Wednesday, August 09, 2017

"Sonnenstich überschattet Tag am See"

Gute Erholung ist aber in der Tat möglich, am Großen Stechlinsee, 13 km entfernt von Fürstenberg, was wiederum mit dem Zug in einer Stunde 06 vom Berliner Hbf entfernt liegt. Ich reise zuletzt selten, und wenn, dann verhalte ich mich wie der erste Mensch. Es hat aber alles sehr gut und geradezu easy geklappt. Keine überfüllten Züge, die ja immerhin zur Ostsee fahren bzw. daher kommen. Nur einen Mitreisenden, der offenbar ähnliche Ängste wie ich hatte, hat es voll erwischt. War es zunächst er gewesen, der andere Radfahrer im Zug darauf hinwies, dass die eine Tür nicht funktioniert, erwischte es in Gransee glatt ihn. Der Schaffner hatte ihn im Gespräch offenbar beruhigt, so dass er sich beruhigt zurücklehnte und sich auf seinen neuen Bekannten verließ. Jenem gelang es aber schließlich auch nicht, die Tür zu öffnen, und so kam es, dass jener Mitreisende mit seinem Fahrrad nicht mehr rechtzeitig aussteigen konnte, und der Zug unter lautem "Scheiße! Scheiße! Scheiße"-Gebrüll des Schaffners, dem die Sache offenbar elend peinlich war, mit jenem unfreiwilligen Fahrgast weiterfuhr. Und das immerhin rund 30-35 km weiter bis Fürstenberg.  
Eine lustige Geschichte hingegen war, dass ich einem Freund, der in wenigen Tagen dort Urlaub machen will, sein Quartier beschaffte. In der "Tauchbasis" ging bei seinen Anrufen immer gleich die Mailbox ran. So einigten wir uns, dass ich hingehe, ihn von dort aus anrufe und den Leuten mein Handy übergebe, auf dass er mit ihnen sprechen und buchen konnte. So geschah's, und die Tauchbasis scheint in der Tat eine sehr nette und - abgesehen von der Erreichbarkeit... - unkomplizierte Übernachtungsmöglichkeit in einem alten DDR-Ferienlager nur wenige Meter von jenem paradiesischen See zu sein.

Dass ich seither weiß, dass Kühlung im Nacken gegen Sonnenstich (das mir! Sizilien-erprobt, und eigentlich dessen bewusst, dass ich kaum noch Haare habe...) hilft, ist eine andere Geschichte, die sich mittlerweile jedoch zum Glück wieder gelegt hat.

Brandenburg kann wirklich schön sein. Zur Realität gehört aber auch, dass man immer noch irgendwelche Heinies mit T-Shirts wie "Lieber ein Wolf Odins als ein Lamm Gottes" herumlaufen sieht. Und zwar keine Jugendlichen, sondern Familienväter...

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3 Comments:

Blogger Kongo-Otto said...

au weia, ich sah gerade, dass es keinen Fascho-Versand für jenes T-Shirt braucht, sondern dass es sowas auch bei Amazon gibt...

1:46 PM  
Anonymous Anonymous said...

"Lieber ein Wolf Odins als ein Lamm Gottes"

Ich traf heute auf dem Weg zur Arbeit einen Mitmenschen mit "FreeCorps Heimatschutz - Division 2016" mit seiner schwarzen Dogge. Ich drehte mit dem Rad nochmal um, damit ich die Aufschrift lesen konnte. Ehrlich gesagt war mir das bei uns neu. In der nahen Umgebung ist ein großes Flüchtlingsheim, da macht man sich schon so seine Gedanken - informiere ich den Flüchtlingskreis oder gar die Polizei. Naja verboten ist es wahrscheinlich nicht ...
Als zweites habe ich mir noch überlegt, ob ich ihn harmlos ansprechen soll, habe aber dann gekniffen. Was würdest Du tun ?

Grüße
Jo, Stuggi

2:41 AM  
Blogger Kongo-Otto said...

Schwierig, und insbesondere bei Mann mit Dogge würde ich nicht unbedingt den Helden spielen... Ich habe habe auch schonmal in einem eigentlich gutbürgerlichen Biergarten im bayrischen Miesbach ein T-Shirt mit Aufdruck "White aryan resistance" gesehen. Da wäre - wie mir natürlich (?) erst hinterher einfiel - ein ironischer Spruch möglich gewesen, wie "ah, da sitzt der arische Widerstand". Also ich meine, dass so eine Ironie einen zumindest selbst befreit und dem anderen zeigt, dass das durchaus wahrgenommen wird, was er da zur Schau stellt. Auf deinen Fall übertragen vielleicht: harmlos anfragen, was das bedeutet, was er da trägt, oder sowas? (Aber ich verstehe auch jeden, der das lieber sein lässt...)
Stuggi am 15.9.?
Grüße!

10:29 AM  

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