Monday, January 23, 2006

Freitag der 13. oder Hey, das war nicht mein Tag

Vielleicht erstmals hatte ich einen wirklichen "Freitag den 13." Lang gefreut hatte ich mich auf diesen Abend. Die Toten Hosen-Coverband "5 kleine Jägermeister" sollte in der KVU spielen, und ich war gefragt worden, ob ich nach dem Konzert mal wieder zum Tanze auflegen wolle. Na klar wollte ich, und ich freute mich schon ziemlich darauf, schließlich waren die Toten Hosen eine meiner Einstiegsbands, und die ersten 5-6 LPs (bis incl. der "Horrorshow") finde ich auf ihre Weise bis heute sehr sehr gut.
Kurzfristig musste ich allerdings an jenem Morgen in aller Frühe zur Zahnärztin, die eine durchaus schmerzhafte Füllungsbehandlung an zweien meiner Kauer vornahm. Mein Angegrippt-Sein weitete sich schnell in ein Völlig-Gegrippt-Sein aus. In diesem Zustand musste ich mich dann noch bei meiner einen Arbeitsstelle zumindest sehen lassen. Zu allem Überfluss hatte ich mir dann am späten Nachmittag dann auch noch im Archiv (der 2. Arbeitsstelle, diese ohne Bezahlung) ein Vorstellungsgespräch reingesetzt, bei dem ich mit anwesend sein sollte.
Zwischen all diesen Terminen lag ich nur platt im Bett rum, und auch nun, als es zum Konzert gehen sollte, hätte ich eigentlich lieber liegen bleiben sollen.
Ich raffte mich dann aber doch auf, die Platten und CDs hatte ich zuvor schon gepackt, und etwa 45 Minuten vor Konzertende kam ich dann an der KVU an. Sah noch die "5 kleinen Jägermeister". Einerseits gut druckvoll, und durchaus mitreissend. Andererseits erinnerten sie aber auch daran, dass die Toten Hosen in den letzten Jahren durchaus als prollige Stadionrock- (manche sagen gar: Bierzelt-) Band aufgetreten sind, und vom einstigen genialen Charme (den die ÄRZTE hingegen noch völlig haben) nicht mehr viel übrig geblieben ist. So schien es nicht mehr weit zu Bands a la Dimple Minds und Konsorten, und mit denen hab ich noch nie was anfangen können.
Dann mein Auftritt. Extra vorbereitet hatte ich mich, ein gewisses "thematisches" Konzept mit vielen Toten Hosen-Songs, TH-Parodien, und Bands, die die frühen Hosen immer als ihre Haupteinflüsse angegeben hatten (UK Subs, Peter & TTTB, Toy Dolls,...). Aber der Großteil der Konzertbesucher verschwanden sehr schnell nach Konzertende, und dann war auch bei mir die Luft (und Lust) schnell raus.
Hab mich da echt halbtot hingeschleppt, und eigentlich hätte ich mir denken können, dass das nichts werden kann. Eher anstandsverpflichtet hab ich noch bis halb 3 weiter gemacht, aber kaum Getanze im Publikum, keine Nachfragen anch Liedern (was sonst immer vorkommt). Eine blöde Tussi kam mir auch noch doof, machte mich in unglaublichem Schnodder-Ton an, ich solle mal das Licht weiter dimmen. Boh, wenns mir besser gegangen wäre, hätte ich der echt was erzählt, mich so blöd anzupflaumen...
So war das aber ein Abend, den ich mir echt hätte sparen sollen.
Und ich überlege mir nun, rund 10 Tage später, ob ich mir das in Zukunft weiter geben soll oder ob ich die DJ-Karriere nicht lieber an den Nagel hängen soll.
Das Heraussuchen der Platten und CDs geht ja noch. Aber ganz schön nervig ist' s eigentlich schon, diesen ganzen Batzen (viel mehr übrigens, als ich letztendlich tatsächlich auflege, aber ich will ja gut ausgestattet sein) dann mit dem Fahrrad oder U-Bahn durch die Gegend und wieder nach Hause zu kutschieren. Und dann zu Hause, das ganze Zeug will ja wieder eingeräumt werden.
Never say never, aber vorerst hab ich wohl erstmal die Schnauze voll...

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Andi, Du bist der beste DJ, den der Wrangelkiez jemals gesehen hat, also: Lebbe geht weiter - nix aufgeben!

Corny

11:50 AM  

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