Monday, July 28, 2014

Gedanken zum Mindestlohn

In Flaschenpfand umgerechnet verdiene ich im Supermarkt folgendermaßen:
eine normale Bierfalsche zu 8 Cent Pfand entspricht knapp einer Minute Arbeit;
eine Plastikflasche zu 15 Cent entspricht etwas weniger als zwei Minuten Arbeit;
eine Plastikflasche zu 25 Cent entspricht genau drei Minuten Arbeit.
Ich denke nicht wirklich so, und ich suche nun auch nicht wie ein Wilder Pfandflaschen, um meinen Lohn aufzubessern, aber die Vergleiche liegen einfach nah.
Ab 2015 soll es nun den Mindestlohn von 8,50 € geben. Mit einigen wirklich bizarren Ausnahmen (Zeitungsausträger! Warum ausgerechnet die, die am frühesten aufstehen?!), aber es soll ihn wirklich geben.
-> Was passiert eigentlich, wenn sich ein Arbeitgeber einfach nicht dran hält?
Gerade heute erhielt ich ein Schreiben der Knappschaftskasse Erde & See, die für mich als Mini-Jobber offenbar zuständig ist. Dort stehen meine verbrieften Rechte als Mini-Jobber. U.a. ist da von Lohnfortzahlung im Krankheitsfall die Rede, etwas, von dem mir auf Arbeit von Anbeginn gesagt wurde, dass damit nix ist. 
-> Anders herum: was passiert mit dem Unternehmen, in dem ich arbeite, wenn sie den Mindestlohn wirklich umsetzen? Ich denke mal: vielen Aushilfen wird dann einfach gekündigt, bzw., sie werden nicht weiter beschäftigt. Und die Arbeit wird auf die Vollzeitkräfte gewälzt, dann geht's ggf. in Richtung der bereits erwähnten "LIDL-Zwei-Mann-Märkte".
Vielleicht auch deswegen die Überlegung "bei uns", von der ich neulich am Rande erfuhr, eine zweite Vollkraft in der Getränkeabteilung einzustellen?
-> Eine interessante Frage ist natürlich, warum Leute (wie auch ich), solche schlecht bezahlten Jobs überhaupt annehmen. Von einem marxistisch vorgebildeten Freund musste ich dafür schon massive (verbale) Prügel einstecken. Aber zu diesen Beweggründen mehr ein ander Mal.

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