Locomore (1): Berlin - Stuttgart
Auf diesem Blog gab es schon einen Artikel
über Locomore, verfasst von Stephan Schmauder, veröffentlicht im Februar
2017. Im Sommer 2017 war diese Firma kurzzeitig pleite gegangen, wurde dann jedoch von Flixbus übernommen und diese
Gesellschaft führt nun die Fahrten von Stuttgart nach Berlin und zurück fort.
Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es nur einen einzigen Zug, der nur in
den Tagen von - je inclusive - Donnerstag bis Montag verkehrt, morgens in knapp
sieben Stunden hin, nachmittags in gleicher Dauer zurück. Was übrigens gerade
mal eine Stunde länger dauert als die Direktverbindung der DB.
Ich beugte mich dem massiven Druck aus Familie und Freundeskreis, endlich mal Locomore auszuprobieren, und an jenem Samstag war es dann soweit: meine erste Fahrt mit jener Gesellschaft von Berlin nach Stuttgart fand statt, zum unschlagbaren Preis von 19 €; wenn ich es richtig gesehen habe, ohne die Möglichkeit einer Platzreservierung. Dafür garantiert Locomore auf der Website, dass jeder Inhaber einer Fahrkarte einen Platz erhält, was wohl heißt, dass sie maximal nur so viele Fahrkarten verkaufen, wie es Plätze gibt.
Ich beugte mich dem massiven Druck aus Familie und Freundeskreis, endlich mal Locomore auszuprobieren, und an jenem Samstag war es dann soweit: meine erste Fahrt mit jener Gesellschaft von Berlin nach Stuttgart fand statt, zum unschlagbaren Preis von 19 €; wenn ich es richtig gesehen habe, ohne die Möglichkeit einer Platzreservierung. Dafür garantiert Locomore auf der Website, dass jeder Inhaber einer Fahrkarte einen Platz erhält, was wohl heißt, dass sie maximal nur so viele Fahrkarten verkaufen, wie es Plätze gibt.
Im Bemühen, ein noch halbwegs freies Abteil zu finden, habe ich es – ganz anders
als der geschätzte Kollege Schmauder - unterlassen, mich größer im Zug
umzusehen, und auch später nahm ich mir nicht wirklich Zeit, das Zuginnere
genauer zu inspizieren; auch, weil es mir recht voll vorkam. Ob es die
berühmten Themenabteile noch gibt, konnte/wollte ich somit nicht ergründen,
einzig durch das Familien-Abteil kam ich durch. Es gab einzelne
Großraumbereiche, die jedoch etwas beengend wirkten, vorherrschend waren Abteile.
Die mir, da ich sonst Großraum bevorzuge, das Gefühl gaben, „wie früher“ zu
reisen. Insgesamt blieb bei mir ein durchaus netter Gesamteindruck: es gab ein
kleines Lädchen / Büdchen, wo man sich mit Getränken (und vielleicht auch
kleinen schlichten Speisen?) eindecken konnte. Dazu standen an anderer Stelle
Wasserflaschen – mit und ohne Kohlensäure – zur freien Mitnahme bereit. Die
Schaffnerin duzte jede und jeden konsequent, und auch insgesamt herrschte eine
nettere, lockerere, weniger anonyme und Business-mäßige (miesepetrig gewendet:
„hippere“) Stimmung als z.B. in einem ICE. Vom Typ her scheint es ein
umgemodelter alter InterRegio-Zug zu sein, der aber grundsaniert wirkt und keinen Anlass zu Skepsis oder Klage gibt. Im Laufe der Fahrt über
Wolfsburg – Hannover (Messe) – Göttingen – Kassel – Fulda – Hanau - Frankfurt
(Süd) – Darmstadt – Heidelberg und Vaihingen/Enz (die Deutsche Bahn fährt seit
dem jüngsten Fahrplanwechsel über Leipzig und Erfurt von Berlin nach Stuttgart)
fielen jedoch mehr und mehr Toiletten aus, so dass ich an dieser Stelle raten möchte,
das betreffende Pulver nach Möglichkeit frühzeitig zu verschießen…
Ansonsten war aber alles tiptop, solide und nett. Insgesamt also eine
erfolgreiche: das heißt okayne und wenig spektakuläre Reise zu einem günstigen
Preis, direkt und ohne Umsteigen und mit lediglich 5 Minuten Verspätung in
Stuttgart, was natürlich voll im Rahmen und geschenkt ist.
Locomore erscheint mir als empfehlenswerter
Schnorrer-Express, mit dem Flixbus
wahrscheinlich keine großen Gewinne einfährt (es womöglich eher durch den
Bus-Betrieb subventioniert), sich aber ein sympathisches Seitprojekt ans Bein
gebunden hat, womit sich das Unternehmen als sympathische, clevere („hippere“?)
und vor allem kostengünstige Alternative zur Deutschen Bahn präsentieren kann.
Soweit ich das überblicken kann, hat diese Konkurrenz auch schon bei der DB
positiv gewirkt, wo man als Fahrgast inzwischen die Sparpreise nicht mehr lang
suchen muss, sondern sie auf der Website direkt anzuklicken sind. Alles gut,
also.
Labels: Auf Reisen, Zeitgeschehen
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