
Am nächsten Morgen ging es – wieder mit dem (Mini-)Linienbus, der etwa 15
Personen transportieren kann – bei heiterem Wetter weiter und bei um die 20
Grad auf die Westseite der Insel; der Kaolingang war mein Ziel, den ich ebenso
wie den Monte Rosa 2017 noch nicht gesehen hatte. Auch Fotos der Westküste in
Reiseführern hatten mich neugierig gemacht. Sie besteht aus den Resten mehrerer
erloschener Vulkane, die wie der
Monte Rosa aus der Zeit um vor etwa 233.000 Jahren entstanden
sind.
Auch Kaolin wurde einst auf Lipari abgebaut. Das eigentlich weiße Gestein hat
sich dort unter anderem durch fumarolen Einfluss gelb und rot verfärbt. Im
Unterschied zum

Bimssteingang ist jener Kaolingang auch offiziell zugänglich
und eine Attraktion der Insel. Zu jener Zeit waren aber Yvonne und Carsten, die
ich beim Aussteigen aus dem Bus kennen gelernt hatte, und ich die einzigen
Besucher, und auch auf dem folgenden Weg waren wir fast alleine unterwegs.
Etwas unterhalb des Kaolingangs befindet sich eine kleine Fumarole, meines
Wissens die einzige offene auf Lipari. Sie stößt schwefelige Dämpfe, die ein
bisschen Wärme abgeben, aus. Ist sie die letzte vulkanische Aktivität auf
Lipari?

Der weitere Weg führt nun von etwa 300 Meter Höhe bis hinunter zur
Steilküste; es ist ein toller, spektakulärer Gebirgswanderweg ohne jegliche
Gefahren, auch wenn einige Wochen zuvor ein beträchtlicher Steinschlag herunter
gekommen war, der sich aber gut überklettern ließ. Dieses Stück ist ein
weiterer besonderer Ort Liparis und absolut zu empfehlen! Unten an der
terrassierten Steilküste, die marine Sedimente aus etwa der Entstehungszeit dieser frühen Vulkane aufweist, als der Meeresspiegel um etwa 35 Meter höher lag als heute,
machten wir zu dritt Pause; nach gemeinsamem Beginn hatten wir uns unterwegs
manchmal getrennt, weil jede/r so seinen Interessen nachging. Es

war aber klar
geworden, dass es mit uns von Tempo und Interessen her passte, und von der
Pause an war klar, dass wir fortan zusammen laufen würden. Der weitere Weg etwas
oberhalb des Meeres – und die Terrasse entlang - war okay, aber nicht so
spektakulär wie die Strecke bis zur Steilküste. Eine ehemalige Therme, durch
die von zwei älteren Herren Führungen angeboten werden, ließ mich eher
unbeeindruckt. Und wir trennten uns dann im Ort Pianoconte; sie gingen mit
anderen zurück nach Lipari, ich hatte noch einen Weg zum Strand „
Spaggia Valle Muria“ vor mir.
0 Comments:
Post a Comment
<< Home