Die Assi-Eltern vom Plötzensee
Der Plötzensee ist ein schönes Gewässer; etwas abgelegen und mit Öffentlichen eher umständlich zu erreichen,
aber dennoch Innenstadt-nah, und für Wedding-Anwohner wirklich eine gute
Möglichkeit, schwimmen zu gehen. Er hat auch eine gute Größe; mit etwas
Training kann man die rund 700 Meter Länge einmal hin und her schwimmen. Es
gibt ein Freibad, ansonsten ist der See rundum eingezäunt. Das interessiert in
Berlin natürlich viele nicht, dennoch ist es zum Schutz der Ufer und auch der
Tiere (Schwäne, Reiher, Bieber,...) eine sinnvolle Sache. Schräg gegenüber vom
Freibad gibt es eine steinerne Treppe mit Terrasse. Eigentlich auch mit
Barriere, aber die kann leicht überwunden werden und dort ist der Boden
betoniert, das heißt, da schädigt man kein Ufer, wenn man darüber ins Wasser
geht. Direkt am Wasser gibt es eine vielleicht 50-60 cm breite Kante mit der
Möglichkeit, sich hinzusetzen, im Ganzen ist aber alles eher beengt da.
Gestern saß ich nach ner Runde im Wasser an jener Kante, es gab
irgendeinen Ärger, weil Schwäne mit Jungen ankamen und eine Frau diese füttern
wollte, und das, obwohl unten an der Kante eben Leute saßen, nach denen die Schwäne
teils schnappten. Letztendlich ließ sich das aber klären, die Schwäne verzogen
sich wieder und alle hatten sich beruhigt. Es waren im Ganzen eben auch nette
Leute, die beteiligt waren.
Irgendwann kommt aber ein Vater mit kleinem Sohn neben mich,
wo womöglich noch ein Meter breit Platz war. Ich dachte, ich pack’ s nicht, als
er seinen Sohn ins Wasser pinkeln lässt. Zwar am Rand, aber dennoch ins Wasser,
wo insbesondere an dieser Stelle, weil sie etwas flacher ist als der übliche
Bereich, viele Leute reingehen.
Dann kommt noch eine Frau mit Hund im Arm, die zielstrebig durchdrängen will.
Ich frage mich, wo sie hinwill, weil neben mir allenfalls Platz für eine
weitere Person ist, sehr eng zu Vater und Sohn. Aber sie will da tatsächlich
hin, und erst jetzt kapiere ich, dass Frau und Hund, klein bis mittelgroß, zu
Vater und Sohn gehören.
Mit einer seiner ersten Bewegungen bugsiert der Hund meinen Fahrradkorb fast
ins Wasser. Ich sage: „Leute!“ und schüttele den Kopf, die Frau murmelt etwas
Entschuldigendes.
Kurz darauf springt der Vater an dieser wie gesagt recht flachen Stelle ins
Wasser. Danke, jetzt bin ich nass. Der Hund wandert schließlich auch ins
Wasser.
Ich wollte ohnehin bald gehen, beschleunige aber nun meinen Aufbruch. Bevor der
Hund aus dem Wasser kommt und das macht, was Hunde machen, wenn sie nass sind.
Ihr rücksichtslosen Assis!
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