Tuesday, June 17, 2008

Rückkehr des Ballgeschiebes?

Es ist schon ein Kreuz mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Zu den erklärten Antis gehöre ich nicht mehr, das war für mich eine Lehre, die ich aus der WM gezogen habe. Wo mir meine aufgetretenen eingefahrenen Reflexe im Nachhinein fast schon peinlich waren. Und viel zu anstrengend obendrein. Seither denke ich mir, wenn sie wirklich gut spielen und besser als ihre Gegner, dann sollen sie ruhig gewinnen. So geschah es ja auch in der EM-Qualifikation.

Nun die EM. Das erste Spiel gegen Polen ganz ansehnlich, ein ganz guter Start. Polen erschien mir nicht viel schlechter, aber Tore schießen gehört einfach dazu. Die deutsche Leistung also ausbaufähig, aber als Start in ein Turnier schon ganz gut und vertretbar, zumal von einer Steigerung ausgegangen werden konnte.

Stattdessen folgte jedoch ein schwacher Auftritt gegen Kroatien, und ich hab mich dann auch gefreut, dass die clevereren Kroaten den Sieg einfuhren. Gestern das Spiel gegen Österreich. Heimliche Sympathie dem Underdog gegenüber gehabt zu haben kann ich nicht bestreiten, aber diese Mannschaft ist zu harmlos, um ein Tor zu erzielen. Insofern ging der Sieg der Deutschen schon völlig okay. Auch wenn sie offenbar reichlich Schiss in den Hosen hatten, und mit "Disziplin" versuchten, neue Sicherheit aufzubauen. Erinnerungen an wenig ansehnliche Spiele in den 80er und 90ern wurden wach.

Nun steht Deutschland im Viertelfinale und spielt gegen Portugal, die, gut gestartet, ihr drittes Spiel gegen die Schweiz im Übermut hergeschenkt haben und zumindest leicht angeknackst ins Viertelfinale gehen dürften. Das sieht leider nicht gut aus. Ein nun zu befürchtender deutscher Sieg durch Ballgeschiebe und Rumpelfußball - das muss dann doch nicht sein.

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