To be strong
Am Freitag vor zehn Tagen war ich richtig „fed up“ mit dem
Laden gewesen, in dem ich arbeite. Es war nicht mal die Aussicht gewesen, am
Samstag wieder hin zu müssen. Wie in den Umzugstagen war ich wieder in einem
gewissen „flow“ gewesen, in dem die Arbeit zwar nicht von alleine geht, aber es
kommt mir dann ganz normal vor, dort zu sein und es stört nicht weiter. Aber
ich hatte am Tag davor etwas mitnehmen wollen. Geburtstagsgeschenke für meinen
Bruder. Das empfinde ich schon als reizvoll: ich hole die Sachen aus den
Regalen und kann sie am selben Tag gleich nach Hause nehmen. Soweit jedenfalls die Ideal-Vorstellung. Der
Haken daran war, dass die Chefin meine Bestellung bearbeitete. Wie gesagt,
blabla, höchster Respekt vor all ihrer Power, und ich will ihren Job nicht
machen. Aber sie ist völlig überarbeitet, und so ging letztendlich meine
Bestellung total unter. Und als mir das am Freitag Nachmittag wieder bewusst
wurde, war ich echt beleidigt und zutiefst getroffen. Geht man so mit seinen
Mitarbeitern um, die hier nahezu täglich ihre Knochen hin halten?! Ich war echt
sauer und geknickt. Erst meine Musik auf dem mp3-player im RE gab mir wieder
ein wohliges Gefühl und die Kraft, innerlich den Stinkefinger auszufahren und
mich daran zu erinnern, warum ich das hier alles mache. Es geht hier nur ums
Geld, und letztendlich ist das der einzige Dank, den ich erwarten darf. Und
auch wenn ich mich bei der Arbeit mit einigen Kolleginnen und Kollegen, mit denen mich sonst nicht viel verbindet, gut
verstehe, will ich außerhalb der Arbeit nichts mit ihnen zu tun haben. Besonders an jenem Wochenende wollte ich
in meiner Freizeit gar nichts haben, das mich an die Arbeit erinnert. Bereits Ende
April hab ich hier über „Distanz“ geschrieben. Es war das Gute jenes Freitags,
das wieder gerade gerückt zu haben.
Labels: Wir lieben Mindestlöhne
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