2. Tag: Von Szamotuly nach Sierakow bei Regenwetter
Am Vorabend hatten wir im übrigen noch eine sehr versteckte, aber total hübsche Kneipe in Szamotuly entdeckt. In die sich sonst offenbar nur einheimische Männer verirrten... Einer von ihnen sprach uns schließlich auch auf Englisch an. Später kamen noch andere. Als sie realisierten, dass wir aus Deutschland kamen, wurden wir gleich zu Lewandowski und Borussia Dortmund befragt, Lewandowski scheint in Polen echt ein kleiner Volksheld zu sein.
Als wir nun am neuen Tag aufbrechen wollten, erwartete uns nach leckerem Frühstück incl. Rührei (das uns fortan jeden Tag angeboten wurde - auch ne schöne Sitte!) übles Regen-Wetter. Aber es half ja alles nix, wir mussten weiter. Heute standen um 50 km vor uns. Oder eventuell unterwegs ein Einstieg in den Zug. Zunächst aber mal los, aus Szamotuly raus, die Bundesstraße 187 entlang (zum Glück mit separatem Gehweg an der Seite) und nach Jastrowo. Hier (bzw. ich meine, es war kurz vor dem Ort) sind wir falsch gefahren: die Beschilderung war nicht so ganz eindeutig, richtig ist auf jeden Fall, nicht der asphaltierten Straße zu folgen, die nach links abbiegt, sondern die gerade Strecke zu wählen, die über gehärteten Sand in den Wald führt. Diese Sand-Piste dauert dann etwa 3 km lang, und wird leider mittendrin auch mal etwas mühsamer. Durch die Orte Rudki und Piaskowo kommt man dann aber irgendwann nach Ostorog, ein etwas größerer Ort. Hier war noch ein Bahnhof eingezeichnet, sowohl auf der Karte im Ort wie auch im Reiseführer. Was ja durchaus nett gewesen wäre, bei dem Regen in den Zug steigen zu können...
Nun, das Bahnhofsgebäude steht auch noch. Aber die Bahnlinie verkehrt schlicht nicht mehr, wurde still gelegt... Was schon ein kleiner Dämpfer war.
(haha - immerhin stand noch "Rauchen verboten" auf Deutsch am ehemaligen Bahnhof...)
Und die nächste Schlechte-Laune-Zufuhr kam nach Wielonek: denn im Wald nach Wielonek beginnt eine rund 4 km lange Sandstrecke, die zwar nicht ganz so schlimm ist wie die gestrige vor Rostworowo. Dennoch... das hat schon gezehrt: mieses Wetter, kein Zug, und sooo ein Weg...
Ab Zajaczkowo wurde dann zum Glück die Straße deutlich besser. Und - oho! - ein Sklep! Der hob die Laune gleich wieder, auch wenn ein Mitreisender den ersten Platten zu beklagen hatte... Dort also eine Rast.
(wieder die örtlichen Briefkästen, und hinten der SKLEP von Zajaczkowo)
Die weitere Strecke des Tages zeigte sich als recht hügelig: Psarskie, Nojewo, Gnuszyn; von dort sind wir abweichend vom Reiseführer direkt in Richtung Chrzypsko Wlk. gefahren, um ein paar Kilometer zu sparen. Ein recht welliges Gelände, mit verhältnismäßig langen Anstiegen und Abfahrten.
In Chrzypsko Wlk. hatten wir leider etwas Orientierungsschwierigkeiten, und wir fuhren den kleinen Umweg über Bialcz auf der B 186. Kürzer wäre gewesen, gleich dem Schild zur B 133 nach Sierakow zu folgen...
Na gut, aber so ging es eben über Bialcz nach Ryzyn (zwischenzeitlich mussten leider noch die Platten-Boxen-Stopps Nr. 2 und 3 beklagt werden) und von dort nach Sierakow. Das Quartier, das wir dort vorbestellt hatten, befand sich etwa 2 km stadtauswärts in Richtung Süden in einer Touri-Ferien-Anlage. Naja, nicht gerade mein Traum, aber was soll's. Am Ende eines solchen Tages hätte ich mich überall einquartiert, wo es trocken ist und ich warm duschen kann... Das Champions League-Finale haben wir dann auf'm Zimmer geguckt, zum Glück ist Lewandowski ja Volksheld in Polen, so dass es im polnischen Fernsehen lief. Und im Ganzen war auch dieses Quartier völlig okay. Umgerechnet zahlten wir übrigens pro Nacht und Kopf je 20-25 € die Nacht für echt gut ausgestattete Zimmer.
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