Friday, January 01, 2021

Der 1000. Beitrag

Dies ist der 1000. Beitrag in diesem Blog. Ursprünglich wollte ich einen ganz gewöhnlichen Eintrag schreiben und das Jubiläum nur am Rande erwähnen. Nun habe ich mich aber doch dafür entschieden, diesen Platz nur dem Blog zu widmen. Und als Historiker beginne ich mit dessen Geschichte.

Die ersten Einträge sind aus dem Dezember 2005. Eigentlich habe ich damals noch Punk-Fanzines gemacht, Fanzine-Kollege (und berufsmäßiger Journalist / Autor) Klaus N. Frick hatte aber kurz zuvor mit seinem Enpunkt-Blog begonnen. (Den er übrigens bis heute noch führt. Da er nahezu täglich schreibt, steht er kurz dem 5000. Beitrag!) Ganz Punk-klassisch („this is a chord – this is another – now form a band!“) habe ich mir das mal angesehen, fand es spontan interessant und als ich dann merkte: „das kannst du auch“, also dass es ganz leicht ist, selbst einen Blog anzumelden, habe ich das kurzentschlossen auch getan. Danke auf jeden Fall für das Vorpreschen, Klaus!

Ich will gar nicht groß erzählen, worüber die ersten Einträge gingen; diese sind leicht nachzulesen und einige davon sind mir heute sicher peinlich. Auch mit dem Daten- und Gesichtsschutz habe ich es damals nicht allzu ernst genommen, was mir längst unangenehm ist.
Ich denke aber zum Beispiel gern an ausführliche Urlaubsberichte zurück, und es freut mich, dass ich damals gemachte Erlebnisse und spontane Recherchen nachlesen kann. Die ich sonst in dieser Ausführlichkeit (oder teils auch total) vergessen hätte. Das betrifft unter anderem eine Norwegen-Reise im Jahr 2009 (der Bericht zum Buarbreen-Gletscher ist gleichzeitig der 500. Beitrag gewesen und hat auch nette Kommentare erhalten) sowie eine Polen-Radtour im Jahr 2013.
Highlights für mich persönlich sind auch meine Wallraff-mäßigen Berichte aus der Arbeitswelt, die mir seinerzeit geholfen haben, jene eigentlich schlimmen Jobs zu überstehen: 2014 in der Getränke-Abteilung von Edeka und  2016 beim Schlager-Versand in Spandau. Seit Ende 2016 halte ich mich Berichten aus der Arbeitswelt weitestgehend zurück – weil ich bei jenem Arbeitgeber gern dauerhaft bleiben möchte und das für mich nicht mehr nur „teilnehmende Beobachtung“ auf Zeit ist.
Ansonsten war immer mal wieder Punk und Punkrock ein Thema dieses Blogs, und dank New Rose-Radio (wir unterstützen uns gern gegenseitig – New Rose hat gerade übrigens die 900.! Sendung veröffentlicht!) dürften einige jener Beiträge die meisten „Views“ überhaupt erhalten haben. Das war zum einen ein Jahresrückblick auf mein persönliches Konzertjahr 2018, noch mehr Views hat mein persönlicher Überblick über von mir gern gehörte Radio- und Podcast-Programme im November 2017 erhalten. Danke an dieser Stelle an Nolti!
Weiter sind oft und gern Fotos skuriler Beobachtungen – meist, aber nicht nur aus Berlin - Inhalt dieses Blogs. Sie hier zu veröffentlichen, gibt den Fotos für mich persönlich eine gesteigerte Wertigkeit, als wenn sie nur in meinem persönlichen Archiv verschwinden würden, und es freut mich, wenn sie auch anderen ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern können. Hier scheinen sie mir auch besser aufgehoben zu sein als bei twitter, wo ich seit einiger Zeit auch unterwegs bin, allerdings eher als passiver Manchmal-Leser, in einem Medium, das mir eigentlich zu schnell ist und bei dem mir auch die Beiträge zu schnell unterzugehen scheinen.

Womit ich schon die Frage nach dem Sinn dieses Blogs erreicht habe, eine Frage, die mir schon manchmal gestellt worden ist. Die auch aus dem Grund berechtigt ist, weil es hier ja immer wieder längere Pausen gab, auch wenn 1000 Beiträge in 15 Jahren (66 Beiträge pro Jahr?) womöglich gar nicht so schlecht klingen. Dennoch sind diese langen Pausen ein Grund, warum ich mit diesem Blog nicht groß hausieren gehe. Einerseits, um die Leser*innen nicht zu enttäuschen und andererseits, um mich selbst nicht unter Druck zu setzen. Ein wesentlicher Zweck dieses Blogs ist jedenfalls, dass ich Dinge, die ich interessant finde, für mich entweder dokumentiere (das sind die Fotos) oder aufschreibe, weil sie dadurch einen anderen Stellenwert erhalten, als wenn ich sie nur für selbst sammle bzw. aufschreibe. Ich gebe mir dadurch automatisch mehr Mühe bei Formulierungen und auch Recherchen, wenn ich die Berichte (z.B. zur Geschichte Rohrackers oder Geschichte Berlins) veröffentliche, das heißt, wenn ich mir vorstelle, dass andere sie lesen. Und letztendlich profitiere ich irgendwann selbst davon, wenn ich sie – wie oben schon erwähnt – später nachlesen kann. Dennoch spornen Rückmeldungen, die mich manchmal erreichen, dazu an, häufiger zu publizieren und ich bin dafür immer sehr dankbar! (Wenn sich nun jemand anlässlich des Jubiläums hier verewigen will… sehr gern…!) Vielen Dank an alle, die sich nun angesprochen fühlen!! 

Abschließend will ich noch kurz auf die Seite und den Anbieter eingehen. Beide sind nicht wirklich dolle. Wenn ich z.B. Fotos in Texte einbetten will, gelingt das meist nicht so, wie ich es eigentlich gern hätte; generell dauert es oft sehr lange, zu formatieren, wie ich es möchte. Die Recherche nach Schlagwörtern klappt nur unvollständig – so ist es z.B. leider nicht möglich, die beiden Komplexe zur Arbeitswelt miteinander zu verbinden: das für beide verwendete Schlagwort „Wir lieben Mindestlöhne“ führt nur zu einem der Themen. Dazu läuft das ganze über den Monopolisten google, der durch meine Angaben weiter gefüttert wird. Vor einigen Jahren wäre ich gern auf wordpress umgezogen. Da dieser Blog damals aber schon einige hundert Beiträge hatte und erste Versuche beim anderen Anbieter nicht wirklich erfolgreich waren, bin ich schließlich hier geblieben. Die Anzeige auf PC und Laptop gefällt mir weiterhin gut, die auf mobilen Geräten ist aber leider eingeschränkt, da die links nicht zu erkennen sind. Wenn ich es richtig sehe, liegt das aber nicht daran, dass ich weiterhin die alte klassische html-Ansicht verwende, sondern das scheint ein weiterer Nachteil des Blog-Formats insgesamt zu sein. Dennoch ist hier in absehbarer Zeit keine Änderung meinerseits geplant.  
Der Blog läuft ohnehin weiterhin nebenher; er erhält dann Einträge, wenn ich besondere Dinge erlebe und Lust und Zeit habe, diese zu dokumentieren. Und dann, wenn die Nachfrage steigen sollte… ;-)
Ich danke jedenfalls herzlich für die Aufmerksamkeit und sage: bis bald!

3 Comments:

Anonymous Nolti said...

Andi-Andi-Andi!
Hier "Der 1000. Beitrag" von mir...haha!
Nee, auch ich war ja bisher immer sehr zurückhaltend...
Aber an dieser Stelle sei auch dir mal versichert, daß deine Beständigkeit (auch im Allgemeinen) meinen vollsten Respekt hat.
Erinnert übrigens irgendwie an die sogenannten "Ego-Zines" in geduckter Form in den '80ern.
Also, auf die nächsten 1000, denn ich bemühe mich ja ebenfalls! ;o)
Grüßchen und 'n schickes neues Jahr,
Nolti

2:33 PM  
Blogger Kongo-Otto said...

Hey Nolti, besten Dank! Jau, lass uns beide tapfer bleiben! :)
Alles Gute auch dir für' s neue Jahr und überhaupt!
Auf bald!

11:27 AM  
Blogger Kongo-Otto said...

Eben habe ich mal die Kurzbeschreibung des Blogs angepasst.
Bisher stand da: "Reise-Eindrücke, Punk, Arbeitswelt und Wortmeldungen zum Zeitgeschehen", das habe ich nun ergänzt durch "Berlin", "Geschichte" und "Skuriles", alles für mich wichtige Themen.
Die "Wortmeldungen zum Zeitgeschehen" sind zuletzt rarer geworden - das Zeitgeschehen ist oftmals schneller, als ich darauf reagieren kann. Dennoch will ich den Anspruch noch nicht völlig aufgeben, so bleiben sie zumindest erstmal enthalten.
Danke für eure Rückmeldungen, die mich bisher auf auf diversen Wegen erreichten!

11:31 AM  

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