Tuesday, July 09, 2024

Die Assi-Eltern vom Plötzensee

Der Plötzensee ist ein schönes Gewässer; etwas abgelegen und mit Öffentlichen eher umständlich zu erreichen, aber dennoch Innenstadt-nah, und für Wedding-Anwohner wirklich eine gute Möglichkeit, schwimmen zu gehen. Er hat auch eine gute Größe; mit etwas Training kann man die rund 700 Meter Länge einmal hin und her schwimmen. Es gibt ein Freibad, ansonsten ist der See rundum eingezäunt. Das interessiert in Berlin natürlich viele nicht, dennoch ist es zum Schutz der Ufer und auch der Tiere (Schwäne, Reiher, Bieber,...) eine sinnvolle Sache. Schräg gegenüber vom Freibad gibt es eine steinerne Treppe mit Terrasse. Eigentlich auch mit Barriere, aber die kann leicht überwunden werden und dort ist der Boden betoniert, das heißt, da schädigt man kein Ufer, wenn man darüber ins Wasser geht. Direkt am Wasser gibt es eine vielleicht 50-60 cm breite Kante mit der Möglichkeit, sich hinzusetzen, im Ganzen ist aber alles eher beengt da.

Gestern saß ich nach ner Runde im Wasser an jener Kante, es gab irgendeinen Ärger, weil Schwäne mit Jungen ankamen und eine Frau diese füttern wollte, und das, obwohl unten an der Kante eben Leute saßen, nach denen die Schwäne teils schnappten. Letztendlich ließ sich das aber klären, die Schwäne verzogen sich wieder und alle hatten sich beruhigt. Es waren im Ganzen eben auch nette Leute, die beteiligt waren. 

Irgendwann kommt aber ein Vater mit kleinem Sohn neben mich, wo womöglich noch ein Meter breit Platz war. Ich dachte, ich pack’ s nicht, als er seinen Sohn ins Wasser pinkeln lässt. Zwar am Rand, aber dennoch ins Wasser, wo insbesondere an dieser Stelle, weil sie etwas flacher ist als der übliche Bereich, viele Leute reingehen.
Dann kommt noch eine Frau mit Hund im Arm, die zielstrebig durchdrängen will. Ich frage mich, wo sie hinwill, weil neben mir allenfalls Platz für eine weitere Person ist, sehr eng zu Vater und Sohn. Aber sie will da tatsächlich hin, und erst jetzt kapiere ich, dass Frau und Hund, klein bis mittelgroß, zu Vater und Sohn gehören.
Mit einer seiner ersten Bewegungen bugsiert der Hund meinen Fahrradkorb fast ins Wasser. Ich sage: „Leute!“ und schüttele den Kopf, die Frau murmelt etwas Entschuldigendes.
Kurz darauf springt der Vater an dieser wie gesagt recht flachen Stelle ins Wasser. Danke, jetzt bin ich nass. Der Hund wandert schließlich auch ins Wasser.
Ich wollte ohnehin bald gehen, beschleunige aber nun meinen Aufbruch. Bevor der Hund aus dem Wasser kommt und das macht, was Hunde machen, wenn sie nass sind.
Ihr rücksichtslosen Assis!  

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