SO, 19.05., Filicudi
Filicudi ist mit einem Alter von rund 1 Million Jahre die
älteste Insel der „Äolen“ und gehört mit 9,5 km² zu den kleineren Inseln des
Archipels. Laut Wikipedia-Angaben bewohnten im Jahr 2001 235 (!) Menschen die
Insel. Westlich von Filicudi kommt nur noch Alicudi; die abgelegene Insel ist
mit dem Tragflächenboot von Lipari aus in rund 1 ½ Stunden zu erreichen. Meine
Wahl, mir Filicudi als nächstes anzugucken, ging vor allem auf die
Beschreibungen im Iwanowski‘s-Reiseführer (sicher der ausführlichste über die
Inseln, die jüngste Auflage ist aber leider von 2010) zurück, in dem vom verlassenen
Geister-Dorf Zucco Grande und von mit Steinen ausgelegten Maultierpfaden, die
bis heute die Insel prägten, die Rede war.
In aller Frühe machte
ich mich auf den Weg zum Hafen in Lipari; Sara hatte mir gesagt, dass auch noch
andere ihrer Gäste heute nach Filicudi aufbrechen würden. Auf dem Schiff kamen
wir tatsächlich ins Gespräch, und es kam dann auch dazu, dass wir den ganzen
Tag auf Filicudi zusammen verbringen würden. Eigentlich war mein Plan gewesen,
zuerst die Überreste des bronzezeitliche Dorfs auf dem Capo Graciano im Südosten
anzusteuern und dann Zucco Grande zu besuchen. Zu dritt einigten wir uns aber
auf die umgekehrte Reihenfolge, und wanderten nach einem kurzen Aufenthalt im
Hafen-Cafe los. Dort war mir aufgefallen, dass es ein deutschsprachiges Buch
über die Insel gab, aber ich wollte mir nochmal bis später überlegen, ob ich es
mitnehme, zumal mir den Preis von 20 € für dies kleine Büchlein recht hoch
erschien.
Vom Hafen aus bekamen wir gleich einen Eindruck von den wirklich tollen Wegen auf Filicudi: vom Meeresniveau aus stiegen wir zunächst durch bewohntes Gebiet („Rosa“?), später im nicht bewohnten Bereich oberhalb des Meeres zum verlassenen Dorf Zucco Grande an der Ostküste der Insel auf, das seit 1949 leer steht und dessen Häuser seitdem dem Verfall preisgegeben werden. Laut Iwanowski‘s gibt es aber mindestens eine Person, die sich halbwegs um den Erhalt der Wege durch die teils schon zugewucherten Häuser kümmert, auch sind sicher dieser Person die zwei Bereiche zu verdanken, die offenbar für Wanderer hergerichtet wurden. Die Wege, die überall zu sehenden Steinmauern wie auch die Vegetation und die orangenen Flechten geben der Insel einen ganz eigenen Charakter, und auch die Wegführung oberhalb des Meeres ist absolut spektakulär!
Bis Rosa (?) liefen wir denselben Weg zurück, den wir gekommen waren, gingen von dort aus aber nicht zurück zum Hafen, sondern nahmen auch noch den Ort Pecorini mit, der eine Kirche, ein ehemaliges Postamt und eine Mauer mit schrill-bunten Grafitti hat! Unser Weg führte uns – nachdem wir den Ort wieder verlassen hatten - wiederum oberhalb der Küste entlang. Der Höhenunterschied zum Meer ist an dieser Stelle aber schließlich nicht mehr allzu hoch, denn wir überquerten hier einen Isthmus, also eine niedere Landverbindung zwischen den drei ehemaligen Vulkanen von Filicudi, die nun in unseren Rücken lagen, und dem ehemaligen Vulkan an der Südostspitze, in der Capo Graciano liegt. In der frühen Bronzezeit um 2000 v. Chr. gab es eine Siedlung auf jener Landverbindung direkt am Meer, diese wurde jedoch nach einer gewissen Zeit auf die halbe Höhe des ehemaligen Vulkanes des Capo Graciano verlegt. Die vermuteten Lagen der Häuser sind inzwischen durch im Boden eingelassene Steine gekennzeichnet. Zahlreiche Tongefäse aus dieser Capo Graciano-Kultur sind im Museum in Lipari ausgestellt. Auch hat man von jener Halbhöhenlage einen tollen Blick aufs Meer, auf den Hafen und die tief gelegenen kleinen Orte von Filicudi.
Vom Hafen aus bekamen wir gleich einen Eindruck von den wirklich tollen Wegen auf Filicudi: vom Meeresniveau aus stiegen wir zunächst durch bewohntes Gebiet („Rosa“?), später im nicht bewohnten Bereich oberhalb des Meeres zum verlassenen Dorf Zucco Grande an der Ostküste der Insel auf, das seit 1949 leer steht und dessen Häuser seitdem dem Verfall preisgegeben werden. Laut Iwanowski‘s gibt es aber mindestens eine Person, die sich halbwegs um den Erhalt der Wege durch die teils schon zugewucherten Häuser kümmert, auch sind sicher dieser Person die zwei Bereiche zu verdanken, die offenbar für Wanderer hergerichtet wurden. Die Wege, die überall zu sehenden Steinmauern wie auch die Vegetation und die orangenen Flechten geben der Insel einen ganz eigenen Charakter, und auch die Wegführung oberhalb des Meeres ist absolut spektakulär!
Bis Rosa (?) liefen wir denselben Weg zurück, den wir gekommen waren, gingen von dort aus aber nicht zurück zum Hafen, sondern nahmen auch noch den Ort Pecorini mit, der eine Kirche, ein ehemaliges Postamt und eine Mauer mit schrill-bunten Grafitti hat! Unser Weg führte uns – nachdem wir den Ort wieder verlassen hatten - wiederum oberhalb der Küste entlang. Der Höhenunterschied zum Meer ist an dieser Stelle aber schließlich nicht mehr allzu hoch, denn wir überquerten hier einen Isthmus, also eine niedere Landverbindung zwischen den drei ehemaligen Vulkanen von Filicudi, die nun in unseren Rücken lagen, und dem ehemaligen Vulkan an der Südostspitze, in der Capo Graciano liegt. In der frühen Bronzezeit um 2000 v. Chr. gab es eine Siedlung auf jener Landverbindung direkt am Meer, diese wurde jedoch nach einer gewissen Zeit auf die halbe Höhe des ehemaligen Vulkanes des Capo Graciano verlegt. Die vermuteten Lagen der Häuser sind inzwischen durch im Boden eingelassene Steine gekennzeichnet. Zahlreiche Tongefäse aus dieser Capo Graciano-Kultur sind im Museum in Lipari ausgestellt. Auch hat man von jener Halbhöhenlage einen tollen Blick aufs Meer, auf den Hafen und die tief gelegenen kleinen Orte von Filicudi.
Wir hatten nun nur einen Teilbereich von Filicudi gesehen;
nicht die drei Vulkane im Zentrum von Filicudi, geschweige denn die Felsklippen
der Nordwestküste und auch nicht die berühmte Felsnadel La Canna. Aber viel mehr war bei einer Tagestour nicht
drin, und niemand von uns wollte sich abhetzen. Wir hatten nun noch rund 1 ½ Stunden
Zeit, bis um 16.55 Uhr die letzte Fähre des Tages zurück nach Lipari fahren
sollte. Die beiden gingen gleich vor zum Cafe, ich nahm noch ein kurzes Bad im Meer und
legte mich noch eine Weile an den Kiesstrand, den ich vollständig für mich
alleine hatte.
Nachdem es mir sehr gut auf Filicudi gefallen hatte, nahm ich mir doch das zuvor schon in Augenschein genommene deutschsprachige Buch aus dem Hafencafe als Erinnerung mit. Die Betreiberin des Cafes (und der Fahrscheinausgabe) warf mir beim Bezahlen einen ganz eigentümlich warmen Blick zu, an den ich – wie generell an den Tag auf Filicudi - sehr gern zurückdenke!
Nachdem es mir sehr gut auf Filicudi gefallen hatte, nahm ich mir doch das zuvor schon in Augenschein genommene deutschsprachige Buch aus dem Hafencafe als Erinnerung mit. Die Betreiberin des Cafes (und der Fahrscheinausgabe) warf mir beim Bezahlen einen ganz eigentümlich warmen Blick zu, an den ich – wie generell an den Tag auf Filicudi - sehr gern zurückdenke!
Der Autor des
erwähnten Buches Roland Zoss ist nach Selbstbeschreibung ein Schweizer „Schriftsteller,
Musiker, Songpoet“, der in den frühen 1970ern als 23-Jähriger kurzentschlossen ein
altes Haus auf Filicudi gekauft und im Laufe der Jahre ausgebaut hat. Er
schreibt über seine Eindrücke und Erlebnisse in kurzen, ausgefeilten, lesenswerten
Berichten in „Die Insel hinterm Mond. Eine äolische Erzählung“, das
mittlerweile in zweiter Auflage erschienen ist und es regulär für 29 € (so habe ich auf Filicudi ein Schnäppchen gemacht) zu
kaufen gibt, u.a. über seine Website www.rolandzoss.com.
(Bis vor wenigen Monaten bot er noch an, dass man das Haus auch für Kurz- wie
auch Langzeitaufenthalte mieten könnte,
diese Information habe ich nun nicht mehr auf der Website gefunden.)
Labels: Auf Reisen, Liparische Inseln
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