Wednesday, June 15, 2016

Wochen 12 und 13

Der Umzug der Firma incl. der neun Tage Arbeit am Stück incl. drei mal Erscheinen um 5 Uhr morgens hatte bei mir eine engere Bindung ausgelöst. An das neue Gebäude wie auch an die Firma überhaupt. Ich war sicher auch ein Stück stolz, das alles geschafft zu haben. In den Tagen danach war es ein Gefühl wie "nachdem ich das gut hingekriegt habe, kann mich nun nichts mehr schrecken". Am sechsten oder siebten Tag der "heißen Tage" sagte ich zu einem Kollegen, dass ich mich zwar körperlich ausgelaugt, aber sonst richtig gehend "glücklich" fühlte. Worauf er mich seltsam anschaute und meinte, langsam würde er sich um mich Sorgen machen. Jedenfalls, die Woche 12 war noch von diesem guten Gefühl bestimmt, da war auch das Arbeiten am Samstag ein gefühlter Klacks.
Desillussionierend hingegen der Tag gestern. Weit über die Hälfte des Tages stand ich an einem Packtisch und musste stumpf Pakete am Fließband packen. Ich packe inzwischen gern mal für ein paar Stunden, das ist okay, und führt ja auch dazu, dass ich nicht den ganzen Tag am Laufen bin. Der erwähnte Kollege hat übrigens eine Schritte-App auf seinem Handy und er hat neulich mal gemessen, dass er 21 km an einem Arbeitstag gelaufen ist. Wenn es zu viel wird mit dem Packen, geht mir das jedoch richtig nah. Ich glaube, das kränkt mich richtig gehend. Gestern auf der Heimfahrt in der S-Bahn (der RE fuhr aus unbekannten Gründen nicht) war ich jedenfalls fertig mit der Welt.
Heute begann ich den Arbeitstag auch entsprechend missmutig. Es stellte sich jedoch heraus, dass ich nicht der einzige war, der keine Lust hatte. Und mit der Zeit merkte ich, dass ich mich dadurch (geteiltes Leid / halbes Leid?) etwas beruhigte und die Laune stieg. Eventuell ja auch einfach dadurch, dass ich mich beim "Suchen" bewegen konnte und nicht stulle auf einem Fleck stehen bleiben musste. Am Nachmittag sollte ich dann wieder packen, nachdem die Frühschicht um 15 Uhr gegangen war. Das war aber völlig okay so, weil es sich in Grenzen hielt.
Zu denken gibt mir derzeit aber, dass alle möglichen Leute offenbar Sonder-Deals mit der Chefin aushandeln. Einer arbeitet mittwochs immer früh, weil er Kurse gibt. Ein anderer, der parallel mit mir angefangen hat, ist bereits am Aushandeln seines Urlaubs, obwohl im Arbeitsvertrag steht, dass wir im ersten halben Jahr keinen bekommen. Ich habe bisher noch nichtmal daran gedacht, so rumzudealen (außer dass ich zweimal samstags je eine Stunde später gekommen bin). U.a. weil auch dafür die Chefin zuständig wäre. Eine Frau, die zwar eine unglaubliche Energie hat. Aber ich traue mich gar nicht, sie bei all ihrer Überarbeitung noch mit meinem Kleinkram zu behelligen. Es wäre schon angenehmer, wenn es eine Person gäbe, die sich ausschließlich um solche Personalangelegenheiten kümmern würde... Ich sollte da aber dennoch auch mal mutiger werden.
Gestern war auch der Tag, an dem der für mich dritte Lohn auf's Konto kam. Da wurde ich mal wieder daran erinnert, warum ich das alles mache. (Und dem ich ziemlich radikal auch alles andere unterordne.) Wir sind ja keine Therapiegruppe...

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