Montag: Hochgrat, Rindalphorn, Panoramaweg, Seelekopf
Beim Frühstück setze ich mich zu zwei Frauen, und es stellt sich
raus, dass beide sehr nett sind und eine aus Neuseeland kommt. Wir wechseln
schnell ins Englische. Ich habe mich kurzfristig dazu entschieden, heute den nur
eine halbe Stunde Laufweg entfernte Hochgrat, mit 1834 Meter der höchste Berg der sg. Nagelfluhkette, und den nächsten Gipfel, das Rindalphorn mit 1821 Meter, zu besuchen. Relativ spät,
gegen 8.45 Uhr, breche ich auf. Am Hochgrat treffe ich noch auf Maria und ihre
Reisegruppe, sehr nette Leute aus der Gegend von Rosenheim. Ich habe ohnehin
ein Herz für Bayern, und insbesondere dann, wenn sie so aufgeschlossen und
herzlich sind wie diese. Als diese sich verabschieden („wir sehen uns gleich
wieder!“), kommen die beiden Frauen vom Frühstück nach, Leni aus Köln und
Esther aus Neuseeland. Ich genieße ausgiebig das großartige Panorama, weiß
immer noch nicht, wohin ich zuerst gucken soll, und bleibe noch länger als sie,
die in zwölf Tagen den „E5“-Wanderweg von Bregenz bis Meran bestreiten wollen. Auch hier
ein scherzhaftes „See you later!“ Es geht einen schönen schmalen Weg am Grat
entlang, hinunter in die Brunnenausscharte auf 1626 Meter und wieder hinauf, und nach einer guten Stunde stehe ich in der Tat vor dem letzten Stück
zum Gipfel des Rindalphorn. Unterwegs hatte ich eine Sonnenbrille gefunden und
sie nach einigem Überlegen – es war mir nur eine Frau mit Kind entgegen
gekommen – mitgenommen, in der Hoffnung, die Gruppe nochmal zu treffen, und
vielleicht gehörte sie ja einem von ihnen. Und tatsächlich begrüßt mich gleich
einer glücklich, dass ich ihm seine Sonnenbrille bringe. Und führt sein Glück - bayrisch ironisch - darauf zurück, dass er früher häufig in die Kirche gegangen sei...
Die Gruppe, geführt von einem Wanderführer aus dem Kleinwalsertal, wartet noch auf diejenigen von ihnen, die auf dem Gipfel sind, und wir sitzen noch eine Weile mit ihnen und den Leni und Esther unterhalb des Gipfels. Ich frage in die Runde, ob jemand die Hütte kennt, die ich als nächstes ansteuern würde, und der Wanderführer meint, ja, dass er sie gut kennt, und dass er dem Hüttenwirt einen Koch aus Nepal organisiert hätte. Der aus der niedersten Kaste den Ausweg nach Europa gesucht habe und nun auf jener Hütte als Koch und Spüler arbeite. Ich denke im Scherz, da klingelt was bei mir, Gerhard Polt und die Firma „Secret Power“ in „Der Standort Deutschland“. Und tatsächlich räumt der Wanderführer dann etwas kleinlaut ein, dass er mal den Stundenlohn des Kochs ausgerechnet hätte, und er dabei auf lediglich 2 € gekommen sei. Er arbeite – laut ihm auf eigenen Wunsch – sieben Tage die Woche jeweils 14 bis 16 Stunden, würde auch nie ins Tal wollen, sondern all sein Geld seiner Tochter nach Nepal schicken. Er meint noch, dass viele Alpenhütten inzwischen Köche aus Nepal hätten. (Auch das aktuelle „mobil“-Magazin der Deutschen Bahn hatte zumindest einen nepalesischen Koch auf einer Alphütte erwähnt.)
Hier trennen sich unsere Wege, die Gruppe läuft weiter Richtung Immenstadt, die beiden Frauen den „E5“ entlang. Ich weiß, dass das eben so ist auf Reisen, aber insgeheim finde ich es doch sehr schade, diese super-angenehmen Leute nicht wieder treffen zu können.
Um nicht denselben Weg wieder zurücklaufen zu müssen, mache ich einen Schlenker über den sg. „Panoramaweg“, der an einer etwas geheimnisvoll wirkenden Alpe vorüberführt. Es steht auch weit sichtbar zu lesen „Privat – nicht bewirtschaftet“; das Schild hätte es fast nicht gebraucht, der Eindruck wäre auch so nicht der Einladendste gewesen. Schließlich geht es auf dem Rücken des Hochgrates zurück zum „Staufner Haus“.
Die Gruppe, geführt von einem Wanderführer aus dem Kleinwalsertal, wartet noch auf diejenigen von ihnen, die auf dem Gipfel sind, und wir sitzen noch eine Weile mit ihnen und den Leni und Esther unterhalb des Gipfels. Ich frage in die Runde, ob jemand die Hütte kennt, die ich als nächstes ansteuern würde, und der Wanderführer meint, ja, dass er sie gut kennt, und dass er dem Hüttenwirt einen Koch aus Nepal organisiert hätte. Der aus der niedersten Kaste den Ausweg nach Europa gesucht habe und nun auf jener Hütte als Koch und Spüler arbeite. Ich denke im Scherz, da klingelt was bei mir, Gerhard Polt und die Firma „Secret Power“ in „Der Standort Deutschland“. Und tatsächlich räumt der Wanderführer dann etwas kleinlaut ein, dass er mal den Stundenlohn des Kochs ausgerechnet hätte, und er dabei auf lediglich 2 € gekommen sei. Er arbeite – laut ihm auf eigenen Wunsch – sieben Tage die Woche jeweils 14 bis 16 Stunden, würde auch nie ins Tal wollen, sondern all sein Geld seiner Tochter nach Nepal schicken. Er meint noch, dass viele Alpenhütten inzwischen Köche aus Nepal hätten. (Auch das aktuelle „mobil“-Magazin der Deutschen Bahn hatte zumindest einen nepalesischen Koch auf einer Alphütte erwähnt.)
Hier trennen sich unsere Wege, die Gruppe läuft weiter Richtung Immenstadt, die beiden Frauen den „E5“ entlang. Ich weiß, dass das eben so ist auf Reisen, aber insgeheim finde ich es doch sehr schade, diese super-angenehmen Leute nicht wieder treffen zu können.
Um nicht denselben Weg wieder zurücklaufen zu müssen, mache ich einen Schlenker über den sg. „Panoramaweg“, der an einer etwas geheimnisvoll wirkenden Alpe vorüberführt. Es steht auch weit sichtbar zu lesen „Privat – nicht bewirtschaftet“; das Schild hätte es fast nicht gebraucht, der Eindruck wäre auch so nicht der Einladendste gewesen. Schließlich geht es auf dem Rücken des Hochgrates zurück zum „Staufner Haus“.
Nicht
ganz ohne sind übrigens die überall präsenten Kühe, die oftmals auch mitten
auf dem Weg stehen und einen nicht ohne weiteres vorbei lassen wollen. Da habe ich doch manchmal aus Respekt die Spur gewechselt oder einen kleinen Umweg in Kauf genommen.
Da ich vom 4er-Zimmer ins Matratzenlager umziehe, wollte ich auch nicht zu spät
ankommen, um mir das bestmögliche Bett reservieren zu können. In jenem Raum,
das Platz für 16 Leute bietet, liegt bereits – es ist erst Nachmittag, gegen 15
Uhr - eine Frau, die schläft. Ich räume leise meine Sachen an das Bett
gegenüber von ihr und verschwinde wieder. Will noch den Gipfel des „Seelenkopf“
besuchen, der ähnlich nah liegt wie der Hochgrat. Der Weg dorthin ist
tatsächlich kurz, aber im Ganzen nicht ganz so leicht wie vermutet. Es gibt
einmal eine Leiter, und an einer Stelle sollte man nicht zu schwungvoll agieren,
sondern seine Tritte gezielt setzen. Sonst gleitet man womöglich eine nicht
gesicherte Felswand hinab. Ansonsten sind aber die Wege in jener Region sehr
sicher und ungefährlich, und wenn man sonst den Graten mal zu nahe kommen
könnte, sind sie durch Zäune abgetrennt.
Ermutigt durch die Frau im Matratzenlager, die weiterhin schläft, als ich nach
einem gewohnt guten Essen - ich liebe die Allgäuer Küche - zurückkomme, lege
auch ich mich heute sehr frühzeitig hin.
Labels: Allgäu, Auf Reisen
0 Comments:
Post a Comment
<< Home