1. Tag: Von Poznan nach Szamotuly
Nach nahezu 14 Jahren Berlin ging es nun erstmals nach Polen, obwohl es doch sooo nah ist! Der Gedanke, einfach an der Grenze zu starten und darauf los zu fahren, wurde schließlich aus diversen Überlegungen dran gegeben, und so fuhren wir zu dritt mit dem Zug bis Poznan (Posen), und starteten von dort aus mit dem Fahrrad... Im Übrigen versorgt mit dem Radreiseführer "Berlin - Posen - Warschau" von Detlef Kaden.
Los ging es in Poznan durch die Stadt, wo wir nur an einer Stelle fragen mussten. Wir sind alle drei nicht des Polnischen mächtig, aber eine junge Frau verstand zum Glück Englisch und konnte uns die richtige Richtung weisen. Da wir erstmal kräftig Kilometer machen wollten, blieb nicht viel Zeit, uns Poznan anzusehen.
Es ging dann raus aus der Stadt in Richtung Nord-Westen, ein schöner Radweg, Parks entlang, und die ersten Orte waren Psarskie und Kiekrz. Irgendwo wurde uns verdeutlicht, dass der grün ausgeschilderte Radweg nach Szamotuly führen würde, zu unserem heutigen Ziel. So fuhren wir die nächsten Kilometer erstmal diesem grünen Pfeil nach. Das wurde uns nach Kiekrz zum Verhängnis.
Denn hier wich der grüne Pfeil vom im Reiseführer emfohlenen Wege ab, was wir aber erst zu spät bemerkten. Die Pfeil-Beschilderung führte uns dann eine stellenweise nicht mehr zu befahrende Sand-Piste entlang! Und zwar über Pawlowice, über eine frisch gebaute (nahezu leere!) Autobahn hinweg und nach Rostworowo. Besonders der Teil im Wald vor Rostworowo ist wegen tiefen Sandes nicht zu befahren. Wer die Möglichkeit hat, sollte diese Strecke wirklich meiden...
In Rostworowo kamen wir dann wieder auf die vom Reiseführer empfohlene Route, eine nahezu überhaupt nicht befahrene Landstraße. Und im nächsten Ort Zygowo machten wir am ersten "Sklep" Station. "Skleps" lernten wir schnell zu schätzen. Nahezu jeder Ort, durch den wir kamen, und sei es das kleinste Dörfchen, hatte so ein kleines Geschäft, das meist sogar sonntags geöffnet hat. Eine großartige Einrichtung!
Weiter ging es über Przeclaw, Pamiatkowo, Baborowko und Kepa, ehe wir Szamotuly erreichten. Dort hatte ich vorab per e-mail und mithilfe von "Google Übersetzer" zwei Zimmer bestellt. Nun, diese Vormerkung hatte trotz Bestätigung nicht geklappt, aber es war ein Doppel-Zimmer frei, in das dann noch ein Zusatz-Bett gestellt werden konnte. Und so wurde alles gut. Der Eigentümer stellte sich als sehr unterhaltsamer, fast perfekt Englisch sprechender Mensch heraus. Das war doppelt erleichternd für uns, denn die ersten Kontakte mit der polnischen Bevölkerung hatten eher miesepetrige Eindrücke bei uns hinterlassen. Und, dass die Leute offenbar nur Polnisch verstünden. Einerlei: Hotel & Restaurant Sanguszko ist empfehlenswert!
So machen's die anderen, Lektion 1: Briefkästen gibt es zentral im Ort, nicht an den Häusern selbst!
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