Neues aus der Wrangelstraße (7): "Polizisten von Mob bedrängt"
Aus der heutigen Berliner Zeitung; es dürfte sich aber um den östlichen Teil der Wrangelstr. handeln...
Polizisten von Mob bedrängt
Die drei Polizisten dachten, es sei ein ganz normaler Einsatz. Doch als sie am Dienstag in Kreuzberg jugendliche Straßenräuber verfolgten, mussten sie um Gesundheit und Leben fürchten. Ihr Einsatz endete im Tumult. Sie machten die Erfahrung vieler Kollegen: Wegen steigender Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung werden Routineeinsätze gefährlicher.
(Fortsetzung im Kommentarfeld)
posted by Kongo-Otto at 6:37 AM
7 Comments:
Dienstag, 16.20 Uhr: Der 15-jährige Anton G. schiebt sein Fahrrad über den Gehweg der Wrangelstraße, als ihn Jugendliche nach Zigaretten fragen. Ihrem Anliegen verleihen sie mit Faustschlägen Nachdruck. Sie versuchen ihm den MP3-Player zu entreißen, lassen aber von ihm ab und schlendern davon.
Inzwischen haben Zeugen eine Polizeistreife alarmiert, die die Gruppe stellt und zwei zwölfjährige Türken als Verdächtige festnimmt. Plötzlich strömen immer mehr Menschen herbei. Es sind die großen Brüder der Zwölfjährigen, die Onkel und Freunde, Schaulustige, die aus umliegenden Cafés kommen. Gut hundert Leute, vor allem Türken und Araber, haben die drei Polizeibeamten umringt und schimpfen: "Es sind doch noch Kinder, lasst sie frei!" und: "Scheiß Polizei, verpisst Euch!" Der Kreis wird enger. Ein wütender Mob bedrängt die Beamten. Die fordern Verstärkung an. Streifenwagen und Beamte in Zivil kommen. Die beiden Zwölfjährigen werden in Funkwagen gesetzt. Umstehende schlagen auf die Polizisten ein. Ein 23-jähriger Türke versucht, die Festgenommenen zu befreien. Mehmet S. reißt die Tür eines Polizeiautos auf, die von Polizisten wieder zugezogen werden kann. Er tritt gegen das Rücklicht des Autos und verschwindet in der Menge. Von dort aus pöbelt er weiter. Als ihn eine Zivilstreife ergreift, schlägt und tritt er um sich. Bei seiner Festnahme müssen die Beamten durch ein Spalier wütender Leute. Sie bekommen Schläge in die Nieren ab. Schließlich beschädigt Mehmet S. auch noch das Zivilfahrzeug.
Aus der Verfolgung eines gewöhnlichen Straßenraubs wurde ein Großeinsatz, an dem schließlich auch behelmte Bereitschaftspolizisten und Beamte einer Direktionshundertschaft beteiligt sind.
Die Bilanz: Zwei Polizisten mussten wegen Verletzungen vom Dienst abtreten, was nun auch Politiker beschäftigt. Der Vorfall verdeutliche einen "zunehmenden Mangel an Rechtsbewusstsein", erklärte gestern Thomas Kleineidamm von der SPD. Und Frank Henkel (CDU) gab sich besorgt über "die konzertierte Vorgehensweise der Angreifer und die niedrige Hemmschwelle zur Gewalt gegenüber Sicherheitsorganen". Die haben nach dem Krawall die festgenommenen Zwölfjährigen ihren Eltern übergeben. Mehmet S. - mit Gewalt- und Raubtaten ein alter Bekannter der Polizei - musste "mangels Haftgründen" entlassen werden.
Berliner Zeitung, 16.11.2006
Die Berliner Morgenpost hatte diesen Vorfall gestern gleich auf die Titelseite genommen: "Jugendbanden greifen in Kreuzberg Polizisten an". Ein Foto im Berlin-Teil zeigte die Gegend um den Kaisers Ecke Falckensteinstraße.
Unterdessen hat Polizeipräsident Ermittlungen gegen die Beamten eingeleitet. Sie sollen die beiden 12-jährigen allzu rabiat angegangen sein, Handfesseln angelegt und gegen eine Wand gepresst haben.
Dass DAS der Grund für die "Tumulte" gewesen sein kann, schreibt die Berliner Morgenpost natürlich nicht. Und auch bei der Berliner Zeitung erscheint es nur kurz am Ende des Berichtes...
Aus der heutigen taz:
Die erste Darstellung seiner Pressestelle, "eine Ansammlung von 80 bis 100 Jugendlichen" sei "massiv gegen Polizeibeamte vorgegangen", hat Polizeipräsident Dieter Glietsch gestern korrigiert. Lediglich "einzelne Personen" seien gewalttätig geworden. Einer der beteiligten Jugendlichen hatte nach dem Vorfall gegenüber der Presse berichtet, die 12-Jährigen seien wie Terroristen behandelt und mit Handschellen gegen eine Wand gestellt worden. "Geh doch zurück in dein Land", hätten die Polizisten auf seinen Protest erwidert. Laut Glietsch hat das Landeskriminalamt wegen der Rassismusvorwürfe ein Ermittlungsverfahren gegen die Beamten eingeleitet.
Was soll ich sagen, lieber Kongo-Otto,
ich passiere jeden Tag zweimal die von Dir beschriebene Ecke am Kaiser's, Ecke Wrangel- u. Falckensteinstr. Obwohl es am "Flaschenausschank" des Supermarktes immer mal wieder zu Pöbeleien aufgrund überzogenen Hopfentee-Konsums kommt, ist die Gegend bei meinen Passierfahrten doch recht eigentlich ein durchaus friedlicher Ort.
Was mag sich da wirklich im Vorfeld ereignet haben? Der Deifel isch e Eichörnle und schmeisst vo obbe mit Haselnüss und anderen Baumfrüchten, mer weiss es halt nedde.
Übrigens war es nicht weit von dieser Ecke, als ich am Morgen mein Erlebnis mit dem umstürzenden Mann hatte. Eine Frau, die nur wenige Schritte vor ihm ging, ist nach kurzen Umgucken einfach von dannen gezogen. Ich selber habe den Umgestürzten angesprochen, habe meine Hilfe angeboten, bald darauf hat sich eine kleine Schar junger Männer dazugesellt, die sich auch um den armen Mann bemühten. Es herrschte also, abgesehen von dieser ignoranten Weibsperson, durchaus eine Atmosphäre von Solidarität bei diesem unalltäglichen Vorkommnis.
Egal, irgendjemand musste hier ja noch einen Kommentar schreiben.
Grüße gen Westen
sendet
ein Mensch aus dem Osten, wo sich am Ostkreuz-Wasserturm Füchse und Obdachlose Gute Nacht wünschen, anonym bleiben wollend.
What's up, its pleasant post about media print, we all understand media is a enormous source of facts.
My web-site ... yacht brokerage marketing
Thanks for sharing your thoughts. I really appreciate your efforts and I will be waiting for your further write
ups thanks once again.
My web site; Shabby Chic Moebel Karlsruhe
Thank you for sharing your thoughts. I really appreciate your efforts
and I am waiting for your further write ups thank you once again.
Here is my weblog - domain names for sale
Post a Comment
<< Home