Monday, April 19, 2010

Lychener 64

Eigentlich war ich ja etwas skeptisch gewesen, weil ich dachte, das Thema sei längst durch und der Film käme viel zu spät. Das tut er wohl auch. Aber dennoch hat es sich gelohnt, ihn anzusehen.

Ein Haus im Prenzlauer Berg, das saniert wird. Und der Film porträtiert dessen Bewohner und ihre Lebensgeschichten: vor und während der Sanierung in den Jahren 2005/2006. Interessante Charaktere sind dabei: Simone, die Papageien-Freundin, die den Grundriss ihrer Wohnung nach eigenem Gusto umgeändert hat; Viktor und dessen Freundin: er liebt das Leben in diesem alten Haus, sie findet es nur fürchterlich... Aber auch andere wissen Interessantes zu erzählen: aus der Wende-Zeit und danach. Dazu enthält der Film tolles Film-Material aus der DDR-Zeit.

Der Film kommt einige Jahre zu spät, das finde ich weiterhin. Aber er setzt einer leider nicht mehr existenten besonderen Berlin-Stimmung ein Denkmal, und gibt uns, die diese Atmosphäre des Lebens in diesen tollen alten Mietskasernen zum Glück noch miterleben durften, einige Anlässe zur Erinnerung.

"Das Chaos ist aufgebraucht, es war die beste Zeit."
Es war schwer, aber ich hab mich damit abgefunden.

(ab 22.4. in den Kinos)

Labels:

1 Comments:

Blogger Kongo-Otto said...

Ein Film, der im Übrigen auch so richtig nachwirkt. Wenn mir auf den Straßen Friedrichshains mal wieder die Touristen- und Schulkalssen-Ströme entgegen kommen... weiß ich wieder: es gab auch eine andere, schönere Zeit hier...

8:57 AM  

Post a Comment

<< Home