiste...

Zitate (2)

Im Oktober erschien endlich das lang erwartete Buch "50 Jahre BRAVO" im Verlag des Archiv der Jugendkulturen.
Das Buch wurde in einigen Zeitungen rezensiert.
U.a. schrieb die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND in einem ganzseitigen (!) Bericht vom 7.11.2005:

(...) "Es kann nicht die Rede davon sein, 'Bravo' habe die Gesellschaft im antireaktionären Sinne verändert" konstatiert der Historiker Andreas Kuttner. "Auf alle Veränderungen hat 'Bravo' immer nur aus ökonomischen Gründen reagiert." (...)

Das Buch enthält weiterhin einen längeren Artikel über "Punk und BRAVO - BRAVO und Punk" vom genannten Historiker, und ist zum Super-Sonderpreis von 18.- Euro bei der bekannten Adresse zu erhalten!
Ansonsten über www.jugendkulturen.de oder in jedem Buchladen.

Tuesday, December 06, 2005


BLOODSTAINS Live mit Star-Gast aus Manchester... Posted by Picasa

Live im Archiv der Jugendkulturen, 28.10.05 Posted by Picasa

... und sogar die BHs flogen... (siehe oben mittig) Posted by Picasa

Sunday, December 04, 2005

Gaga Giggs präsentiert: GigsGigsGigs

10.12. EA 80 + Die Strafe, SO 36
17.12. Guts Pie Earshot, Supamolly
17.12. Turbostaat, Knaack
29.12. Bambix, Tommy-Haus
30.12. Tagtraum, Schokoladen

06.01. Koyaanisqatsi, Morgenrot (ist das die Kastanie??)
13.01. Antiflag, SO 36

Saturday, December 03, 2005

Ueberrascht ueber mich selbst

Heute, auf dem Flughafen Schoenefeld. Diesem Stein gewordenen Stueck DDR. Nichtmal Sitzbaenke gibt es, um auf ankommende Fluggäste warten zu koennen. Und gerade dort, wo ich ueberhaupt nicht damit gerechnet haette, wurd ich ueberfallen. Ein Typ kam auf mich zu, der ich gerade eigentlich recht schnellen Schrittes unterwegs gewesen bin. Laeuft direkt auf mich zu, drueckt mir eine Karte in die Hand. Ich stutze kurz, schaue auf die Karte. Oh Mann, ein Werbefritze, der mir irgendeinen Finanz-Dreck aufschwatzen will. "Leben Sie in Deutschland? Dauert nur eine Minute."
Ich bin richtig sauer. Einerseits bin ich in Eile, andererseits habe ich seine aggressive Art, mich anzusprechen, auch durchaus als bedrohlich wahrgenommen. Ich sage ihm einmal "Danke", und als er es nicht kapiert (bzw. nicht kapieren will) schaue ich ihm in die Augen und sage ihm deutlich, "Ich habe kein Interesse!".
Nun laesst er endlich ab, aber ich bin eher ueberrascht ueber mich selbst als ueber irgendwas anderes. In was für einer Ueberzeugtheit und vor allem auch
Kaelte ich diesen Typen abgewimmelt habe...
Wie sehr mich das tägliche Stahlbad in unserer Gesellschaft schon veraendert hat. Oder, anders gewendet, wie sehr ich mich dem allen schon angeglichen habe...

Zitate (1)

(aus der Berliner Zeitung)

Müntefering hat die SPD wie ein despotischer Hausmeister geführt

5er-Pyramide zu Svens 30. Geburtstag Posted by Picasa

("No time to be 31"-Festival, 13.3.2004) Posted by Picasa

Sehnsucht nach Dreck

Hallo,

ich habe gestern meinen Blog unter dem schillernden Namen

SEHNSUCHT NACH DRECK

gestartet. Als ich gestern durch die Eisenbahnstraße lief, hatte ich diese Eingebung, weil mir aufgrund der Köterkacke auf den Straßen und der liebevoll ramponierten Fassaden wieder einfiel, warum ich mich als gebürtiger Stuttgarter so wohl in Berlin fühle...
Anfangs hatte ich den Namen "Sehnsucht nach Schmutz" gewählt. Bei einer Google-Recherche fiel mir jedoch auf, dass man darunter eigentlich nur Porno-Kram findet, und damit hab ich ja nicht so viel am Hut...

tinoni

tinoni

Friday, December 02, 2005

Nun geht' s los...

Sehnsucht nach Schmutz, der erste Beitrag...

Bald mehr, in diesem Theater...

Beste Grüße an das

Stuttgarter Scheißhaus-Journal

sowie

Bloodstains Through Gary Gilmore' s Eyes