Campi flegrei - "Phlegräische Felder"
Vom Vesuv aus machten wir uns auf zurück nach Neapel und von dort aus ins Gebiet der „Campi flegrei“, die im Deutschen unpassend „phlegräische Felder“ heißen. Unpassend, weil es sich keineswegs um „Felder“ handelt, der Begriff steht eigentlich eher für sowas wie „feuriges Land“. Seltsam, dass diese falsche, völlig irreführende Beschreibung zu einem Fachbegriff geworden ist. Das Land um die Stadt Pozzuoli ist nämlich keineswegs flach, wie es der Begriff „Felder“ ausdrücken mag, sondern geprägt von vulkanisch entstandenen Hügeln. Die campi flegrei gelten als aktiver Supervulkan. Aktuell ist nur Fumarolentätigkeit und Hebungen zu registrieren. Wenn es jedoch einmal wieder einen größeren Ausbruch geben sollte, könnten mehrere Millionen Menschen im Großraum Neapel gefährdet sein.
Das Zentrum der campi flegrei ist die Solfatara, ein breit ausufernder, weiter weißer Krater, aus dem lauter Fumarolen aufsteigen. Bis vor wenigen Jahren war es öffentlich zugänglich und es gab sogar wohl auch einen Campingplatz an ihrem Rand. Nach einem tödlichen Unfall 2017 ist der direkte Bereich aktuell aber nicht mehr zu betreten. Ohnehin ist in der ganzen Gegend der Geruch von Schwefel allgegenwärtig. Besonders beeindruckt hatte mich eine Fumarole direkt am Straßenrand, keinen Meter von der Fahrstrecke entfernt. Davide führte mich noch an den Hafen von Pozzuoli, der sich in den letzten rund 15 Jahren durch vulkanische Aktivitäten um fast einen Meter gehoben hat. Leider kam nun Regen auf, so dass wir unsere Tour beenden mussten. Gern hätte ich noch vor allem den Monte Nuovo, einen erloschenen Krater ganz in der Nähe, und den angrenzenden Lago d’Averno gesehen, aber das ist dann eben etwas für den nächsten Besuch…
Auf der Rückfahrt durch Regen nach Neapel fuhr der ohnehin immer sportlicher fahrende Davide schließlich teilweise auf der Gegenspur… Ich habe mich darauf verlassen, dass er weiß, was er tut, schließlich ist er 62 Jahre alt geworden… und es ging letztendlich alles glatt.
Labels: Vulkane
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