Monday, July 10, 2006

Last night a DJ saved my life?

Ooooh, it hurts! Gestern habe ich schon unter Schmerzen meine Platten aufgeräumt. Vom Samstag, als ich bei Alex’ Party aufgelegt hatte. Ich gehöre wohl noch zu den letzten Dinosauriern, die nicht nur mp3s auflegen, sondern immer noch Kisten an Platten und CDs zum Auflegen anschleppen.

Gestern Nachmittag also schon immer wieder Schmerz-Stiche spürend die Platten wieder einsortiert.

Neiiiiin, DIE hatte ich doch unbedingt spielen wollen. Goldene Zitronen, „Am Tag als Thomas Anders starb“. Kommt immer gut an, weil’ s ne Coverversion von nem bekannten Lied ist, gut tanzbar und lustig. Die Leute sind meist zunächst verwundert, „was kommt denn jetzt?“. Aber dann erkennense’ s immer mehr und freuen sich immer mehr dran. Dazu für Alex, den heimlich-unheimlichen Modern Talking-Fan... Ähnlich „I shot the sherriff“, diese geile Version von Mädels no Mädels. Scheiße, die ganzen „Deutschland“-Lieder, passend zum Ende der Fußball-WM. „Gebt der Meute, was sie braucht“ von Hass, „Schwarz-rot-gold“ von (den wenn auch unsäglich miserablen) Normahl. Einfach vergessen, nicht mehr dran gedacht. 3-4 Anwesende hatten sich gar mit schwarz-rot-goldenen Utensilien hier rein verirrt, das hätte umso mehr gepasst. „You’ ll never walk alone“ von den Public Toys, hätte ich doch auch so gern…

Hätte ich mir mal ne Liste gemacht vorher, was ich unbedingt hätte spielen wollen. In der Aufregung waren mal wieder wenig klare Gedanken möglich. Rasmus und ich haben zu zweit aufgelegt, ab 3.00 Uhr, und ich musste erst mal noch, während unsere ersten Lieder liefen, den Plattenspieler anschließen. Dazu kommen in genau solchen Momenten auch immer wieder Leute dazwischen, die einem wirklich die Nerven strapazieren. „Spielst du auch...“ , „Hast du auch...“. Oder Freunde, die einen reizenderweise hänseln und greteln wollen. Wenn ihr wüsstet, wie knapp das manchmal ist, dass nicht einfach irgendwann die Musik aus ist und kein Ton mehr kommt, aber irgendwie kriege ich es dann doch immer gerade noch hin...

Und heute, eben gerade, die CDs zurück sortiert. NEIIIN, Rantanplan. Wie geil die immer ankommen, und wie ich selbst drauf stehe. Chumbawamba, auch immer perfekt für ein eher gemischtes Publikum. Ähnlich Libertines und Obrint Pas. Von Accept hätte ich auch gern was gespielt, für die Schmier-Metal-Freunde (incl. mir...). An AC/DC gar nicht zu denken („You shook me all night long“). AAAAAAAH! „Wo-wo bist du?!“ von Spider Murphy Gang, wie hatt’ ich mich selbst drauf gefreut...

Ich hab wieder mal viel zu viel mitgeschleppt, so dass ich während des Auflegens den Überblick verloren habe, was ich denn eigentlich alles dabei habe. Obwohl ich es sehr entspannend finde, zu zweit aufzulegen, und dann auch mal 4-5 Lieder lang Pause zu haben und mir was Neues überlegen zu können. Und dann auch noch mit Rasmus Rock, der wirklich einen exzellenten und mir ähnlichen Musikgeschmack hat.

Aber irgendwie bin ich an dem Abend nie richtig zur Ruhe gekommen. Es sah nicht so aus, als ob es schlecht rüberkam. Angesichts der Reaktion des Publikums, das meist dankbar getanzt hat. Die Tanzfläche war meist auch richtig voll. Und mir ham die Lieder, die ich letztendlich gespielt, natürlich auch gefallen. Begonnen mit „What’ s your name“ von Cypress Hill, dieser heimlichen Clash-Coverversion. Weiter mit Beatsteaks „Hand in hand“. Geiler Song, der auch Stimmung anheizt. „Albtraum“ von Slime, immer wieder faszinierend, wie der ankommt. „Bonn-Duell“ von Canal Terror für die ganzen anwesenden Bonner. „Suffer“ von Bad Religion. Ideal. “Walk like an Egyptian” von Bangles. Fast geschämt hab ich mich dafür, “Hanging on the telephone” aufzulegen. Ein super Lied, aber gleichzeitig ein billiger Trick, jede Party zum Tanzen zu bringen, und eigentlich auch etwas abgedroschen...

Insgesamt hat’ s schon Spaß gemacht und wie gesagt war die sichtbare Reaktion gut und auch manche Kommentare hinterher, als wir um 5 dann gebeten wurden, die Party ausklingen zu lassen... Und in einen tollen Sommer-Morgen entlassen wurden. Die Sonne lugte vorsichtig herunter. Leichter Frühtau, dadurch erfrischend. Kaum ne Sau unterwegs, eine himmlische Ruhe.

Es hat Spaß gemacht, aber irgendwie wäre noch mehr drin gewesen...

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