Saturday, December 03, 2005

Ueberrascht ueber mich selbst

Heute, auf dem Flughafen Schoenefeld. Diesem Stein gewordenen Stueck DDR. Nichtmal Sitzbaenke gibt es, um auf ankommende Fluggäste warten zu koennen. Und gerade dort, wo ich ueberhaupt nicht damit gerechnet haette, wurd ich ueberfallen. Ein Typ kam auf mich zu, der ich gerade eigentlich recht schnellen Schrittes unterwegs gewesen bin. Laeuft direkt auf mich zu, drueckt mir eine Karte in die Hand. Ich stutze kurz, schaue auf die Karte. Oh Mann, ein Werbefritze, der mir irgendeinen Finanz-Dreck aufschwatzen will. "Leben Sie in Deutschland? Dauert nur eine Minute."
Ich bin richtig sauer. Einerseits bin ich in Eile, andererseits habe ich seine aggressive Art, mich anzusprechen, auch durchaus als bedrohlich wahrgenommen. Ich sage ihm einmal "Danke", und als er es nicht kapiert (bzw. nicht kapieren will) schaue ich ihm in die Augen und sage ihm deutlich, "Ich habe kein Interesse!".
Nun laesst er endlich ab, aber ich bin eher ueberrascht ueber mich selbst als ueber irgendwas anderes. In was für einer Ueberzeugtheit und vor allem auch
Kaelte ich diesen Typen abgewimmelt habe...
Wie sehr mich das tägliche Stahlbad in unserer Gesellschaft schon veraendert hat. Oder, anders gewendet, wie sehr ich mich dem allen schon angeglichen habe...

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