Bonjour tristesse: Bad Kleinen
Bad Kleinen ist bis heute mit dem im völligen Fiasko geendeten Zugriff der GSG 9 auf die RAF-Terroristen Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams im Juni 1993 verbunden. Ganz abgesehen davon ist dieser Ort aber auch Umsteige-Bahnhof, wenn man von Berlin mit Regionalzügen nach Lübeck fahren will.
Freitags um 14.30 Uhr ist dort nichts anderes als Tauben-Gurren zu hören. Man mag denken, wie idyllisch, das könnte doch den Städter erfreuen, der sich häufig über den Lärm und den Stress der Großstadt beklagt. Aber so wie in Bad Kleinen muss es dann doch nicht sein. Zumal bei trübem Wetter Ende Februar.
Der Ort ist mit 3500 Einwohnern sehr klein, hat aber Wikipedia zufolge einen der bedeudensten Bahnknotenpunkt Mecklenburg-Vorpommerns, der Bahnhof bestehe schon seit 1848. Das "Bad" von Bad Kleinen komme durch die Lage des Ortes am "Schweriner See", angeblich der viertgrößte See Deutschlands. Ihn sieht man auch direkt vom Bahnsteig aus.
Wer in Richtung des Ortes will, muss diese reizende Treppe hinaufsteigen. Oben angekommen, steht man auf einem mittelgroßen Parkplatz, ehe man auf dem kleinen Platz dahinter - jenseits der "Gallentiner Chaussee" - das örtliche Krieger-Denkmal entdecken kann. Wie so oft in Ostdeutschland (genauer gesagt: in der Ex-DDR) gilt dieses nur den Toten des Ortes aus dem Ersten Weltkrieg. Für eine Ehrung der Toten des Zweiten Weltkrieges konnte sich die DDR offenbar nicht entschließen. Diese wurden offenbar lieber verschwiegen, anders als die Toten der Sowjetarmee. Interessantes Detail des Denkmals von Bad Kleinen ist, dass der letzte Tote am 11.11.1918 gefallen sei. Als der Krieg eigentlich schon zu Ende war.
Ein auffällig rausgeputztes kleines Postamt gibt es noch zu erblicken, das offensichtlich auch noch von der Deutschen Post genutzt wird. Ansonsten stehen aber nur einzelne Häuser an jener Straße. Wenn es einen Ortskern gibt, ist er woanders.
Schön, wieder weiterzufahren...
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