Monday, September 04, 2006

Unterwegs in Berlin

Sonntag, 3.9., Mittagszeit. Brötchen-holen beim ehemaligen Lecker-Bäcker in der Simon-Dach-Straße. Einer skandinavischen Familie weise ich den Weg zur Rigaer Straße. Kurz danach kommt mir ein Gothic-Typ entgegen, der einen schwarzen Pullover mit dem Aufdruck "Siebenbürgen" trägt. Ist das eine Band? Ich denk an Sandro, und wie wir uns gemeinsam bepissen würden vor Lachen...

Nachmittag, Spaziertour Richtung Lichtenberg-Südland, diese niedliche, wirklich schöne Gegend um die Pfarrstraße herum. Am Traveplatz kommt uns ein Punk entgegen. Stumpfer Blick, kann kaum noch laufen, und balanciert einen mittelgroßen Casi um seinen Kopf herum. Böhse Onkelz-T-Shirt und ich meine, es ist auch diese Scheiß-Band, die aus den Boxen dröhnt...

Über den versteckt-heimlichen Wiesenweg nach Lichtenberg, Pfarrstraße, wo früher auch einige Häuser besetzt gewesen waren, das ist aber schon länger her. Auch wenn' s kurz davor ist, zu regnen, genießen wir diese Gegend. Schnuckeliger Kiez! Allerdings dachte man das von Weissensee zunächst auch, ehe dann dort ansässige Fascho-Motorrad-Rocker auftraten und mit Kriegsgerät auf kleine Punks losgingen... Mit Interesse bewundern wir jedoch, dass hier nur Grünen- und PDS-Wahlplakate hängen, und nichtmal zerstört, übermalt oder sonstwas.

Lichtenberg, wie es einem oft geschildert wird, dann jedoch jenseits der S-Bahn-Haltestelle "Nöldnerplatz". Dort hängende Plakate der Initiative "Hol dir den Kiez zurück - Lichtenberg gegen rechts" und der Initiative "Schöner leben ohne Nazi-Läden" mit dem "Good night white pride"-Logo... übersprüht.

2 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Gefällt mir sehr gut, der Eintrag. Ein Thema, das mich im Übrigen auch beschäftigt, weil ich ja quasi "nur über die Straße" wohne.

Ich kenne übrigens Leute, die in der Pfarrstraßengegend einige Jahre ziemlich entspannt gelebt haben. Andererseits kann ich deine Beobachtung, dass Richtung Weitlingstraße der Kiez umschlägt, gut bestätigen. Allerdings bin ich wegen der Antifa-Initiative sehr skeptisch und halte auch das Festival in dieser Woche für keine gute Idee. Denke, dass das eher noch weiter eskaliert. Die Leute vor Ort werden nicht berücksichtigt, sondern eher gegen-eingenommen. Es ist einfach nur der Versuch, den Kiez "zurückzuerobern". Leider. Insofern nicht der richtige Weg, denke ich.

3:31 AM  
Blogger Kongo-Otto said...

Hi Sabine, danke für den Kommentar. So von außen betrachtet fand ich die Antifa-Initiative schon gut. Aber natürlich sollten Initiativen vor Ort schon eingebunden werden und es wäre dumm, wenn das nicht geschehen ist.

Leider neigen einige Antifa-Gruppierungen zu sehr seltsamem Verhalten. Wenn ich an die Aufrufe zu den Demonstrationen in Dresden denke, gegen die Nazi-Aufmärsche die Zerstörung der Stadt im 2. WK betreffend. Wo dann alle Anwohner pauschal beschimpft werden. Gleiches passiert nun in Pankow, wo die Heinersforfer Anwohner kollektiv als "rassistischer Mob" bezeichnet werden. Finde ich sehr seltsam... Und ich frage mich, wie sie auf diese Art Bündnispartner gewinnen wollen.
Liebe Grüße!

5:29 AM  

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